Seit mehr als einem Jahrzehnt wird international diskutiert, ob die Erderwärmung auf 1,5 oder 2 Grad begrenzt werden soll. Aber ist ein halbes Grad Celsius überhaupt von Bedeutung?
Seit mehr als einem Jahrzehnt wird international diskutiert, ob die Erderwärmung auf 1,5 oder 2 Grad begrenzt werden soll. Aber ist ein halbes Grad Celsius überhaupt von Bedeutung?
Der jüngste Bericht des Weltklimarates der Vereinten Nationen (IPCC) zeigt auf, dass der Einfluss des Menschen auf das Klima ganz deutlich nachweisbar ist und der dadurch hervorgebrachte Klimawandel weitreichende globale Auswirkungen hat. In den letzten 2000 Jahren gab es keine so schnellen Temperaturerhöhungen wie aktuell. Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre ist so hoch wie seit zwei Millionen Jahren nicht mehr.
Viele Klimafragen weiterhin ungelöst
Die 26. Weltklimakonferenz (COP26) in Glasgow hatte sich zum Ziel gesetzt, praktische Umsetzungsregeln des Pariser Klimaabkommens von 2015 zu verabschieden. Damit haben sich fast alle Länder der Erde zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen bis 2030 bekannt. Gemeinsam wollen sie den Temperaturanstieg im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf 1,5 Grad Celsius beschränken und damit die globale Erderwärmung deutlich unter 2 Grad halten.
Um das zu erreichen, müssten die CO2-Emissionen um 45 Prozent im Vergleich zu 2010 gesenkt werden und die Erde spätestens im Jahr 2050 netto Null erreichen, sprich klimaneutral sein. Das heisst, dass alle durch Menschen verursachten Emissionen durch Reduktionsmassnahmen wieder aus der Atmosphäre entfernt werden müssen. Der in Glasgow verabschiedete Klimapakt lässt jedoch viele Forscher*innen am 1,5-Grad-Ziel zweifeln. So sagt der schwedische Klimaforscher Johan Rockström: «Vor Glasgow war die Welt auf einem Desaster-Pfad, nach Glasgow sind wir noch immer auf einem gefährlichen Pfad.»
Die Folgen einer 2-Grad-Erhöhung
Die Erde ist heute bereits um 1 Grad Celsius wärmer als in vorindustriellen Zeiten. Wir erleben Jahr für Jahr mehr Hitzewellen, Dürren, Hochwasser und Stürme. Bei einer globalen Erderwärmung von 1,5 Grad würden diese Ereignisse häufiger auftreten und bedrohlicher sein.
Laut IPCC werden schon unterhalb von 2 Grad die kritischen Belastungsgrenzen diverser Ökosysteme überschritten. Die Korallenbleiche, das Sterben der Korallenriffe durch zu hohe Temperaturen, ist bereits in vollem Gang. Bereits bei 1,5 Grad Erderwärmung würden nur 10 bis 30 Prozent der Korallen überleben. Bei Wäldern sieht es ähnlich aus. Trocknen sie zu sehr aus, werden sie leichter Opfer von Insektenbefall oder Bränden.
Ab 2 Grad Erderwärmung würden die Folgen des Klimawandels graduell schlimmer. Der renommierte deutsche Klima- und Meeresforscher Stefan Rahmstorf spricht insbesondere von mehr Extremregen, heftigen Tropenstürmen, Hurricanes und verheerenden Bränden. Die Häufigkeit tödlicher Hitzewellen würde zunehmen, ebenso Ernteausfälle, Hunger, Krankheiten oder Massenmigration.
Das Polareis, das im Moment das Sonnenlicht reflektiert und damit der Erderwärmung entgegenwirkt, würde schmelzen und das eisfreie, dunkle Wasser des Polarmeeres die Sonnenenergie absorbieren. Der Meeresspiegel würde weiter ansteigen und die Gletscherschmelze noch schneller vorangetrieben. Am schlimmsten betroffen wären die vielen Inselstaaten, Küstengebiete und Flussdeltas. Einige Inseln im Pazifik würden komplett im Meer verschwinden, das Überschwemmungsrisiko durch Flüsse würde deutlich zunehmen.
Jenseits der 3 Grad wäre es soweit, dass immer mehr Gletscher verschwind, Flüsse versiegen, trockene Regionen noch trockener werden und Regenwälder komplett verschwinden. Viele Teile der Erde wären faktisch unbewohnbar.
Der jüngste Bericht des Weltklimarates der Vereinten Nationen (IPCC) zeigt auf, dass der Einfluss des Menschen auf das Klima ganz deutlich nachweisbar ist und der dadurch hervorgebrachte Klimawandel weitreichende globale Auswirkungen hat. In den letzten 2000 Jahren gab es keine so schnellen Temperaturerhöhungen wie aktuell. Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre ist so hoch wie seit zwei Millionen Jahren nicht mehr.
Viele Klimafragen weiterhin ungelöst
Die 26. Weltklimakonferenz (COP26) in Glasgow hatte sich zum Ziel gesetzt, praktische Umsetzungsregeln des Pariser Klimaabkommens von 2015 zu verabschieden. Damit haben sich fast alle Länder der Erde zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen bis 2030 bekannt. Gemeinsam wollen sie den Temperaturanstieg im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf 1,5 Grad Celsius beschränken und damit die globale Erderwärmung deutlich unter 2 Grad halten.
Um das zu erreichen, müssten die CO2-Emissionen um 45 Prozent im Vergleich zu 2010 gesenkt werden und die Erde spätestens im Jahr 2050 netto Null erreichen, sprich klimaneutral sein. Das heisst, dass alle durch Menschen verursachten Emissionen durch Reduktionsmassnahmen wieder aus der Atmosphäre entfernt werden müssen. Der in Glasgow verabschiedete Klimapakt lässt jedoch viele Forscher*innen am 1,5-Grad-Ziel zweifeln. So sagt der schwedische Klimaforscher Johan Rockström: «Vor Glasgow war die Welt auf einem Desaster-Pfad, nach Glasgow sind wir noch immer auf einem gefährlichen Pfad.»
Die Folgen einer 2-Grad-Erhöhung
Die Erde ist heute bereits um 1 Grad Celsius wärmer als in vorindustriellen Zeiten. Wir erleben Jahr für Jahr mehr Hitzewellen, Dürren, Hochwasser und Stürme. Bei einer globalen Erderwärmung von 1,5 Grad würden diese Ereignisse häufiger auftreten und bedrohlicher sein.
Laut IPCC werden schon unterhalb von 2 Grad die kritischen Belastungsgrenzen diverser Ökosysteme überschritten. Die Korallenbleiche, das Sterben der Korallenriffe durch zu hohe Temperaturen, ist bereits in vollem Gang. Bereits bei 1,5 Grad Erderwärmung würden nur 10 bis 30 Prozent der Korallen überleben. Bei Wäldern sieht es ähnlich aus. Trocknen sie zu sehr aus, werden sie leichter Opfer von Insektenbefall oder Bränden.
Ab 2 Grad Erderwärmung würden die Folgen des Klimawandels graduell schlimmer. Der renommierte deutsche Klima- und Meeresforscher Stefan Rahmstorf spricht insbesondere von mehr Extremregen, heftigen Tropenstürmen, Hurricanes und verheerenden Bränden. Die Häufigkeit tödlicher Hitzewellen würde zunehmen, ebenso Ernteausfälle, Hunger, Krankheiten oder Massenmigration.
Das Polareis, das im Moment das Sonnenlicht reflektiert und damit der Erderwärmung entgegenwirkt, würde schmelzen und das eisfreie, dunkle Wasser des Polarmeeres die Sonnenenergie absorbieren. Der Meeresspiegel würde weiter ansteigen und die Gletscherschmelze noch schneller vorangetrieben. Am schlimmsten betroffen wären die vielen Inselstaaten, Küstengebiete und Flussdeltas. Einige Inseln im Pazifik würden komplett im Meer verschwinden, das Überschwemmungsrisiko durch Flüsse würde deutlich zunehmen.
Jenseits der 3 Grad wäre es soweit, dass immer mehr Gletscher verschwind, Flüsse versiegen, trockene Regionen noch trockener werden und Regenwälder komplett verschwinden. Viele Teile der Erde wären faktisch unbewohnbar.