Die Zukunft im Heimbereich gehört den Smart Homes. Doch was ist ein Smart Home? Am Wissenschaftsfestival Salon Public in Bern gaben Expertinnen und Experten deshalb spannende Einblicke, wie wir in Zukunft wohnen könnten.
Die Zukunft im Heimbereich gehört den Smart Homes. Doch was ist ein Smart Home? Am Wissenschaftsfestival Salon Public in Bern gaben Expertinnen und Experten deshalb spannende Einblicke, wie wir in Zukunft wohnen könnten.
Wie funktioniert ein Smart Home? Geht es dabei nur um digitale Technologien oder um viel mehr? Hat ein automatisch gesteuertes Heim Auswirkungen auf den eigenen Komfort? Wie leben wir in der Zukunft?
Diesen und weiteren Fragen zu Smart Homes ging eine fünfköpfige Expertengruppe am Wissenschaftsfestival Salon Public in Bern auf den Grund. Mit dabei waren Peter Richner, stellvertretender Direktor des Forschungsinstituts Empa, Christian Pfab, Head Automation bei BKW Building Solutions, Stefanie Teufel, Leiterin des Smart Labs an der Uni Freiburg, Birgit Wilkes, Leiterin Gebäudetelematik* an der Uni Siegen und als Ehrengast der Stanford-Forscher und ReGen-Villages-Gründer James Ehrlich (siehe Box).
Das Interesse am Thema war gross: Trotz des strahlend sonnigen Samstagnachmittags besuchten zahlreiche Interessierte den Kursaal in Bern, um mehr über Smart Homes zu erfahren. Schnell wurde klar: So einfach lässt sich die Frage, was ein Smart Home ist, nicht beantworten.
Digitalisierung alleine ist nicht smart
«Eigentlich weiss auch ich nicht, was ein Smart Home ist», eröffnete Peter Richner zwar süffisant seinen Vortrag, zeigte anschliessend aber auf, dass ein Smart Homes nicht alleine aus digitalen Lösungen besteht. «Im Kopf hat man ein Heim, das voller Gadgets steckt, die per App gesteuert werden», sagte er. Es geht aber um mehr.
Zu einem Smart Home gehören zum Beispiel intelligente Bauprozesse, bei denen Baumaterialien alter Gebäude wiederverwertet werden. Ein Smart Home müsse CO2-frei betrieben werden können und über integrale Energiesysteme verfügen, damit ein Austausch zwischen Überschüssen und Unterversorgungen stattfinde.
Hinzu kämen innovative digitale und analoge Technologien. Als Beispiel nannte Richner dynamische Verglasungen, die im Winter das tief einstrahlende Sonnenlicht an die Decke umlenken und im Sommer das Licht reflektieren. Im Zentrum stünden jedoch stets die Bewohnenden: «Ein intelligentes Gebäude ist sicher, komfortabel und attraktiv.»
Veraltete Bauprozesse verhindern den Fortschritt
Beim anschliessenden Podiumsgespräch wurde allerdings auch klar, dass es mit der Umsetzung von Smart Homes noch harzt. Dem Fortschritt stünden zum einen veraltete Bauprozesse und zu viele Bauvorschriften im Weg: «Gebäude stehen sehr lange, der Bauzyklus ist langsam. Die technische Entwicklung schreitet hingegen schnell voran», erläuterte Pfab.
Es müsse ein verstärkter Austausch zwischen den Erfindern innovativer Technologien und der Baubranche stattfinden. Das Ziel: Schnellere Planungsprozesse. «In der Baubranche herrscht jedoch ein Protektionismus, der vieles verhindert», gab Peter Richner zu bedenken.
Auch herrschten oft Vorurteile gegenüber Smart Homes, führte Birgit Wilkes aus. Viele hätten den Eindruck, dass sich nur Reiche ein Smart Home leisten können. Einen Grund dafür sieht sie in der Werbung, die nur immer das perfekte Bild einer glücklichen Familie mit Einfamilienhaus und SUV davor male. Das entspreche nicht der Wirklichkeit. Schon mit einfachsten Mitteln liessen sich Smart-Home-Elemente installieren.
Einen Lichtblick fand Christian Pfab auch bei den Eigentümern und Mietenden: «Sie haben einen Hebel, sie können entweder selbst eine Photovoltaikanlage installieren oder Druck auf ihren Vermieter ausüben», sagte er. Die Installation einer eigenen PV-Anlage sei zum Beispiel ein erster Schritt hin zu einem Smart Home und so auch einem Green Home.
* Gebäudetelematik bezeichnet die intelligente Vernetzung verschiedener Systeme innerhalb von Gebäuden.
James Ehrlich und die Ökodörfer
Als prominenter Keynote-Speaker trat am Salon Public auch James Ehrlich auf. Der Forscher und Dozent an der Stanford University of Medicine, USA, ist Gründer der ReGen-Villages – einem System zur Entwicklung selbstversorgender Gemeinschaften. ReGen Villages basieren auf der möglichst ertragreichen Nutzung von Energien und Food-Ressourcen sowie der Kreislaufwirtschaft mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz und lernenden Algorithmen. Eine zentrale Rollen spielen integrale, intelligent kontrollierte Treibhäuser. Ziel sei es, dass ReGen-Villages mehr produzieren als sie verbrauchen. Ehrlichs Ideen basieren auf den Visionen des Architekten Richard Buckminster Fuller und des Anthroposophen Rudolf Steiner.
Wie funktioniert ein Smart Home? Geht es dabei nur um digitale Technologien oder um viel mehr? Hat ein automatisch gesteuertes Heim Auswirkungen auf den eigenen Komfort? Wie leben wir in der Zukunft?
Diesen und weiteren Fragen zu Smart Homes ging eine fünfköpfige Expertengruppe am Wissenschaftsfestival Salon Public in Bern auf den Grund. Mit dabei waren Peter Richner, stellvertretender Direktor des Forschungsinstituts Empa, Christian Pfab, Head Automation bei BKW Building Solutions, Stefanie Teufel, Leiterin des Smart Labs an der Uni Freiburg, Birgit Wilkes, Leiterin Gebäudetelematik* an der Uni Siegen und als Ehrengast der Stanford-Forscher und ReGen-Villages-Gründer James Ehrlich (siehe Box).
Das Interesse am Thema war gross: Trotz des strahlend sonnigen Samstagnachmittags besuchten zahlreiche Interessierte den Kursaal in Bern, um mehr über Smart Homes zu erfahren. Schnell wurde klar: So einfach lässt sich die Frage, was ein Smart Home ist, nicht beantworten.
Digitalisierung alleine ist nicht smart
«Eigentlich weiss auch ich nicht, was ein Smart Home ist», eröffnete Peter Richner zwar süffisant seinen Vortrag, zeigte anschliessend aber auf, dass ein Smart Homes nicht alleine aus digitalen Lösungen besteht. «Im Kopf hat man ein Heim, das voller Gadgets steckt, die per App gesteuert werden», sagte er. Es geht aber um mehr.
Zu einem Smart Home gehören zum Beispiel intelligente Bauprozesse, bei denen Baumaterialien alter Gebäude wiederverwertet werden. Ein Smart Home müsse CO2-frei betrieben werden können und über integrale Energiesysteme verfügen, damit ein Austausch zwischen Überschüssen und Unterversorgungen stattfinde.
Hinzu kämen innovative digitale und analoge Technologien. Als Beispiel nannte Richner dynamische Verglasungen, die im Winter das tief einstrahlende Sonnenlicht an die Decke umlenken und im Sommer das Licht reflektieren. Im Zentrum stünden jedoch stets die Bewohnenden: «Ein intelligentes Gebäude ist sicher, komfortabel und attraktiv.»
Veraltete Bauprozesse verhindern den Fortschritt
Beim anschliessenden Podiumsgespräch wurde allerdings auch klar, dass es mit der Umsetzung von Smart Homes noch harzt. Dem Fortschritt stünden zum einen veraltete Bauprozesse und zu viele Bauvorschriften im Weg: «Gebäude stehen sehr lange, der Bauzyklus ist langsam. Die technische Entwicklung schreitet hingegen schnell voran», erläuterte Pfab.
Es müsse ein verstärkter Austausch zwischen den Erfindern innovativer Technologien und der Baubranche stattfinden. Das Ziel: Schnellere Planungsprozesse. «In der Baubranche herrscht jedoch ein Protektionismus, der vieles verhindert», gab Peter Richner zu bedenken.
Auch herrschten oft Vorurteile gegenüber Smart Homes, führte Birgit Wilkes aus. Viele hätten den Eindruck, dass sich nur Reiche ein Smart Home leisten können. Einen Grund dafür sieht sie in der Werbung, die nur immer das perfekte Bild einer glücklichen Familie mit Einfamilienhaus und SUV davor male. Das entspreche nicht der Wirklichkeit. Schon mit einfachsten Mitteln liessen sich Smart-Home-Elemente installieren.
Einen Lichtblick fand Christian Pfab auch bei den Eigentümern und Mietenden: «Sie haben einen Hebel, sie können entweder selbst eine Photovoltaikanlage installieren oder Druck auf ihren Vermieter ausüben», sagte er. Die Installation einer eigenen PV-Anlage sei zum Beispiel ein erster Schritt hin zu einem Smart Home und so auch einem Green Home.
* Gebäudetelematik bezeichnet die intelligente Vernetzung verschiedener Systeme innerhalb von Gebäuden.
James Ehrlich und die Ökodörfer
Als prominenter Keynote-Speaker trat am Salon Public auch James Ehrlich auf. Der Forscher und Dozent an der Stanford University of Medicine, USA, ist Gründer der ReGen-Villages – einem System zur Entwicklung selbstversorgender Gemeinschaften. ReGen Villages basieren auf der möglichst ertragreichen Nutzung von Energien und Food-Ressourcen sowie der Kreislaufwirtschaft mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz und lernenden Algorithmen. Eine zentrale Rollen spielen integrale, intelligent kontrollierte Treibhäuser. Ziel sei es, dass ReGen-Villages mehr produzieren als sie verbrauchen. Ehrlichs Ideen basieren auf den Visionen des Architekten Richard Buckminster Fuller und des Anthroposophen Rudolf Steiner.