Mit 19 Jahren kam die Luzernerin zum ersten Mal mit dem Thema Nachhaltigkeit in Berührung. Sie bezog die erste eigene Wohnung und fragte sich: Wie will ich leben? Von da an ging es rasch. Anina Gepp wechselte von vegetarischer auf vegane Ernährung und von Fast Fashion zum Entdecken fairer Labels. Ihr veganes Kochbuch «Iss dich grün!» wurde zum Bestseller. Diesen Frühling folgt mit «Vantastic Kitchen» ihr zweites Kochbuch.
Frau Gepp, welche Entscheidungen im Leben bereuen Sie, weil diese nicht nachhaltig waren?
Ich hätte mir sicher die ein oder andere Fernreise sparen können. Aber es bringt nichts, zurückzuschauen und sich Vorwürfe zu machen. Nachhaltiger zu leben ist ein Marathon, kein Sprint. Viel wichtiger ist es, dass wir alle jeden Tag bestrebt sind, unser Bestes zu geben.
Wie klappt das bei Ihnen?
Mal super, mal weniger gut. Wir müssen aber nicht immer und in allen Bereichen perfekt sein. Es geht um bewusste Kaufentscheidungen, um bewussten Konsum. Man muss nicht vegan leben, um sich für eine nachhaltigere Ernährung einzusetzen. Sich für Nachhaltigkeit zu interessieren, heisst auch nicht, nie wieder ein Flugzeug betreten zu dürfen. Eher geht es darum, sich Gedanken zu machen und für sich zu schauen, wo was reduziert werden kann – ohne dabei mit dem Finger auf andere zu zeigen. Manchmal kann das trotzdem wehtun und sich erst mal nach einer Einschränkung anfühlen.
Einen Marathon läuft man nur mit der nötigen Disziplin. Welche Rolle spielt diese?
Ich bin sehr diszipliniert. Das hat seine Vor- und Nachteile. Anfangs war ich zu streng mit mir und meinen Mitmenschen. Erst über die Jahre habe ich gelernt, dass ein gesundes Mittelmass sinnvoller ist. Nur Routinen, die wirklich Spass machen und realistisch sind, können nachhaltig wirken – im wahrsten Sinne des Wortes.
Man kann es also auch mal schleifen lassen?
Es ist wichtig, nicht zu streng mit sich selbst zu sein. Das soll keine Entschuldigung dafür sein, sich nicht zu bemühen. Aber man darf sich und andere nicht dafür verurteilen, wenn es doch mal der Kaffee im Wegwerfbecher wird oder es aus Zeitgründen die Pizza mit Käse statt dem veganen Znacht wird. Alles halb so wild. Morgen ist ein neuer Tag.
Sie achten inzwischen sehr darauf, grün zu leben. Welche Kompromisse gehen Sie trotzdem ein?
Ich mache sehr vieles, das sehr viel CO2 verursacht. Im Van generieren wir unseren Strom zwar über die Solarpanels und gehen sehr sparsam mit Wasser um, weil unser Tank nicht mehr als 100 Liter fassen kann. Doch der Van fährt nicht mit Wasser. Und auch die Fähre auf die Kanaren stösst sehr viel Giftiges aus. Um alle Fahrten auszugleichen, habe ich ein Klimakompensationsabo. Das eigentliche Problem wird dadurch nicht gelöst. Aber es ist besser, als es einfach hinzunehmen.
Zum Schluss: Sie haben die Möglichkeit, einen einzigen Tipp für nachhaltigere Entscheidungen im Alltag zu geben. Welcher ist das?
Bau mehr pflanzliche Kost in die eigene Ernährung ein! Es gibt viele Stellschrauben für Nachhaltigkeit, an denen wir als Privatperson drehen können. Ernährung ist die effektivste und einfachste davon. Vielleicht heisst das, mehr Gemüse zu essen. Vielleicht heisst es aber auch, eine Mahlzeit pro Tag rein pflanzlich zu gestalten. Es geht darum, sich auszuprobieren, neue Rezepte zu testen und dann zu merken, wie einfach es auch ohne tierische Produkte wie Milch, Käse, Eier oder Fleisch geht.
Mit 19 Jahren kam die Luzernerin zum ersten Mal mit dem Thema Nachhaltigkeit in Berührung. Sie bezog die erste eigene Wohnung und fragte sich: Wie will ich leben? Von da an ging es rasch. Anina Gepp wechselte von vegetarischer auf vegane Ernährung und von Fast Fashion zum Entdecken fairer Labels. Ihr veganes Kochbuch «Iss dich grün!» wurde zum Bestseller. Diesen Frühling folgt mit «Vantastic Kitchen» ihr zweites Kochbuch.
Frau Gepp, welche Entscheidungen im Leben bereuen Sie, weil diese nicht nachhaltig waren?
Ich hätte mir sicher die ein oder andere Fernreise sparen können. Aber es bringt nichts, zurückzuschauen und sich Vorwürfe zu machen. Nachhaltiger zu leben ist ein Marathon, kein Sprint. Viel wichtiger ist es, dass wir alle jeden Tag bestrebt sind, unser Bestes zu geben.
Wie klappt das bei Ihnen?
Mal super, mal weniger gut. Wir müssen aber nicht immer und in allen Bereichen perfekt sein. Es geht um bewusste Kaufentscheidungen, um bewussten Konsum. Man muss nicht vegan leben, um sich für eine nachhaltigere Ernährung einzusetzen. Sich für Nachhaltigkeit zu interessieren, heisst auch nicht, nie wieder ein Flugzeug betreten zu dürfen. Eher geht es darum, sich Gedanken zu machen und für sich zu schauen, wo was reduziert werden kann – ohne dabei mit dem Finger auf andere zu zeigen. Manchmal kann das trotzdem wehtun und sich erst mal nach einer Einschränkung anfühlen.
Einen Marathon läuft man nur mit der nötigen Disziplin. Welche Rolle spielt diese?
Ich bin sehr diszipliniert. Das hat seine Vor- und Nachteile. Anfangs war ich zu streng mit mir und meinen Mitmenschen. Erst über die Jahre habe ich gelernt, dass ein gesundes Mittelmass sinnvoller ist. Nur Routinen, die wirklich Spass machen und realistisch sind, können nachhaltig wirken – im wahrsten Sinne des Wortes.
Man kann es also auch mal schleifen lassen?
Es ist wichtig, nicht zu streng mit sich selbst zu sein. Das soll keine Entschuldigung dafür sein, sich nicht zu bemühen. Aber man darf sich und andere nicht dafür verurteilen, wenn es doch mal der Kaffee im Wegwerfbecher wird oder es aus Zeitgründen die Pizza mit Käse statt dem veganen Znacht wird. Alles halb so wild. Morgen ist ein neuer Tag.
Sie achten inzwischen sehr darauf, grün zu leben. Welche Kompromisse gehen Sie trotzdem ein?
Ich mache sehr vieles, das sehr viel CO2 verursacht. Im Van generieren wir unseren Strom zwar über die Solarpanels und gehen sehr sparsam mit Wasser um, weil unser Tank nicht mehr als 100 Liter fassen kann. Doch der Van fährt nicht mit Wasser. Und auch die Fähre auf die Kanaren stösst sehr viel Giftiges aus. Um alle Fahrten auszugleichen, habe ich ein Klimakompensationsabo. Das eigentliche Problem wird dadurch nicht gelöst. Aber es ist besser, als es einfach hinzunehmen.
Zum Schluss: Sie haben die Möglichkeit, einen einzigen Tipp für nachhaltigere Entscheidungen im Alltag zu geben. Welcher ist das?
Bau mehr pflanzliche Kost in die eigene Ernährung ein! Es gibt viele Stellschrauben für Nachhaltigkeit, an denen wir als Privatperson drehen können. Ernährung ist die effektivste und einfachste davon. Vielleicht heisst das, mehr Gemüse zu essen. Vielleicht heisst es aber auch, eine Mahlzeit pro Tag rein pflanzlich zu gestalten. Es geht darum, sich auszuprobieren, neue Rezepte zu testen und dann zu merken, wie einfach es auch ohne tierische Produkte wie Milch, Käse, Eier oder Fleisch geht.