Sophia Graupner und Ximena Franco produzieren in einer Gemeinschaftsküche Fertiggerichte aus Esswaren, die sonst auf dem Müll landen würden. Foto: Jan Graber

In dieser Küche wird Food-Waste zu Fertiggerichten

In dieser Küche wird Food-Waste zu Fertiggerichten

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Zwei Lebensmitteltechnologinnen verwandeln Food-Waste in schmackhafte Fertiggerichte für die Mikrowelle. Sie planen die Produktion im grossen Stil und haben mit ihrer Idee die Startup Challenge der ZHAW gewonnen.

Eins stellen Ximena Franco und Sophia Graupner gleich zu Beginn weg klar: «Verfaulte oder verschimmelte Waren nehmen wir nicht an. Die Gemüse und Früchte müssen von guter Qualität sein.»

Eins stellen Ximena Franco und Sophia Graupner gleich zu Beginn weg klar: «Verfaulte oder verschimmelte Waren nehmen wir nicht an. Die Gemüse und Früchte müssen von guter Qualität sein.»

Verarbeitet werden nur Waren von guter Qualität. Foto: Jan Graber
Reisen: Lange Flugreisen sind echte Klimakiller. Darum lieber auf Ferien im eigenen Land setzen. Muss es doch mal weiter weg sein, dann bitte unbedingt den kleinen Aufpreis für die CO₂-Kompensation bezahlen.
Verfaultes oder Verschimmeltes nehmen die beiden angehenden Lebensmitteltechnologinnen nicht an. Foto: Jan Graber
Reisen: Lange Flugreisen sind echte Klimakiller. Darum lieber auf Ferien im eigenen Land setzen. Muss es doch mal weiter weg sein, dann bitte unbedingt den kleinen Aufpreis für die CO₂-Kompensation bezahlen.
Geliefert und verarbeitet werden sollen schliesslich Mengen im industriellen Massstab. Im Bild: Ungeschälte Mandeln und Baumnüsse. Foto: Jan Graber
Reisen: Lange Flugreisen sind echte Klimakiller. Darum lieber auf Ferien im eigenen Land setzen. Muss es doch mal weiter weg sein, dann bitte unbedingt den kleinen Aufpreis für die CO₂-Kompensation bezahlen.
Die Fertiggerichte für die Mikrowelle sollen auch in den Shops verkauft werden, aus denen der Food-Waste ursprünglich kam. Foto: Hängry Foods
Reisen: Lange Flugreisen sind echte Klimakiller. Darum lieber auf Ferien im eigenen Land setzen. Muss es doch mal weiter weg sein, dann bitte unbedingt den kleinen Aufpreis für die CO₂-Kompensation bezahlen.
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Wir befinden uns im Binz-Quartier in Zürich, eben sind die beiden Lebensmitteltechnologinnen mit ihrem Start-up Hängry Foods hier in eine grosse Gemeinschaftsküche eingezogen, wo auch andere Food-Produzenten ihre Waren herstellen. Draussen herrschen knapp 30 Grad Lufttemperatur, drinnen sind es noch ein paar Grad mehr.

Immense CO2-Emissionen durch Food-Waste

Entsprechend froh scheint Ximena, kurz der Hitze der Küche entfliehen zu können. Obwohl die Zeit drängt: In der Küche blubbert ein Curry auf dem Herd, daneben steht eine grosse Schale knallrote Erdbeeren. Sie seien mitten in der Konzeptionsphase, sagt Sophia.

Die beiden Food-Profis verarbeiten Esswaren, die sich nicht mehr in Läden verkaufen lassen, zu Fertiggerichten für die Mikrowelle. «Als Studentinnen essen wir selbst viel Convenience Food», sagt sie. Bei Fertiggerichten würde der Nachhaltigkeitsaspekt jedoch meist vernachlässigt.

Während Sophia Graupner sich an einer Studie zu Food-Waste beteiligte, schrieb Ximena Franco gerade eine Arbeit zum gleichen Thema. «Wäre Food-Waste ein Land, wäre es dasjenige mit den drittgrössten Treibhausgas-Emissionen der Welt», sagt Sophia. Sie erkannten eine Marktlücke und gründeten Hängry Foods.

Produktion im grossen Stil geplant

«Die Produkte erhalten wir von Supermärkten, von kleinen Bio-Läden und von der verarbeitenden Industrie», sagt Sophia. So würden Grosshändler bisweilen auf zu viel bestellten Waren sitzenbleiben. Oft liessen sich die Waren in den Läden wegen optischer Mängel nur schwer verkaufen. Oder die Produkte befänden sich kurz vor oder nach dem Ablaufdatum.

Wir machen einen Abstecher ins kühle Lager. Sophia karrt einen Wagen aufgestapelter Kratten heran. Sie sind voller ungeschälter Baumnüsse, Mandeln, Frühlingszwiebeln, Broccoli, Sellerie, Salate und vielem mehr aus dem Kühlraum. Alles beste, frische Ware. «Bei Convenience Food gelten die höchsten Hygienestandards», sagt Ximena. Sie schreibt die Rezepte und entwickelt die Gerichte.

Das Ziel sei eine Produktion im industriellen Stil in einer Fabrik, fügt sie an. Hier in Zürich würden sie die Blaupause für die Produktion in der gesamten Schweiz schaffen. «Die fertigen Produkte sollen auch wieder in die Shops zurück, woher die Ursprungswaren stammen», sagt Sophia, die sich um den Verkauf, die Organisation und das Marketing kümmert.

Die Idee hat auch die Jury der Zürcher Hochschule der angewandten Wissenschaften überzeugt: Hängry Foods gewann die ZHAW Startup Challenge 2022. «Wir wollen Nachhaltigkeit im Food-Business massentauglich machen», sagt Sophia. Fertiggerichte sind ein ideales Rezept dafür.

Wir befinden uns im Binz-Quartier in Zürich, eben sind die beiden Lebensmitteltechnologinnen mit ihrem Start-up Hängry Foods hier in eine grosse Gemeinschaftsküche eingezogen, wo auch andere Food-Produzenten ihre Waren herstellen. Draussen herrschen knapp 30 Grad Lufttemperatur, drinnen sind es noch ein paar Grad mehr.

Immense CO2-Emissionen durch Food-Waste

Entsprechend froh scheint Ximena, kurz der Hitze der Küche entfliehen zu können. Obwohl die Zeit drängt: In der Küche blubbert ein Curry auf dem Herd, daneben steht eine grosse Schale knallrote Erdbeeren. Sie seien mitten in der Konzeptionsphase, sagt Sophia.

Die beiden Food-Profis verarbeiten Esswaren, die sich nicht mehr in Läden verkaufen lassen, zu Fertiggerichten für die Mikrowelle. «Als Studentinnen essen wir selbst viel Convenience Food», sagt sie. Bei Fertiggerichten würde der Nachhaltigkeitsaspekt jedoch meist vernachlässigt.

Während Sophia Graupner sich an einer Studie zu Food-Waste beteiligte, schrieb Ximena Franco gerade eine Arbeit zum gleichen Thema. «Wäre Food-Waste ein Land, wäre es dasjenige mit den drittgrössten Treibhausgas-Emissionen der Welt», sagt Sophia. Sie erkannten eine Marktlücke und gründeten Hängry Foods.

Produktion im grossen Stil geplant

«Die Produkte erhalten wir von Supermärkten, von kleinen Bio-Läden und von der verarbeitenden Industrie», sagt Sophia. So würden Grosshändler bisweilen auf zu viel bestellten Waren sitzenbleiben. Oft liessen sich die Waren in den Läden wegen optischer Mängel nur schwer verkaufen. Oder die Produkte befänden sich kurz vor oder nach dem Ablaufdatum.

Wir machen einen Abstecher ins kühle Lager. Sophia karrt einen Wagen aufgestapelter Kratten heran. Sie sind voller ungeschälter Baumnüsse, Mandeln, Frühlingszwiebeln, Broccoli, Sellerie, Salate und vielem mehr aus dem Kühlraum. Alles beste, frische Ware. «Bei Convenience Food gelten die höchsten Hygienestandards», sagt Ximena. Sie schreibt die Rezepte und entwickelt die Gerichte.

Das Ziel sei eine Produktion im industriellen Stil in einer Fabrik, fügt sie an. Hier in Zürich würden sie die Blaupause für die Produktion in der gesamten Schweiz schaffen. «Die fertigen Produkte sollen auch wieder in die Shops zurück, woher die Ursprungswaren stammen», sagt Sophia, die sich um den Verkauf, die Organisation und das Marketing kümmert.

Die Idee hat auch die Jury der Zürcher Hochschule der angewandten Wissenschaften überzeugt: Hängry Foods gewann die ZHAW Startup Challenge 2022. «Wir wollen Nachhaltigkeit im Food-Business massentauglich machen», sagt Sophia. Fertiggerichte sind ein ideales Rezept dafür.

Erste Veröffentlichung: 
29.7.2022
  |  Letztes Update: 
29.7.2022
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