Um das schlechte Gewissen zu beruhigen, haben findige Köpfe den Kompensationsknopf erfunden: Beim Online-Buchen des Flugs kann die zu erwartende CO2-Emission für wenig Geld mehr mit einer guten Tat gegengerechnet werden. Dasselbe gilt fürs Online-Shopping.
Das Prinzip ist so einfach wie genial: Wo zu viel CO2 entsteht, wird dort gegengerechnet, wo ein Minus auf dem CO2-Konto entsteht. Eine Firma, die zu viel produziert, kann sich freikaufen. Das Ganze nennt sich Zertifikatshandel und sorgt dafür, dass die CO2-Emissionen unter dem Strich möglichst nicht zunehmen.
Kompensieren ja – aber …
Bei der zweiten Methode werden mit dem für die Kompensation bezahlten Franken klimafreundliche Projekte unterstützt – zum Beispiel das Aufforsten von Bäumen. Was als gute Sache verkauft wird, kommt jedoch mit einem grossen Aber: «Bäume zu pflanzen hilft nicht», sagt Georg Klingler, Klimaspezialist von Greenpeace. Eine neue Studie habe gezeigt, dass gerade die beliebte Methode des Waldaufforstens oft das Gegenteil bewirkt: Es entsteht unter dem Strich oft mehr CO2.
Der Grund: Die Bäume werden nach dem Anpflanzen entweder nicht gepflegt und gehen ein. Noch schlimmer: Vor dem Anpflanzen wird die Fläche gerodet, sodass das Anpflanzen als Klimakompensation verkauft werden kann. «Bäume aufforsten wird gerne gemacht, denn das ist am billigsten», sagt er.
Aber auch bei der Finanzierung zum Beispiel von Kleinkraftwerken im Gegensatz zu Kohlekraftwerken sei Vorsicht geboten. «Wer garantiert, dass nicht trotzdem ein Kohlekraftwerk hingestellt wird?», fragt er. Man gehe bei solchen Projekten oft von idealen Annahmen aus, nicht von der Realität.
Kompensieren ist zu billig
Der Greenpeace-Experte betont aber, dass viele Projekte auch positive ökologische und soziale Wirkungen haben. Es brauche solche Projekte für den Klimaschutz, nur dürften sie nicht Anlass sein, mit den Emissionen wie bisher weiterzumachen.
«Die Klimakompensation bremst die CO2-Emissionen. Wir müssen sie aber auf null herunterbringen.» Die Kompensation führe zum Erhalt eines falschen Systems: Sie animiere die Menschen dazu, ihre Gewohnheiten beizubehalten, statt sie zu ändern.
Statt des Kompensationsknopfes müssten den Konsumierenden Alternativen aufgezeigt werden: Zum Beispiel, dass sich ein Ziel auch gut mit dem Zug statt dem Flieger erreichen lässt. Oder dass ein Einkauf auch klimafreundlicher möglich ist – dafür vielleicht aber etwas mehr koste.
Kompensieren sei heute noch viel zu billig, schliesst er: «Würde man die vollen Klimakosten eines Fluges verrechnen, müssten Reisende pro erzeugte Tonne CO2 200 Franken Kompensation bezahlen.» Alles andere sei Greenwashing.
Um das schlechte Gewissen zu beruhigen, haben findige Köpfe den Kompensationsknopf erfunden: Beim Online-Buchen des Flugs kann die zu erwartende CO2-Emission für wenig Geld mehr mit einer guten Tat gegengerechnet werden. Dasselbe gilt fürs Online-Shopping.
Das Prinzip ist so einfach wie genial: Wo zu viel CO2 entsteht, wird dort gegengerechnet, wo ein Minus auf dem CO2-Konto entsteht. Eine Firma, die zu viel produziert, kann sich freikaufen. Das Ganze nennt sich Zertifikatshandel und sorgt dafür, dass die CO2-Emissionen unter dem Strich möglichst nicht zunehmen.
Kompensieren ja – aber …
Bei der zweiten Methode werden mit dem für die Kompensation bezahlten Franken klimafreundliche Projekte unterstützt – zum Beispiel das Aufforsten von Bäumen. Was als gute Sache verkauft wird, kommt jedoch mit einem grossen Aber: «Bäume zu pflanzen hilft nicht», sagt Georg Klingler, Klimaspezialist von Greenpeace. Eine neue Studie habe gezeigt, dass gerade die beliebte Methode des Waldaufforstens oft das Gegenteil bewirkt: Es entsteht unter dem Strich oft mehr CO2.
Der Grund: Die Bäume werden nach dem Anpflanzen entweder nicht gepflegt und gehen ein. Noch schlimmer: Vor dem Anpflanzen wird die Fläche gerodet, sodass das Anpflanzen als Klimakompensation verkauft werden kann. «Bäume aufforsten wird gerne gemacht, denn das ist am billigsten», sagt er.
Aber auch bei der Finanzierung zum Beispiel von Kleinkraftwerken im Gegensatz zu Kohlekraftwerken sei Vorsicht geboten. «Wer garantiert, dass nicht trotzdem ein Kohlekraftwerk hingestellt wird?», fragt er. Man gehe bei solchen Projekten oft von idealen Annahmen aus, nicht von der Realität.
Kompensieren ist zu billig
Der Greenpeace-Experte betont aber, dass viele Projekte auch positive ökologische und soziale Wirkungen haben. Es brauche solche Projekte für den Klimaschutz, nur dürften sie nicht Anlass sein, mit den Emissionen wie bisher weiterzumachen.
«Die Klimakompensation bremst die CO2-Emissionen. Wir müssen sie aber auf null herunterbringen.» Die Kompensation führe zum Erhalt eines falschen Systems: Sie animiere die Menschen dazu, ihre Gewohnheiten beizubehalten, statt sie zu ändern.
Statt des Kompensationsknopfes müssten den Konsumierenden Alternativen aufgezeigt werden: Zum Beispiel, dass sich ein Ziel auch gut mit dem Zug statt dem Flieger erreichen lässt. Oder dass ein Einkauf auch klimafreundlicher möglich ist – dafür vielleicht aber etwas mehr koste.
Kompensieren sei heute noch viel zu billig, schliesst er: «Würde man die vollen Klimakosten eines Fluges verrechnen, müssten Reisende pro erzeugte Tonne CO2 200 Franken Kompensation bezahlen.» Alles andere sei Greenwashing.