Kann die Technik alleine die Welt retten?

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Im lesenswerten Buch «Wir Klimawandler» zeigt die Autorin Elizabeth Kolbert mit eindrücklichen Beispielen, wie brillante technische Lösungen für Umweltprobleme bisweilen zu neuen, schwerwiegenderen Herausforderungen führen.

Am Anfang steht der Mensch. Oder besser gesagt: Am Anfang steht ein Problem, das Menschen geschaffen haben – sei es durch exzessive Landwirtschaft oder die Erfindung von Produkten, die uns zwar nützen, der Natur aber schaden – und zum Beispiel den Klimawandel bewirken.

Wir Menschen sind jedoch erfinderisch: In erstaunlichem Tempo entwickeln wir für Probleme oft geniale Lösungen. Da uns aber bisweilen der Weitblick fehlt, führen die brillanten Lösungen nicht selten in eine ganze Reihe neuer Probleme. Diesem Phänomen widmet sich die Schriftstellerin und Journalistin Elizabeth Kolbert in ihrem ebenso unterhaltsamen wie aufschlussreichen Buch «Wir Klimawandler», das nun auf Deutsch erschienen ist.

Am Anfang steht der Mensch. Oder besser gesagt: Am Anfang steht ein Problem, das Menschen geschaffen haben – sei es durch exzessive Landwirtschaft oder die Erfindung von Produkten, die uns zwar nützen, der Natur aber schaden – und zum Beispiel den Klimawandel bewirken.

Wir Menschen sind jedoch erfinderisch: In erstaunlichem Tempo entwickeln wir für Probleme oft geniale Lösungen. Da uns aber bisweilen der Weitblick fehlt, führen die brillanten Lösungen nicht selten in eine ganze Reihe neuer Probleme. Diesem Phänomen widmet sich die Schriftstellerin und Journalistin Elizabeth Kolbert in ihrem ebenso unterhaltsamen wie aufschlussreichen Buch «Wir Klimawandler», das nun auf Deutsch erschienen ist.

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Brillante Technik – schwerwiegende Probleme

Im 239 Seiten starken Werk mit dem Originaltitel «Under A white Sky: The Nature of the Future» besucht die Pulitzer-Preisträgerin sieben Projekte – darunter auch eins mit Beteiligung des Schweizer Start-ups Climeworks. Sie zeigt, wie dringende Probleme mit oft brillant anmutenden Technologien gelöst wurden – und prompt zu schwerwiegenden neuen Problemen führten.

So zeigt sie beispielsweise auf, wie massive Deiche um die amerikanische Stadt New Orleans und andere Ortschaften gebaut wurden, um vor Hochwassern zu schützen. Die Dämme schützen zwar vor Überflutungen, verhindern aber auch das Anschwemmen von Sedimenten. Dies führt dazu, dass sich ganze Landstriche im Mississippi-Delta absenken und in den Fluten versinken.

Es besteht dennoch Hoffnung

Kolbert hebt in ihren Beispielen aber nie den Mahnfinger. Stattdessen beschreibt sie auf bisweilen liebvolle Weise von den Anstrengungen der Protagonisten und ihren manchmal aussichtslos erscheinenden Kampf und wie durch das Lösen eines Problems eine ganze Kette neuer Probleme entstehen kann.

Die Journalistin streicht aber auch vielversprechende Technologien wie jene von Climeworks heraus, mit deren Hilfe der Atmosphäre CO2 entzogen und im Boden gespeichert werden soll.

Hintersinnig und leicht zu lesen

Eine der eindrücklicheren Projekte betrifft jene von Geophysikern, in der Stratosphäre feine Partikel zu verteilen, um die Sonneneinstrahlung zu reflektieren. Dass sich die Wissenschaftler aber der möglicherweise krassen Auswirkungen bewusst sind, zeigt, dass für manche Lösungen tatsächlich auch über die späteren Folgen nachgedacht wird.

Kurz: «Wir Klimawandler» ist ein leicht zu lesendes Buch, das auf hintersinnige Weise aufzeigt, dass technische Lösungen alleine wohl nicht genügen, um den Klimawandel in den Griff zu kriegen. Gleichzeitig wird auch bei Kolbert klar, dass der menschliche Erfindungsgeist trotz allem ein entscheidender Faktor beim Kampf gegen die Klimakatastrophe bleibt.

Brillante Technik – schwerwiegende Probleme

Im 239 Seiten starken Werk mit dem Originaltitel «Under A white Sky: The Nature of the Future» besucht die Pulitzer-Preisträgerin sieben Projekte – darunter auch eins mit Beteiligung des Schweizer Start-ups Climeworks. Sie zeigt, wie dringende Probleme mit oft brillant anmutenden Technologien gelöst wurden – und prompt zu schwerwiegenden neuen Problemen führten.

So zeigt sie beispielsweise auf, wie massive Deiche um die amerikanische Stadt New Orleans und andere Ortschaften gebaut wurden, um vor Hochwassern zu schützen. Die Dämme schützen zwar vor Überflutungen, verhindern aber auch das Anschwemmen von Sedimenten. Dies führt dazu, dass sich ganze Landstriche im Mississippi-Delta absenken und in den Fluten versinken.

Es besteht dennoch Hoffnung

Kolbert hebt in ihren Beispielen aber nie den Mahnfinger. Stattdessen beschreibt sie auf bisweilen liebvolle Weise von den Anstrengungen der Protagonisten und ihren manchmal aussichtslos erscheinenden Kampf und wie durch das Lösen eines Problems eine ganze Kette neuer Probleme entstehen kann.

Die Journalistin streicht aber auch vielversprechende Technologien wie jene von Climeworks heraus, mit deren Hilfe der Atmosphäre CO2 entzogen und im Boden gespeichert werden soll.

Hintersinnig und leicht zu lesen

Eine der eindrücklicheren Projekte betrifft jene von Geophysikern, in der Stratosphäre feine Partikel zu verteilen, um die Sonneneinstrahlung zu reflektieren. Dass sich die Wissenschaftler aber der möglicherweise krassen Auswirkungen bewusst sind, zeigt, dass für manche Lösungen tatsächlich auch über die späteren Folgen nachgedacht wird.

Kurz: «Wir Klimawandler» ist ein leicht zu lesendes Buch, das auf hintersinnige Weise aufzeigt, dass technische Lösungen alleine wohl nicht genügen, um den Klimawandel in den Griff zu kriegen. Gleichzeitig wird auch bei Kolbert klar, dass der menschliche Erfindungsgeist trotz allem ein entscheidender Faktor beim Kampf gegen die Klimakatastrophe bleibt.

Erste Veröffentlichung: 
21.9.2021
  |  Letztes Update: 
24.4.2024

Elizabeth Kolbert

Die 1961 geborene Elizabeth Kolbert ist Journalistin und Schriftstellerin. Sie schrieb für die «New York Times» und veröffentlicht seit 1999 regelmässig Artikel im Magazin «The New Yorker». 2015 wurde sie für «Das sechste Sterben – Wie der Mensch Naturgeschichte schreibt» mit dem Pulitzer-Preis in der Kategorie Sachbuch ausgezeichnet.

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