In der Schweiz herrscht ein grosser Bedarf an Fachkräften im Umweltbereich. Vor allem bei den Frauen besteht ein grosses Potenzial. Foto: Getty Images

Darum braucht die Umwelt dringend mehr Ingenieure

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Über 5000 Stellen im Bereich der umwelttechnischen Berufe sind in der Schweiz ausgeschrieben – es herrscht ein riesiger Mangel an Fachkräften. Will die Schweiz die Klimaziele 2050 erreichen, muss sich dies ändern. An Bildungsangeboten fehlt es nicht.

Manche sind der Meinung, es gehe viel zu schnell: die Digitalisierung, die Energiewende, der Wandel in der Arbeitswelt. Tatsächlich ist bei den Jobs derzeit einiges im Umbruch: Traditionelle Arbeiten verschwinden, neue Herausforderungen entstehen.

Manche sind der Meinung, es gehe viel zu schnell: die Digitalisierung, die Energiewende, der Wandel in der Arbeitswelt. Tatsächlich ist bei den Jobs derzeit einiges im Umbruch: Traditionelle Arbeiten verschwinden, neue Herausforderungen entstehen.

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Mit der eingeläuteten Energiewende herrscht ein grosser Bedarf an technischen Spezialisten: Der Fachkräftemangel-Index 2021 der Adecco Gruppe Schweiz zeigt auf, dass sich unter den ersten sieben Plätzen «mit deutlichem Fachkräftemangel» fünf technische Berufsgruppen befinden. Am gefragtesten sind die Ingenieurberufe, gefolgt von den Berufen der Informatik.

Über 5000 Stellen ausgeschrieben

Dass vor allem im umwelttechnischen Bereich Fachkräfte gesucht werden, zeigt auch ein Blick auf die Webseite www.find-your-future.ch: Über 5000 Stellen sind aktuell auf der Plattform ausgeschrieben. Gesucht werden darauf Umwelttechniker, Polymechaniker und Ingenieure.

Dies kann sich als Problem für die Klimastrategie 2050 erweisen. «Die technischen Berufe können besonders hohe Umwelt-Effekte erzielen, da neue Technologien die Klimabilanz in unterschiedlichsten Lebensbereichen verbessern», sagt Jonas Lang, Ressortleiter Kommunikation bei Swissmem. Würden zum Beispiel Elektro-Ingenieure die Effizienz von Maschinen verbessern, habe dies entscheidende Effekte auf die Umwelt.

Bildungsoffensive gestartet

Gute Chancen also für Stellensuchende? Ja, wenn die Qualifikationen stimmen. Laut Adecco Gruppe Schweiz würden jedoch zu wenige eine Ausbildung in einem der sogenannten MINT*-Berufe wählen. Besonders der Frauenanteil sei tief, hier bestehe ein grosses Potenzial. Der Fachkräftemangel sei weltweit zu beobachten.

Wegen des hohen Bedarfs an Fachkräften hat der Bund eine Bildungsoffensive in der Gebäudebranche gestartet – vor allem, weil der Gebäudesektor massgeblich zur Senkung der CO2-Emissionen beiträgt. Das Ausbildungsangebot wächst aber auch in anderen Bereichen und auf allen Bildungsstufen.

Bessere Rahmenbedingungen sind gefragt

Ein Grossteil der Schweizer Universitäten sowie die EFPL und ETH bieten ein Studium der Umweltnatur- und Umweltingenieurwissenschaften an. An diversen Fachhochschulen können sich Interessierte zu Energie- und Umwelttechnikerinnen, Recycling- und Entsorgungsspezialisten oder Umweltökonominnen und Umweltmanagern ausbilden lassen (siehe Kasten).

Stärkere Förderung in der Bildung genügt laut der Adecco Gruppe Schweiz indessen nicht: «Die Politik hat die Möglichkeit, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen, um Fachkräfte im Ausland zu rekrutieren», schreibt der Job-Vermittler. Die Babyboomer gingen in Rente und nicht genügend Junge ziehen nach. Auch sollten das Thema Eltern und Teilzeitarbeit überdacht und bessere Tagesstrukturen angeboten werden.

Jonas Lang von Swissmen schliesst: «Es geht weniger ums Schaffen neuer Berufsbilder, sondern um eine Integration der spezifischen neuen Technologiefelder in die bestehenden Berufe.» Und: Schnell genug kann es dabei nicht gehen.

* MINT: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik.

Mit der eingeläuteten Energiewende herrscht ein grosser Bedarf an technischen Spezialisten: Der Fachkräftemangel-Index 2021 der Adecco Gruppe Schweiz zeigt auf, dass sich unter den ersten sieben Plätzen «mit deutlichem Fachkräftemangel» fünf technische Berufsgruppen befinden. Am gefragtesten sind die Ingenieurberufe, gefolgt von den Berufen der Informatik.

Über 5000 Stellen ausgeschrieben

Dass vor allem im umwelttechnischen Bereich Fachkräfte gesucht werden, zeigt auch ein Blick auf die Webseite www.find-your-future.ch: Über 5000 Stellen sind aktuell auf der Plattform ausgeschrieben. Gesucht werden darauf Umwelttechniker, Polymechaniker und Ingenieure.

Dies kann sich als Problem für die Klimastrategie 2050 erweisen. «Die technischen Berufe können besonders hohe Umwelt-Effekte erzielen, da neue Technologien die Klimabilanz in unterschiedlichsten Lebensbereichen verbessern», sagt Jonas Lang, Ressortleiter Kommunikation bei Swissmem. Würden zum Beispiel Elektro-Ingenieure die Effizienz von Maschinen verbessern, habe dies entscheidende Effekte auf die Umwelt.

Bildungsoffensive gestartet

Gute Chancen also für Stellensuchende? Ja, wenn die Qualifikationen stimmen. Laut Adecco Gruppe Schweiz würden jedoch zu wenige eine Ausbildung in einem der sogenannten MINT*-Berufe wählen. Besonders der Frauenanteil sei tief, hier bestehe ein grosses Potenzial. Der Fachkräftemangel sei weltweit zu beobachten.

Wegen des hohen Bedarfs an Fachkräften hat der Bund eine Bildungsoffensive in der Gebäudebranche gestartet – vor allem, weil der Gebäudesektor massgeblich zur Senkung der CO2-Emissionen beiträgt. Das Ausbildungsangebot wächst aber auch in anderen Bereichen und auf allen Bildungsstufen.

Bessere Rahmenbedingungen sind gefragt

Ein Grossteil der Schweizer Universitäten sowie die EFPL und ETH bieten ein Studium der Umweltnatur- und Umweltingenieurwissenschaften an. An diversen Fachhochschulen können sich Interessierte zu Energie- und Umwelttechnikerinnen, Recycling- und Entsorgungsspezialisten oder Umweltökonominnen und Umweltmanagern ausbilden lassen (siehe Kasten).

Stärkere Förderung in der Bildung genügt laut der Adecco Gruppe Schweiz indessen nicht: «Die Politik hat die Möglichkeit, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen, um Fachkräfte im Ausland zu rekrutieren», schreibt der Job-Vermittler. Die Babyboomer gingen in Rente und nicht genügend Junge ziehen nach. Auch sollten das Thema Eltern und Teilzeitarbeit überdacht und bessere Tagesstrukturen angeboten werden.

Jonas Lang von Swissmen schliesst: «Es geht weniger ums Schaffen neuer Berufsbilder, sondern um eine Integration der spezifischen neuen Technologiefelder in die bestehenden Berufe.» Und: Schnell genug kann es dabei nicht gehen.

* MINT: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik.

Erste Veröffentlichung: 
15.3.2022
  |  Letztes Update: 
15.3.2022
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