Es sei denn, beide Bedürfnisse lassen sich unter einen Hut, sorry: unter ein Solardach bringen. So, wie es das Westschweizer Start-up Insolight mit dem Produkt Insolagrin vorhat. Das Zauberwort heisst Agrivoltaics und funktioniert mittels einer Technologie namens Translucency and High Efficiency in Agrivoltaics (Theia). Zu viel der Fremdworte?
Beginnen wir von vorne: Als das Start-up Insolight vor über sechs Jahren gegründet wurde, war der Begriff Agrivoltaics noch weitgehend unbekannt – heute nehmen ihn auch Staatschefs wie Macron oder Scholz in den Mund. Insolight betrieb damals eine Technologie-Plattform, erkannte aber, dass sich im Bereich der landwirtschaftlichen Stromproduktion nicht nur ein interessanter Markt auftat, sondern sich auch wertvolle Synergien nutzen liessen.
Gesteuerter Schattenwurf
Landwirtschaftsprodukte, wie Beeren oder Salate, brauchen nämlich Schatten, sonst verkochen sie in der Sonne. Normalerweise sorgen Treibhäuser fürs richtige Klima und Schutz. Wieso also nicht Solarmodule als Schattenspender nutzen?
Gefragt, erfunden: Insolight entwarf mit Insolagrin ein Solarmodul, das sich digital schalten lässt. Die Module bedienen sich dazu der eingangs erwähnten Theia-Technologie, die je nach Bedarf die Lichtdurchlässigkeit reguliert. In einer optischen Schicht wird die Einstrahlung je nach Bedarf gebündelt. Spenden die Module Schatten, wird die Stromproduktion geboostet. Gibts mehr Licht fürs Gemüse, entsteht weniger Strom für die Menschen.
Die Module passen sich mithilfe künstlicher Intelligenz zudem der Saison, dem Sonnenstand und den Umwelteinflüssen an. Die Daten dazu befinden sich in einer Cloud. Bei Bedarf kann der Bauer aber auch mithilfe eines Computers manuell eingreifen.
Gesetzliche Hürden
Strom entsteht zwar das ganze Jahr. Aber: «Das Wachstum der Beeren dauert drei bis vier Monate, während dieser Zeit wird die Anlage geschaltet», sagt Laurent Coulot, Mitbegründer und CEO von Insolight. Das restliche Jahr werde Strom in voller Leistung produziert.
Noch werden Beeren und Salate nicht im grossen Stil beschattet. Eine erste Pilotanlage in Conthey im Wallis bedeckt 200 Quadratmeter Fläche. «Das Ziel sind fünf bis zehntausend Quadratmeter», sagt Coulot. Eine entsprechende Anlage soll im Frühling 2023 entstehen.
Die Knacknuss seien vor allem die Bewilligungen, ergänzt er. Zwar würden ihre Solaranlagen vor allem dort zu stehen kommen, wo schon Treibhäuser sind. Alternativ würden sie sich auch zur Beschattung von Begrünungen auf städtischen Flachdächern eignen. Noch seien die Gesetze aber zu wenig klar. Coulot schliesst: «Photovoltaik sollte grundsätzlich überall dort erlaubt sein, wo Treibhäuser ersetzt werden können.»
Es sei denn, beide Bedürfnisse lassen sich unter einen Hut, sorry: unter ein Solardach bringen. So, wie es das Westschweizer Start-up Insolight mit dem Produkt Insolagrin vorhat. Das Zauberwort heisst Agrivoltaics und funktioniert mittels einer Technologie namens Translucency and High Efficiency in Agrivoltaics (Theia). Zu viel der Fremdworte?
Beginnen wir von vorne: Als das Start-up Insolight vor über sechs Jahren gegründet wurde, war der Begriff Agrivoltaics noch weitgehend unbekannt – heute nehmen ihn auch Staatschefs wie Macron oder Scholz in den Mund. Insolight betrieb damals eine Technologie-Plattform, erkannte aber, dass sich im Bereich der landwirtschaftlichen Stromproduktion nicht nur ein interessanter Markt auftat, sondern sich auch wertvolle Synergien nutzen liessen.
Gesteuerter Schattenwurf
Landwirtschaftsprodukte, wie Beeren oder Salate, brauchen nämlich Schatten, sonst verkochen sie in der Sonne. Normalerweise sorgen Treibhäuser fürs richtige Klima und Schutz. Wieso also nicht Solarmodule als Schattenspender nutzen?
Gefragt, erfunden: Insolight entwarf mit Insolagrin ein Solarmodul, das sich digital schalten lässt. Die Module bedienen sich dazu der eingangs erwähnten Theia-Technologie, die je nach Bedarf die Lichtdurchlässigkeit reguliert. In einer optischen Schicht wird die Einstrahlung je nach Bedarf gebündelt. Spenden die Module Schatten, wird die Stromproduktion geboostet. Gibts mehr Licht fürs Gemüse, entsteht weniger Strom für die Menschen.
Die Module passen sich mithilfe künstlicher Intelligenz zudem der Saison, dem Sonnenstand und den Umwelteinflüssen an. Die Daten dazu befinden sich in einer Cloud. Bei Bedarf kann der Bauer aber auch mithilfe eines Computers manuell eingreifen.
Gesetzliche Hürden
Strom entsteht zwar das ganze Jahr. Aber: «Das Wachstum der Beeren dauert drei bis vier Monate, während dieser Zeit wird die Anlage geschaltet», sagt Laurent Coulot, Mitbegründer und CEO von Insolight. Das restliche Jahr werde Strom in voller Leistung produziert.
Noch werden Beeren und Salate nicht im grossen Stil beschattet. Eine erste Pilotanlage in Conthey im Wallis bedeckt 200 Quadratmeter Fläche. «Das Ziel sind fünf bis zehntausend Quadratmeter», sagt Coulot. Eine entsprechende Anlage soll im Frühling 2023 entstehen.
Die Knacknuss seien vor allem die Bewilligungen, ergänzt er. Zwar würden ihre Solaranlagen vor allem dort zu stehen kommen, wo schon Treibhäuser sind. Alternativ würden sie sich auch zur Beschattung von Begrünungen auf städtischen Flachdächern eignen. Noch seien die Gesetze aber zu wenig klar. Coulot schliesst: «Photovoltaik sollte grundsätzlich überall dort erlaubt sein, wo Treibhäuser ersetzt werden können.»