Ihre Ausgangslage: Die CO2-Emissionen pro Kopf müssen bis zum Jahr 2050 unter 2,1 Tonnen pro Jahr liegen. Das ist gemäss Experten weltweit notwendig, weil die Hälfte der Weltbevölkerung von den Auswirkungen der Klimakrise «hochgradig gefährdet» ist. Eine Milliarde Menschen in Küstengebieten seien gemäss neuesten Erkenntnissen von Überschwemmungen bedroht, das Massensterben von Arten wie Bäumen und Korallen habe bereits begonnen.
Geburt der Birthstrike-Bewegung
Was kann jeder Einzelne dagegen tun? Die Forschenden der Universität Lund kamen zum Ergebnis, dass eine pflanzliche Ernährung etwa 0,8 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr einspare. Jeder vermiedene Atlantikflug spare 1,6 Tonnen und ein Jahr ohne Auto gar 2,4 Tonnen. Den grössten Einfluss habe aber ganz klar, auf ein Kind zu verzichten. Pro Kind weniger würden 58,6 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr eingespart werden.
Zwei Jahre nach Veröffentlichung der Studie rief die Britin Blythe Pepino die Birthstrike-Bewegung ins Leben. Die möglichen Folgen der Klimakrise – Hungersnöte, Gewalt und Kriege – bereiteten der Musikerin grosse Sorgen. «Wir sind eine Gruppe von Leuten, die sich zu unsicher fühlen, um Kinder zu bekommen», erklärt Pepino im Namen ihrer Mitstreiterinnen.
«Eine schöne Zukunft ist möglich»
Auch Sonia Seneviratne teilt diese Sorgen. Die ETH-Professorin gilt als eine der weltweit renommiertesten Klimaforscherinnen. Sie arbeitet beispielsweise am IPCC-Bericht des Weltklimarats mit. «Ein Kind, das 2020 geboren wurde, wird in seinem Leben siebenmal mehr Hitzewellen erleben als eines, das 1960 geboren wurde», sagte sie kürzlich bei einer Rede. Sie grenzte jedoch ein: «Sofern wir es nicht schaffen, schärfere Ziele für die Verminderung von CO2-Emissionen zu setzen.» Angesichts der aktuellen Lage sei sie aber wenig optimistisch.
Anders als die Birthstrike-Gründerin Blythe Pepino entschied sich Sonia Seneviratne dennoch für Kinder. Nicht als Antwort auf die Klimakrise, wie sie betont, sondern als persönliche Entscheidung. «Keine Kinder zu bekommen, hätte für mich bedeutet, dass ich nicht mehr an die Zukunft glaube.» Trotz mangelndem Optimismus bestehe noch Hoffnung. Es sei möglich, eine schöne Zukunft zu erschaffen. Wie? «Wir müssen einfach eine Welt schaffen, in der wir keine fossilen Energieträger mehr verbrauchen.»
Ihre Ausgangslage: Die CO2-Emissionen pro Kopf müssen bis zum Jahr 2050 unter 2,1 Tonnen pro Jahr liegen. Das ist gemäss Experten weltweit notwendig, weil die Hälfte der Weltbevölkerung von den Auswirkungen der Klimakrise «hochgradig gefährdet» ist. Eine Milliarde Menschen in Küstengebieten seien gemäss neuesten Erkenntnissen von Überschwemmungen bedroht, das Massensterben von Arten wie Bäumen und Korallen habe bereits begonnen.
Geburt der Birthstrike-Bewegung
Was kann jeder Einzelne dagegen tun? Die Forschenden der Universität Lund kamen zum Ergebnis, dass eine pflanzliche Ernährung etwa 0,8 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr einspare. Jeder vermiedene Atlantikflug spare 1,6 Tonnen und ein Jahr ohne Auto gar 2,4 Tonnen. Den grössten Einfluss habe aber ganz klar, auf ein Kind zu verzichten. Pro Kind weniger würden 58,6 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr eingespart werden.
Zwei Jahre nach Veröffentlichung der Studie rief die Britin Blythe Pepino die Birthstrike-Bewegung ins Leben. Die möglichen Folgen der Klimakrise – Hungersnöte, Gewalt und Kriege – bereiteten der Musikerin grosse Sorgen. «Wir sind eine Gruppe von Leuten, die sich zu unsicher fühlen, um Kinder zu bekommen», erklärt Pepino im Namen ihrer Mitstreiterinnen.
«Eine schöne Zukunft ist möglich»
Auch Sonia Seneviratne teilt diese Sorgen. Die ETH-Professorin gilt als eine der weltweit renommiertesten Klimaforscherinnen. Sie arbeitet beispielsweise am IPCC-Bericht des Weltklimarats mit. «Ein Kind, das 2020 geboren wurde, wird in seinem Leben siebenmal mehr Hitzewellen erleben als eines, das 1960 geboren wurde», sagte sie kürzlich bei einer Rede. Sie grenzte jedoch ein: «Sofern wir es nicht schaffen, schärfere Ziele für die Verminderung von CO2-Emissionen zu setzen.» Angesichts der aktuellen Lage sei sie aber wenig optimistisch.
Anders als die Birthstrike-Gründerin Blythe Pepino entschied sich Sonia Seneviratne dennoch für Kinder. Nicht als Antwort auf die Klimakrise, wie sie betont, sondern als persönliche Entscheidung. «Keine Kinder zu bekommen, hätte für mich bedeutet, dass ich nicht mehr an die Zukunft glaube.» Trotz mangelndem Optimismus bestehe noch Hoffnung. Es sei möglich, eine schöne Zukunft zu erschaffen. Wie? «Wir müssen einfach eine Welt schaffen, in der wir keine fossilen Energieträger mehr verbrauchen.»