Die meisten Kinder entwickeln schon sehr früh ein Bewusstsein für ihre Umwelt und können Zusammenhänge erkennen. Dabei kommen oft auch Fragen rund um Nachhaltigkeit und Klimaschutz auf. Foto: Pexels, Allan Mas
Die meisten Kinder entwickeln schon sehr früh ein Bewusstsein für ihre Umwelt und können Zusammenhänge erkennen. Dabei kommen oft auch Fragen rund um Nachhaltigkeit und Klimaschutz auf. Foto: Pexels, Allan Mas
La plupart des enfants développent très tôt une conscience de leur environnement et sont capables de reconnaître les relations de cause à effet. Ils se posent souvent des questions sur la durabilité et la protection du climat. Photo: Pexels, Allan Mas
Wie erklärt man Kindern Nachhaltigkeit und Klimaschutz?
Wie erklärt man Kindern Nachhaltigkeit und Klimaschutz?
Expliquer la durabilité et la protection du climat aux jeunes
Come spiegare ai bambini la sostenibilità e la protezione del clima?

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Das Verständnis für die Auswirkungen des eigenen Verhaltens auf die Umwelt entsteht im Kindesalter. Im Interview zeigen zwei Pädagoginnen Wege, wie Eltern Kindern und Jugendlichen Nachhaltigkeit näherbringen können.
Das Verständnis für die Auswirkungen des eigenen Verhaltens auf die Umwelt entsteht im Kindesalter. Im Interview zeigen zwei Pädagoginnen Wege, wie Eltern Kindern und Jugendlichen Nachhaltigkeit näherbringen können.
La perception de l'impact de son propre comportement sur l'environnement s'acquiert dès l'enfance. Reste aux parents à inculquer la notion de durabilité aux enfants.
La comprensione degli effetti che il proprio comportamento ha sull’ambiente nasce già dalla prima infanzia. In questa intervista, due pedagogiste spiegano come avvicinare bambini e ragazzi alla sostenibilità.
Kinder sind die Zukunft: Werte, Wissen und Fähigkeiten, die sie heute erwerben, entscheiden massgeblich darüber, wie unsere Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt in den nächsten Jahrzehnten aussehen. Wir haben bei Dr. Irene Lampert, Studiengangleiterin, Dozentin und Forscherin an der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH), und Dr. Petra Breitenmoser, Dozentin und Forscherin an der PHZH und Universität Zürich, nachgefragt, wie Eltern und andere Bezugspersonen Kinder auf Nachhaltigkeitsthemen sensibilisieren können.
Ab welchem Alter sind Kinder in der Regel empfänglich für Umweltschutz und Nachhaltigkeit?
Irene Lampert (IL): Die meisten Kinder entwickeln schon sehr früh ein Bewusstsein für ihre Umwelt und können bereits im jungen Alter Zusammenhänge erkennen. In diesem Alter beginnen sie damit, viele Fragen zu stellen. Man kann jüngeren Kindern gut eine Wertschätzung für Natur und Tiere mitgeben, indem man mit ihnen raus in die Natur geht und die Tier- und Pflanzenwelt beobachtet und erklärt. Ökonomische Entscheidungen wie das Konsumverhalten zu besprechen, macht meistens ab vier Jahren Sinn.
Petra Breitenmoser (PB): Es gibt aber nicht das eine ideale Alter, um Nachhaltigkeitsthemen anzusprechen. Sobald Kinder sehen, was in der Welt passiert, sollte man auf ihre Fragen eingehen und zusammen Lösungen besprechen.
Können Sie Beispiele nennen, welche Nachhaltigkeitsthemen für welche Altersgruppen relevant sind?
IL: Grundsätzlich können alle Nachhaltigkeitsthemen altersgerecht vermittelt werden. Dabei ist es zentral, auf die Bedürfnisse und Fragen der Kinder einzugehen. Ich erinnere mich beispielsweise daran, wie ich mit Kindern auf einem Bauernhof Milch holte und dabei ihre Fragen zur Milchproduktion beantwortete. Ein Kind hat mich gefragt, warum die Kälber von ihren Müttern getrennt werden. Das ist eine gute Gelegenheit, um über ökonomische Gründe für die vorhandenen Produktionsstrukturen und -prozesse zu sprechen und diese kritisch zu reflektieren.
Wie kann ich als Elternteil oder Bezugsperson aufzeigen, was wir im Alltag konkret für Klima und Umwelt tun können?
IL: Wichtig ist, was man vorlebt – sei es im Bereich Ernährung, Mobilität oder Konsum. Als Elternteil sollte man seine Überzeugungen und Handlungen erklären können. Dabei hilft es, komplexe Themen auf einfach umsetzbare Alltagshandlungen herunterzubrechen.
PB: Selbst kleine Kinder kann man so gut spielerisch einbeziehen und sie beispielsweise den Ausschaltknopf von Steckdosen drücken lassen und sagen, sie seien nun «Energiechef».
Es gibt zahlreiche Unterlagen für Kinder rund um Umwelt- und Klimaschutz. Worauf sollte bei der Wahl des Materials geachtet werden?
PB: Kinderbücher sind teilweise sehr moralisierend und nicht altersgerecht. Es wird nur gesagt, was man machen darf und was nicht, das Warum fehlt allerdings. Kinder möchten jedoch verstehen, wieso man aus Umwelt- oder Klimaschutzgründen Abfall trennt, selten fliegt, vegetarisch lebt, eine Solaranlage auf dem Dach hat oder sich gesellschaftlich oder politisch engagiert. So erkennen sie, dass es nicht in erster Linie ums Verzichten geht, sondern ums aktive Mitgestalten der Welt.
Wie kann ich Kinder in meiner Obhut begleiten, wenn der Klimawandel und dessen Folgen für Menschen und Tiere dazu führt, dass sie sich frustriert oder machtlos fühlen?
PB: Kinder dürfen mit diesen Gefühlen nicht allein gelassen werden. Man sollte ihnen aufzeigen, welche Handlungsmöglichkeiten auf individueller und gesellschaftlicher Ebene bestehen. Das fängt in der Familie an: Wodurch können wir Lebensmittel ersetzen, die hohe CO₂-Emissionen erzeugen, aber gut schmecken? Auch bei der Installation von Solarpanels auf dem Hausdach können Kinder einbezogen werden. Bei Kindern im Schulalter können Eltern oder Lehrpersonen zudem auf Mitsprachemöglichkeiten wie Schülerparlamente aufmerksam machen.
Wie kann man Kinder unterstützen, die Eigeninitiative zeigen und selbst etwas für Klima- und Umweltschutz bewirken möchten?
PB: Ich würde immer wieder aufzeigen, dass wir alle – unabhängig von unserem Alter – nicht nur das eigene Verhalten, sondern auch Strukturen verändern können.
IL: Genau, da stimme ich voll und ganz zu. Dies untermauern Beispiele, in denen Kinder oder Jugendliche gesellschaftliche Strukturen durch ihre Handlungen ändern konnten. Im Kanton Glarus, wo ich wohne, wurde an der Landsgemeinde durch einen politischen Vorstoss eines 19-Jährigen der Neubau und Ersatz von Öl- sowie Gasheizungen verboten: Künftig dürfen im Kanton Glarus Öl- und Gasheizungen weder neu gebaut noch ersetzt werden, und alle kantonalen Gebäude müssen bis in knapp zwanzig Jahren mit mindestens neunzig Prozent erneuerbaren Energien beheizt werden. Solche Erfolgsgeschichten können Kindern und Jugendlichen Mut machen.
Wie kann ich Kindern altersgerecht erklären, dass man aus Klima- und Umweltgründen auch mal verzichten muss (etwa auf Plastikspielzeug, Fast Fashion oder den Flug in die Sommerferien)?
IL: Nachhaltigkeit muss nicht Verzicht bedeuten. Vielmehr geht es darum, bewusst zu konsumieren. Man kann als Familie zum Beispiel gemeinsam Flohmärkte und Velobörsen besuchen, ausgediente Kleider, Spielsachen und Velos weiterverkaufen und so ein erstes Verständnis für Kreislaufwirtschaft schaffen. Oder möchte man als Elternteil nicht, dass das Kind bei Temu einkauft, sollte man kein Verbot aussprechen, sondern andere Optionen aufzeigen.
Wie schaffe ich bei älteren Kindern und Jugendlichen eine solide Grundlage, dass sich ihr Konsumverhalten nicht komplett ändert, sobald sie ihr erstes eigenes Geld verdienen?
PB: Hier darf der Einfluss von Gruppendruck nicht vernachlässigt werden. Viele ältere Kinder und Jugendliche sind zwiegespalten: Einerseits möchten sie Umwelt und Klima schützen, aber andererseits mit ihrem Freundeskreis mithalten können und auch die neueste Mode tragen und in die Partyferien fliegen. Vielen Erwachsenen geht es übrigens nicht anders. Eltern sollten das Gespräch suchen, Verständnis signalisieren und positive Alternativen aufzeigen.
IL: Ich glaube, dass schlussendlich vielen Jugendlichen Umwelt- und Klimaschutz am Herzen liegt und als Bezugsperson kann man sie dabei unterstützen, für ihre Überzeugungen einzustehen und nachhaltig zu leben – und dies, ohne auf alles verzichten zu müssen.
Kinder sind die Zukunft: Werte, Wissen und Fähigkeiten, die sie heute erwerben, entscheiden massgeblich darüber, wie unsere Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt in den nächsten Jahrzehnten aussehen. Wir haben bei Dr. Irene Lampert, Studiengangleiterin, Dozentin und Forscherin an der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH), und Dr. Petra Breitenmoser, Dozentin und Forscherin an der PHZH und Universität Zürich, nachgefragt, wie Eltern und andere Bezugspersonen Kinder auf Nachhaltigkeitsthemen sensibilisieren können.
Ab welchem Alter sind Kinder in der Regel empfänglich für Umweltschutz und Nachhaltigkeit?
Irene Lampert (IL): Die meisten Kinder entwickeln schon sehr früh ein Bewusstsein für ihre Umwelt und können bereits im jungen Alter Zusammenhänge erkennen. In diesem Alter beginnen sie damit, viele Fragen zu stellen. Man kann jüngeren Kindern gut eine Wertschätzung für Natur und Tiere mitgeben, indem man mit ihnen raus in die Natur geht und die Tier- und Pflanzenwelt beobachtet und erklärt. Ökonomische Entscheidungen wie das Konsumverhalten zu besprechen, macht meistens ab vier Jahren Sinn.
Petra Breitenmoser (PB): Es gibt aber nicht das eine ideale Alter, um Nachhaltigkeitsthemen anzusprechen. Sobald Kinder sehen, was in der Welt passiert, sollte man auf ihre Fragen eingehen und zusammen Lösungen besprechen.
Können Sie Beispiele nennen, welche Nachhaltigkeitsthemen für welche Altersgruppen relevant sind?
IL: Grundsätzlich können alle Nachhaltigkeitsthemen altersgerecht vermittelt werden. Dabei ist es zentral, auf die Bedürfnisse und Fragen der Kinder einzugehen. Ich erinnere mich beispielsweise daran, wie ich mit Kindern auf einem Bauernhof Milch holte und dabei ihre Fragen zur Milchproduktion beantwortete. Ein Kind hat mich gefragt, warum die Kälber von ihren Müttern getrennt werden. Das ist eine gute Gelegenheit, um über ökonomische Gründe für die vorhandenen Produktionsstrukturen und -prozesse zu sprechen und diese kritisch zu reflektieren.
Wie kann ich als Elternteil oder Bezugsperson aufzeigen, was wir im Alltag konkret für Klima und Umwelt tun können?
IL: Wichtig ist, was man vorlebt – sei es im Bereich Ernährung, Mobilität oder Konsum. Als Elternteil sollte man seine Überzeugungen und Handlungen erklären können. Dabei hilft es, komplexe Themen auf einfach umsetzbare Alltagshandlungen herunterzubrechen.
PB: Selbst kleine Kinder kann man so gut spielerisch einbeziehen und sie beispielsweise den Ausschaltknopf von Steckdosen drücken lassen und sagen, sie seien nun «Energiechef».
Es gibt zahlreiche Unterlagen für Kinder rund um Umwelt- und Klimaschutz. Worauf sollte bei der Wahl des Materials geachtet werden?
PB: Kinderbücher sind teilweise sehr moralisierend und nicht altersgerecht. Es wird nur gesagt, was man machen darf und was nicht, das Warum fehlt allerdings. Kinder möchten jedoch verstehen, wieso man aus Umwelt- oder Klimaschutzgründen Abfall trennt, selten fliegt, vegetarisch lebt, eine Solaranlage auf dem Dach hat oder sich gesellschaftlich oder politisch engagiert. So erkennen sie, dass es nicht in erster Linie ums Verzichten geht, sondern ums aktive Mitgestalten der Welt.
Wie kann ich Kinder in meiner Obhut begleiten, wenn der Klimawandel und dessen Folgen für Menschen und Tiere dazu führt, dass sie sich frustriert oder machtlos fühlen?
PB: Kinder dürfen mit diesen Gefühlen nicht allein gelassen werden. Man sollte ihnen aufzeigen, welche Handlungsmöglichkeiten auf individueller und gesellschaftlicher Ebene bestehen. Das fängt in der Familie an: Wodurch können wir Lebensmittel ersetzen, die hohe CO₂-Emissionen erzeugen, aber gut schmecken? Auch bei der Installation von Solarpanels auf dem Hausdach können Kinder einbezogen werden. Bei Kindern im Schulalter können Eltern oder Lehrpersonen zudem auf Mitsprachemöglichkeiten wie Schülerparlamente aufmerksam machen.
Wie kann man Kinder unterstützen, die Eigeninitiative zeigen und selbst etwas für Klima- und Umweltschutz bewirken möchten?
PB: Ich würde immer wieder aufzeigen, dass wir alle – unabhängig von unserem Alter – nicht nur das eigene Verhalten, sondern auch Strukturen verändern können.
IL: Genau, da stimme ich voll und ganz zu. Dies untermauern Beispiele, in denen Kinder oder Jugendliche gesellschaftliche Strukturen durch ihre Handlungen ändern konnten. Im Kanton Glarus, wo ich wohne, wurde an der Landsgemeinde durch einen politischen Vorstoss eines 19-Jährigen der Neubau und Ersatz von Öl- sowie Gasheizungen verboten: Künftig dürfen im Kanton Glarus Öl- und Gasheizungen weder neu gebaut noch ersetzt werden, und alle kantonalen Gebäude müssen bis in knapp zwanzig Jahren mit mindestens neunzig Prozent erneuerbaren Energien beheizt werden. Solche Erfolgsgeschichten können Kindern und Jugendlichen Mut machen.
Wie kann ich Kindern altersgerecht erklären, dass man aus Klima- und Umweltgründen auch mal verzichten muss (etwa auf Plastikspielzeug, Fast Fashion oder den Flug in die Sommerferien)?
IL: Nachhaltigkeit muss nicht Verzicht bedeuten. Vielmehr geht es darum, bewusst zu konsumieren. Man kann als Familie zum Beispiel gemeinsam Flohmärkte und Velobörsen besuchen, ausgediente Kleider, Spielsachen und Velos weiterverkaufen und so ein erstes Verständnis für Kreislaufwirtschaft schaffen. Oder möchte man als Elternteil nicht, dass das Kind bei Temu einkauft, sollte man kein Verbot aussprechen, sondern andere Optionen aufzeigen.
Wie schaffe ich bei älteren Kindern und Jugendlichen eine solide Grundlage, dass sich ihr Konsumverhalten nicht komplett ändert, sobald sie ihr erstes eigenes Geld verdienen?
PB: Hier darf der Einfluss von Gruppendruck nicht vernachlässigt werden. Viele ältere Kinder und Jugendliche sind zwiegespalten: Einerseits möchten sie Umwelt und Klima schützen, aber andererseits mit ihrem Freundeskreis mithalten können und auch die neueste Mode tragen und in die Partyferien fliegen. Vielen Erwachsenen geht es übrigens nicht anders. Eltern sollten das Gespräch suchen, Verständnis signalisieren und positive Alternativen aufzeigen.
IL: Ich glaube, dass schlussendlich vielen Jugendlichen Umwelt- und Klimaschutz am Herzen liegt und als Bezugsperson kann man sie dabei unterstützen, für ihre Überzeugungen einzustehen und nachhaltig zu leben – und dies, ohne auf alles verzichten zu müssen.
Les enfants sont le futur. Ainsi, les valeurs, les connaissances et les compétences qu’ils acquièrent aujourd’hui détermineront dans une large mesure à quoi ressembleront notre société, notre économie et notre environnement dans les décennies à venir. Nous avons demandé à Irene Lampert, directrice de filière, enseignante et chercheuse à la Haute école pédagogique de Zurich (PHZH), et à Petra Breitenmoser, enseignante et chercheuse à la PHZH et à l’Université de Zurich, comment les parents et autres personnes de référence peuvent sensibiliser les enfants aux thèmes de la durabilité.
À partir de quel âge les enfants sont-ils généralement réceptifs à la protection de l’environnement et à la durabilité?
Irene Lampert (IL): La plupart des enfants développent très tôt une conscience de leur environnement et sont capables de reconnaître les liens de cause à effet dès leur plus jeune âge, quand ils commencent à poser de nombreuses questions. On peut très bien transmettre aux jeunes enfants le goût de la nature et des animaux en les emmenant observer la faune et la flore, puis en leur donnant des explications. Discuter des décisions économiques, comme le comportement des consommateurs, est généralement utile à partir de quatre ans.
Petra Breitenmoser (PB): Il n’y a cependant pas d’âge idéal pour aborder les thèmes de la durabilité. Dès que les enfants voient ce qui se passe dans le monde, il faut répondre à leurs questions et discuter des solutions.
Pourriez-vous nous donner des exemples de thèmes de durabilité pertinents pour les différents groupes d’âge?
IL: En principe, tous les thèmes de durabilité peuvent être abordés, peu importe l’âge. Il est essentiel de tenir compte des besoins et des questions des enfants. Je me souviens, par exemple, être allée chercher du lait à la ferme avec des enfants et avoir répondu à leurs questions sur la production laitière. Un enfant m’a demandé pourquoi les veaux étaient séparés de leur mère. Cela a représenté une bonne occasion de parler de l’aspect économique des structures et des processus de production existants et d’y réfléchir de manière critique.
En tant que parent ou personne de référence, comment peut-on montrer ce qu’il est possible de faire concrètement au quotidien pour le climat et l’environnement?
IL: Ce qui est important, c’est l’exemple que l’on montre – que ce soit dans le domaine de l’alimentation, de la mobilité ou de la consommation. En tant que parent, on devrait pouvoir expliquer ses convictions et ses actions. Pour cela, il est utile de décomposer des thèmes complexes en actions quotidiennes faciles à mettre en œuvre.
PB: Même les jeunes enfants peuvent être impliqués de manière ludique, par exemple en leur faisant appuyer sur le bouton d’arrêt des prises électriques et en leur disant qu’ils sont désormais «chef de l’énergie».
Il existe de nombreux documents destinés aux enfants sur la protection de l’environnement et du climat. Lesquels choisir?
PB: Les livres pour enfants sont parfois très moralisateurs et non adaptés à leur âge. Ils se contentent de dire ce que l’on peut faire ou pas, mais il manque le pourquoi. Les enfants aimeraient pourtant comprendre pourquoi, pour des raisons environnementales ou de protection du climat, on trie les déchets, on limite les trajets en avion, on est végétarien, on a des panneaux solaires sur le toit ou on s’engage socialement ou politiquement. Ils se rendent ainsi compte qu’il ne s’agit pas, en premier lieu, de renoncer, mais de participer activement à la construction du monde.
Comment accompagner les enfants dont on a la charge lorsque le changement climatique et ses conséquences pour les hommes et les animaux les amènent à se sentir frustrés ou impuissants?
PB: Les enfants ne doivent pas être laissés seuls avec ces sentiments. Il faut leur montrer quelles sont les possibilités d’action au niveau individuel et social. Cela commence au sein de la famille: par quoi pouvons-nous remplacer les aliments qui génèrent de fortes émissions de CO2, tout en préservant le goût? Les enfants peuvent également être impliqués dans l’installation de panneaux solaires sur le toit de la maison. Pour ceux qui sont en âge scolaire, les parents ou les enseignants peuvent en outre attirer leur attention sur les possibilités de participation à des actions, à l’instar des parlements d’élèves.
Comment peut-on soutenir les enfants qui font preuve d’initiative et qui souhaitent faire quelque chose pour la protection du climat et de l’environnement?
PB: Je leur montrerais que nous pouvons tous – indépendamment de notre âge – non seulement changer notre propre comportement, mais aussi les structures.
IL: Exactement, je suis parfaitement d’accord. On peut étayer cela avec des exemples dans lesquels des enfants ou des jeunes ont pu modifier des structures sociales grâce à leurs actions. Dans le canton de Glaris, où j’habite, une intervention politique d’un jeune de 19 ans, lors de la Landsgemeinde, a permis d’interdire la construction et le remplacement des chauffages au mazout et au gaz. À l’avenir, les chauffages au mazout et au gaz ne pourront plus être construits ou devront être remplacés dans le canton de Glaris, et tous les bâtiments cantonaux devront être chauffés avec au moins 90% d’énergies renouvelables, d’ici 20 ans. De tels récits de réussite peuvent donner du courage à d’autres enfants et adolescents.
Comment expliquer aux enfants, en fonction de leur âge, qu’il faut parfois accepter de renoncer – notamment aux jouets en plastique, à la fast fashion ou aux vols pour les vacances d’été – pour des raisons climatiques et environnementales?
IL: La durabilité ne doit pas être synonyme de renoncement. Il s’agit plutôt de consommer en connaissance de cause. En famille, on peut, par exemple, se rendre sur des marchés aux puces et des bourses aux vélos, revendre des vêtements, des jouets et des vélos usagés, et ainsi créer une première approche de l’économie circulaire. Si, en tant que parent, on ne souhaite pas que son enfant fasse ses achats sur Temu, il ne faut pas l’interdire, mais proposer d’autres options.
Comment créer une base solide chez les enfants plus âgés et les adolescents pour que leur comportement de consommation ne change pas complètement, dès qu’ils commencent à gagner leur propre argent?
PB: Ici, il ne faut pas négliger l’influence de la pression du groupe. De nombreux jeunes plus âgés sont partagés: d’une part, ils veulent protéger l’environnement et le climat, d’autre part, ils désirent pouvoir suivre leur cercle d’amis, avoir les derniers habits à la mode et partir en vacances. Il en va de même pour de nombreux adultes. Les parents devraient chercher le dialogue, faire preuve de compréhension et montrer les alternatives positives.
IL: Je pense que, en fin de compte, de nombreux jeunes ont à cœur de protéger l’environnement et le climat, et que, en tant que personne de référence, on peut les aider à défendre leurs convictions et à vivre de manière durable, et ce, sans devoir renoncer à tout.
I bambini sono il futuro: i valori, le conoscenze e le capacità che sviluppano oggi avranno un effetto determinante su come si svilupperanno nei prossimi decenni società, economia e ambiente. Abbiamo chiesto alla dottoressa Irene Lampert, direttrice dei corsi, docente e ricercatrice presso l’Alta Scuola Pedagogica di Zurigo (PHZH), e alla dottoressa Petra Breitenmoser, docente e ricercatrice presso la PHZH e l’Università di Zurigo, come genitori e altre persone di riferimento possono sensibilizzare i bambini verso il tema della sostenibilità.
A quale età i bambini cominciano a essere recettivi verso la protezione dell’ambiente e la sostenibilità?
Irene Lampert (IL): La maggior parte dei bambini sviluppa molto presto una consapevolezza per l’ambiente e già nella prima infanzia riconosce le varie correlazioni. A questa età cominciano a porre tante domande. È possibile quindi insegnare loro ad amare la natura e gli animali accompagnandoli ad esempio nei boschi per osservare e spiegare animali e piante. I discorsi economici come gli effetti del consumismo hanno senso a partire dai quattro anni.
Petra Breitenmoser (PB): Non esiste un’età ideale per iniziare a parlare di sostenibilità. Non appena i bambini iniziano a vedere cosa succede nel mondo, occorre rispondere alle loro domande ed elaborare insieme soluzioni.
Potrebbe fare qualche esempio di quali discorsi sulla sostenibilità hanno senso a partire da quale età?
IL: Fondamentalmente, tutti i temi legati alla sostenibilità possono essere discussi in modo adatto a tutte le età. In questo caso è essenziale concentrarsi sui bisogni e sulle domande dei bambini. Mi ricordo ad esempio che sono andata con dei bambini a comprare il latte in una fattoria rispondendo al contempo alle loro domande sulla produzione casearia. Un bambino mi ha chiesto perché i vitelli vengono separati dalle loro mamme. È un’ottima opportunità per parlare delle basi economiche delle strutture e dei processi di produzione odierni e stimolare una riflessione critica.
Cosa posso fare in qualità di genitore o di persona responsabile per mostrare cosa si può fare nella vita di tutti i giorni per proteggere concretamente l’ambiente e il clima?
IL: È importante dare l’esempio nell’ambito dell’alimentazione, della mobilità e del consumo. Come genitori, occorre spiegare le proprie convinzioni e le proprie azioni. In questo caso, per spiegare temi complessi è possibile spezzarli in piccoli gesti quotidiani.
PB: Anche i bambini piccoli possono essere facilmente coinvolti in modo ludico, ad esempio lasciando che siano loro a spegnere l’interruttore della presa multipla e dichiarandoli «eroi dell’energia».
Esiste una ricca documentazione sull’ambiente e sulla protezione climatica rivolta ai bambini. A cosa occorre fare attenzione nella scelta del materiale?
PB: I libri per bambini sono talvolta molto moralistici e non adatti a tutte le età. Viene detto cosa bisogna fare e cosa no ma senza spiegare il perché. I bambini vogliono però capire perché per proteggere l’ambiente e il clima è importante separare i rifiuti, non viaggiare in aereo, seguire una dieta vegetariana, installare un impianto solare sul tetto o impegnarsi nella società e in politica. In questo modo capiscono che non si tratta semplicemente di rinunciare a qualcosa ma piuttosto di contribuire alla protezione del pianeta.
Cosa posso fare se i miei figli o i bambini di cui mi occupo si sentono frustrati o impotenti di fronte ai cambiamenti climatici e alle gravi conseguenze per l’uomo e gli animali?
PB: I bambini non dovrebbero essere lasciati soli con questi pensieri. Occorre mostrare loro quali sono le possibilità di agire a livello individuale o come società. Questo inizia all’interno della famiglia: come possiamo sostituire quegli alimenti che generano elevate emissioni di CO2 ma hanno un buon sapore? I bambini possono essere coinvolti anche nell’installazione dei pannelli solari sul tetto. Per i bambini in età scolastica, i genitori e gli insegnanti possono inoltre segnalare l’esistenza di eventuali consigli studenteschi.
Come possiamo sostenere i bambini che mostrano iniziativa e vogliono contribuire personalmente alla protezione del clima e dell’ambiente?
PB: Io punterei sempre a mostrare che tutti, indipendentemente dall’età, possiamo contribuire non solo cambiando il nostro comportamento ma anche cambiando le strutture della società.
IL: Giusto, sono assolutamente d’accordo. Ci sono numerosi esempi in cui bambini e ragazzi hanno cambiato le strutture della società grazie alle loro azioni. Nel Canton Glarona, dove abito, grazie alla proposta di un diciannovenne il Consiglio di Stato ha vietato la sostituzione e la costruzione di nuovi impianti di riscaldamento a nafta o a gas: in futuro nel Canton Glarona non potranno essere costruiti nuovi impianti a nafta o a gas né potranno essere sostituiti e tutti gli edifici cantonali dovranno essere riscaldati almeno al novanta per cento con energie rinnovabili entro i prossimi vent’anni. Queste storie a lieto fine possono ispirare coraggio a bambini e ragazzi.
Come possiamo spiegare a un bambino, in modo adatto alla sua età, che per proteggere l’ambiente e il clima a volte occorre rinunciare a qualcosa (come a giocattoli di plastica, Fast Fashion o all’aereo per andare in vacanza)?
IL: Sostenibilità non deve voler dire rinuncia. Si tratta principalmente di consumare in modo consapevole. Come famiglie, si possono visitare i mercatini dell’usato e vendere i vecchi vestiti, giocattoli e biciclette per creare un primo approccio all’economia circolare. O educare i propri figli a non fare acquisti su Temu: non deve essere un divieto, piuttosto una ricerca di altre opzioni.
Come possiamo riuscire a creare una base solida nei ragazzi più grandi per far sì che il loro comportamento di consumo non cambi radicalmente una volta che iniziano a guadagnare i loro primi soldi?
PB: In questo caso non bisogna sottovalutare la pressione del gruppo. Molti bambini e ragazzi più grandi sono combattuti: da un lato vogliono proteggere l’ambiente e il clima mentre dall’altro vogliono tenere il passo con il loro cerchio di amicizie, portare abiti alla moda e volare verso le destinazioni più in voga per l’estate. Anche per molti adulti è così. I genitori devono cercare il dialogo, mostrare comprensione e offrire alternative positive.
IL: Credo che alla fin fine ai giovani stia molto a cuore la protezione del clima e dell’ambiente e come persone responsabili possiamo sostenerli nelle loro convinzioni per una vita all’insegna della sostenibilità senza dover rinunciare a tutto.