Intelligente Inszenierung: Der norwegische Philosoph und Publizist Anders Indset sorgt nicht nur mit seinem Kleidungsstil für Aufmerksamkeit. Foto: Jeff Mangione
Intelligente Inszenierung: Der norwegische Philosoph und Publizist Anders Indset sorgt nicht nur mit seinem Kleidungsstil für Aufmerksamkeit. Foto: Jeff Mangione
Mise en scène intelligente: le philosophe et auteur norvégien Anders Indset n’attire pas seulement l’attention par son style vestimentaire. Foto: Jeff Mangione
Messa in scena intelligente: il filosofo e autore norvegese Anders Indset attira l’attenzione non solo grazie al suo modo di vestirsi. Foto: Jeff Mangione
«Wir müssen lernen, Unrecht zu haben»
«Wir müssen lernen, Unrecht zu haben»
«Nous devons apprendre à avoir tort»
«Dobbiamo imparare ad avere torto»
Punkte
|
5
Min. Lesezeit
Er wurde als «Digital Jesus» und «Rock’n’Roll Plato» bezeichnet. Am Freitag ist Anders Indset Gastsprecher am Salon Public. Ein Interview über E-Autos, Digitalisierung und die Zukunft der Menschheit.
Er wurde als «Digital Jesus» und «Rock’n’Roll Plato» bezeichnet. Am Freitag ist Anders Indset Gastsprecher am Salon Public. Ein Interview über E-Autos, Digitalisierung und die Zukunft der Menschheit.
Il a été surnommé par les médias «Digital Jesus» ou encore «Rock’n'Roll Plato». Vendredi, Anders Indset sera l’orateur du Salon Public. Interview autour des voitures électriques, de la numérisation et de l’avenir de l’humanité.
È stato definito «Digital Jesus» e «Platone Rock’n’Roll». Venerdì, Anders Indset sarà oratore ospite a Salon Public. Un’intervista su auto elettriche, digitalizzazione e futuro dell’umanità.
Wir sind Zukunft: Die Elektromobilität startet derzeit durch. Wird sie auch in Zukunft dominieren?
Anders Indset: Wenn wir von Autos als Mobilitätslösung ausgehen, setzen Anbieter auch auf Brennstoffzellentechnologie oder sagen ein Zeitalter des Wasserstoffautos voraus. Neben Marktkräften und dem Zugang zu Rohstoffen spielt das Tempo der technologischen Entwicklung eine wichtige Rolle, zum Beispiel der Leistung von Batterien, des Ausbaus von «Ladestrassen» oder der Energieeffizienz von Wasserstoff. Je stärker die Bereitschaft ist, in Technologie und Forschung zu investieren, desto mehr Alternativen sind in der jetzigen Phase des Wandels denkbar.
Wo sehen Sie Probleme bei der Elektrifizierung und der Digitalisierung?
Grosse Probleme sind das nicht vorhandene Verständnis des Wandels und die mangelhaften Investitionen in Infrastruktur und Technologie über die letzten Jahrzehnte. Auf einer Metaebene geht es um eine letzte narzisstische Kränkung der Menschheit wegen der massiven Verletzung unseres Selbstwertgefühls.
Was meinen Sie mit «narzisstische Kränkung»?
Es geht um den Irrglauben, dass wir eine posthumane Hypertechnologie erschaffen können, die alles besser kann als wir. Die gesellschaftliche Herausforderung liegt darin, dass die Technologie zu gut wird, wir das aber nicht erkennen und in unserem unbewussten Streben nach einer «Digitalen Transformation» nicht verstehen. Die Verlagerung der Autorität zu Algorithmen ist eine neue Herausforderung für die Menschheit. Das betrifft auch das autonome Fahren.
Autonomes Fahren bedeutet also einen Verlust der Freiheit.
Meine persönliche Form der Freiheit wäre es, nicht im Stau Zeit zu verlieren oder überhaupt ein Auto zu besitzen. Autofahren ist heute bereits für viele ein Automatismus, der Fokus dabei wandert zunehmend zum Gerät in der Hand und weg von der Strasse. Ich bin mir nicht sicher, ob «Auto» heute noch die Definition von Freiheit ist.
Wo liegen die Herausforderungen beim autonomen Fahren?
Mit der vorhandenen Technologie ist autonomes Fahren deutlich sicherer geworden. Weil es aber um Menschenleben geht, herrscht in Bezug auf die Algorithmen Nulltoleranz für Fehler. Es muss ein internationaler Rechtsrahmen geschaffen und permanent angepasst werden. Am Ende handelt es sich auch um eine philosophische Herausforderung – mit einer Optimierung hin zu «besseren» Problemen.
Digitalisierung, die Vernetzung von Fahrzeugen, autonomes Fahren: Wie kann man sich den Strassenverkehr der Zukunft vorstellen?
In einem idealen Szenario würden alle Fahrzeuge identisch aussehen. Hierzu gibt es auch bereits Konzepte für Formen, die sich eignen. Dazu wäre der Datenaustausch über ein zentrales System in Echtzeit von grossem Vorteil. Die Mobilität würde so auf das Innenleben dieser «Fortbewegungs-Box» begrenzt. Mit den vorhandenen Marktakteuren ist dies aber eher unwahrscheinlich. Der Wechsel von Antrieb und Steuerung wird so zu einer dauerhaften Optimierung, die Jahrzehnte dauern wird.
Könnte der rasende technologische Fortschritt die Gesellschaft spalten?
Technologie ist nicht per se das Problem. Der Drang zur permanenten Optimierung führt aber zu einer Zentralisierung von Ökonomie und Technologie, wovon einzelne Teile der Bevölkerung überproportional profitieren. Das Problem ist primär ein mangelndes Grundverständnis von Ökonomie, Ökologie und vor allem Technologie, um rechtzeitig die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Wir brauchen ein Verständnis für Wandel und einen holistischen Blick auf die Entwicklung zur Gesellschaft von morgen.
Inwiefern verändert sich das Selbstverständnis der Menschen durch die Entwicklung?
Es geht um Optimierung und absolutes Wissen. Wir haben ein binäres Denken in unserem Leben adaptiert, in dem es nur noch um null oder eins geht – deine Meinung versus meine Meinung. Wir haben die «Kunst, Recht zu haben» perfektioniert. Damit sind wir zunehmend in unseren eigenen Selbstverständlichkeiten gefangen. Deshalb müssen wir «die Kunst, Unrecht zu haben» lernen.
Wie soll dies erreicht werden?
Dem Selbstverständnis muss mit einem Bildungsauftrag, wenn man so will, mit einer neuen Aufklärung begegnet werden. Das setzt eine Offenheit für andere und bessere Ideen voraus. Nur wenn es gelingt, uns aus der eigenen Selbstverständlichkeit zu befreien, kann eine Gesellschaft des Verstandes entstehen. Es ist die Grundvoraussetzung für technischen Fortschritt, von dem die Menschen profitieren.
Kann uns die Technologie aus dem Schlamassel holen?
Die Technologie kann uns retten. Aber nur, wenn wir die Probleme besser beschreiben können und im Gesamtkontext verstehen. Unser Ziel ist nicht, Probleme in ihrer Absolutheit zu lösen, sondern permanent nach besseren Problemen zu streben.
Wo sehen Sie die grössten Chancen und Gewinne?
Die Strassen und unsere Mobilität werden effizienter und sicherer. Profiteure werden die grossen Automobilherstellenden sein, die bereits über hohe Etats für Forschung und Entwicklung verfügen. Die besseren Produkte werden höchstwahrscheinlich von denen gestaltet, die sich heute trauen, Investitionen zu tätigen und eine neue Leistungskultur zu etablieren. Traurig aber ist aus heutiger Sicht, dass Wohlstandsregionen noch deutlicher von diesem Fortschritt profitieren. Die Kluft zwischen Reich und Arm nimmt zu.
Welche gesellschaftlichen Anstrengungen sind neben den technischen Lösungen notwendig?
Die Geschwindigkeit nimmt zu, wir brauchen Handlungshelden: Nicht das Erreichen von absoluten Zielen ist heldenhaft, sondern die Handlung selbst – die Tat. Die Offenheit zum Lernen und der Wille zur Wahrheit sind die Grundlagen für die Verlängerung des organisierten menschlichen Lebens – mit oder ohne Technologie.
Wir sind Zukunft: Die Elektromobilität startet derzeit durch. Wird sie auch in Zukunft dominieren?
Anders Indset: Wenn wir von Autos als Mobilitätslösung ausgehen, setzen Anbieter auch auf Brennstoffzellentechnologie oder sagen ein Zeitalter des Wasserstoffautos voraus. Neben Marktkräften und dem Zugang zu Rohstoffen spielt das Tempo der technologischen Entwicklung eine wichtige Rolle, zum Beispiel der Leistung von Batterien, des Ausbaus von «Ladestrassen» oder der Energieeffizienz von Wasserstoff. Je stärker die Bereitschaft ist, in Technologie und Forschung zu investieren, desto mehr Alternativen sind in der jetzigen Phase des Wandels denkbar.
Wo sehen Sie Probleme bei der Elektrifizierung und der Digitalisierung?
Grosse Probleme sind das nicht vorhandene Verständnis des Wandels und die mangelhaften Investitionen in Infrastruktur und Technologie über die letzten Jahrzehnte. Auf einer Metaebene geht es um eine letzte narzisstische Kränkung der Menschheit wegen der massiven Verletzung unseres Selbstwertgefühls.
Was meinen Sie mit «narzisstische Kränkung»?
Es geht um den Irrglauben, dass wir eine posthumane Hypertechnologie erschaffen können, die alles besser kann als wir. Die gesellschaftliche Herausforderung liegt darin, dass die Technologie zu gut wird, wir das aber nicht erkennen und in unserem unbewussten Streben nach einer «Digitalen Transformation» nicht verstehen. Die Verlagerung der Autorität zu Algorithmen ist eine neue Herausforderung für die Menschheit. Das betrifft auch das autonome Fahren.
Autonomes Fahren bedeutet also einen Verlust der Freiheit.
Meine persönliche Form der Freiheit wäre es, nicht im Stau Zeit zu verlieren oder überhaupt ein Auto zu besitzen. Autofahren ist heute bereits für viele ein Automatismus, der Fokus dabei wandert zunehmend zum Gerät in der Hand und weg von der Strasse. Ich bin mir nicht sicher, ob «Auto» heute noch die Definition von Freiheit ist.
Wo liegen die Herausforderungen beim autonomen Fahren?
Mit der vorhandenen Technologie ist autonomes Fahren deutlich sicherer geworden. Weil es aber um Menschenleben geht, herrscht in Bezug auf die Algorithmen Nulltoleranz für Fehler. Es muss ein internationaler Rechtsrahmen geschaffen und permanent angepasst werden. Am Ende handelt es sich auch um eine philosophische Herausforderung – mit einer Optimierung hin zu «besseren» Problemen.
Digitalisierung, die Vernetzung von Fahrzeugen, autonomes Fahren: Wie kann man sich den Strassenverkehr der Zukunft vorstellen?
In einem idealen Szenario würden alle Fahrzeuge identisch aussehen. Hierzu gibt es auch bereits Konzepte für Formen, die sich eignen. Dazu wäre der Datenaustausch über ein zentrales System in Echtzeit von grossem Vorteil. Die Mobilität würde so auf das Innenleben dieser «Fortbewegungs-Box» begrenzt. Mit den vorhandenen Marktakteuren ist dies aber eher unwahrscheinlich. Der Wechsel von Antrieb und Steuerung wird so zu einer dauerhaften Optimierung, die Jahrzehnte dauern wird.
Könnte der rasende technologische Fortschritt die Gesellschaft spalten?
Technologie ist nicht per se das Problem. Der Drang zur permanenten Optimierung führt aber zu einer Zentralisierung von Ökonomie und Technologie, wovon einzelne Teile der Bevölkerung überproportional profitieren. Das Problem ist primär ein mangelndes Grundverständnis von Ökonomie, Ökologie und vor allem Technologie, um rechtzeitig die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Wir brauchen ein Verständnis für Wandel und einen holistischen Blick auf die Entwicklung zur Gesellschaft von morgen.
Inwiefern verändert sich das Selbstverständnis der Menschen durch die Entwicklung?
Es geht um Optimierung und absolutes Wissen. Wir haben ein binäres Denken in unserem Leben adaptiert, in dem es nur noch um null oder eins geht – deine Meinung versus meine Meinung. Wir haben die «Kunst, Recht zu haben» perfektioniert. Damit sind wir zunehmend in unseren eigenen Selbstverständlichkeiten gefangen. Deshalb müssen wir «die Kunst, Unrecht zu haben» lernen.
Wie soll dies erreicht werden?
Dem Selbstverständnis muss mit einem Bildungsauftrag, wenn man so will, mit einer neuen Aufklärung begegnet werden. Das setzt eine Offenheit für andere und bessere Ideen voraus. Nur wenn es gelingt, uns aus der eigenen Selbstverständlichkeit zu befreien, kann eine Gesellschaft des Verstandes entstehen. Es ist die Grundvoraussetzung für technischen Fortschritt, von dem die Menschen profitieren.
Kann uns die Technologie aus dem Schlamassel holen?
Die Technologie kann uns retten. Aber nur, wenn wir die Probleme besser beschreiben können und im Gesamtkontext verstehen. Unser Ziel ist nicht, Probleme in ihrer Absolutheit zu lösen, sondern permanent nach besseren Problemen zu streben.
Wo sehen Sie die grössten Chancen und Gewinne?
Die Strassen und unsere Mobilität werden effizienter und sicherer. Profiteure werden die grossen Automobilherstellenden sein, die bereits über hohe Etats für Forschung und Entwicklung verfügen. Die besseren Produkte werden höchstwahrscheinlich von denen gestaltet, die sich heute trauen, Investitionen zu tätigen und eine neue Leistungskultur zu etablieren. Traurig aber ist aus heutiger Sicht, dass Wohlstandsregionen noch deutlicher von diesem Fortschritt profitieren. Die Kluft zwischen Reich und Arm nimmt zu.
Welche gesellschaftlichen Anstrengungen sind neben den technischen Lösungen notwendig?
Die Geschwindigkeit nimmt zu, wir brauchen Handlungshelden: Nicht das Erreichen von absoluten Zielen ist heldenhaft, sondern die Handlung selbst – die Tat. Die Offenheit zum Lernen und der Wille zur Wahrheit sind die Grundlagen für die Verlängerung des organisierten menschlichen Lebens – mit oder ohne Technologie.
«Nous sommes le futur»: L’électromobilité prend actuellement son envol. Va-t-elle continuer à dominer à l’avenir?
Anders Indset: Si tant est que nous considérions les voitures comme une solution pour la mobilité, on peut constater que les fournisseurs misent également sur la technologie des piles à combustible ou prédisent une ère de la voiture à hydrogène. Hormis les forces en présence sur les marchés et l’accès aux matières premières, le rythme du développement technologique joue un rôle important, notamment par le biais de la performance des batteries, du développement des «routes de recharge», ou encore de l’efficacité énergétique de l’hydrogène. Plus la volonté d’investir dans la technologie et la recherche est forte, plus les alternatives envisageables lors de la phase actuelle de changement seront nombreuses.
Quels problèmes voyez-vous dans l’électrification et la numérisation?
Les grands problèmes sont l’incompréhension du changement et le manque d’investissements dans l’infrastructure et la technologie au cours des dernières décennies. Pris avec beaucoup de recul, il s’agit d’une blessure narcissique de l’estime de soi de toute l’humanité.
Qu’entendez-vous par «blessure narcissique»?
Une croyance erronée veut que nous puissions créer une hypertechnologie post-humaine capable de tout faire mieux que nous. Le défi sociétal réside dans le fait que nous ne reconnaissons et comprenons pas que, dans notre aspiration inconsciente vers une «transformation numérique», la technologie devient trop performante. Le transfert de l’autorité vers les algorithmes est un nouveau challenge pour l’humanité. Et cela concerne également la conduite autonome.
La conduite autonome implique donc une perte de liberté.
Ma forme personnelle de liberté serait de ne pas perdre de temps dans les embouteillages, ou bien même de ne pas posséder de voiture. Aujourd’hui, la conduite automobile représente déjà un automatisme pour de nombreuses personnes, l’attention se portant de plus en plus sur le véhicule que l’on a entre les mains et non sur la route. De nos jours, je ne suis pas sûr que la voiture incarne encore la définition de la liberté.
Quels sont les défis de la conduite autonome?
Grâce à la technologie existante, la conduite autonome est devenue nettement plus sûre. Mais comme on parle ici de vies humaines, il y a une tolérance zéro envers les erreurs commises par les algorithmes. Un cadre juridique international doit être créé et adapté en permanence. Au final, il s’agit également d’un défi philosophique – avec une optimisation vers de «meilleurs» problèmes.
La numérisation, la mise en réseau des véhicules, la conduite autonome… Comment peut-on s’imaginer le trafic routier de demain?
Dans un scénario idéal, tous les véhicules seraient identiques. Il existe d’ailleurs déjà des concepts de formes qui conviennent. L’échange de données via un système central en temps réel serait alors un grand avantage. La mobilité serait ainsi limitée à la vie intérieure de cette «boîte de déplacement». En raison des différents acteurs présents sur le marché actuel, cela semble toutefois peu probable. Le changement de propulsion et de commande prendra la forme d’une optimisation permanente sur des décennies.
Le progrès technologique fulgurant pourrait-il diviser la société?
La technologie n’est pas un problème en soi. En revanche, la volonté d’optimisation permanente conduit à une centralisation de l’économie et de la technologie, dont certaines franges de la population profitent de manière disproportionnée. La difficulté réside en premier lieu dans un manque de compréhension fondamentale de l’économie, de l’écologie et surtout de la technologie, afin de pouvoir créer à temps les conditions cadres nécessaires. Nous avons besoin d’une compréhension du changement et d’une vision holistique de l’évolution vers la société de demain.
Dans quelle mesure l’évolution modifie-t-elle la perception que les gens ont d’eux-mêmes?
Il s’agit là d’optimisation et de connaissance absolue. Nous avons adapté une pensée binaire dans nos vies, où il n’est question que de 0 ou de 1 – ton opinion versus la mienne. Nous avons perfectionné «l’art d’avoir raison» et sommes ainsi de plus en plus prisonniers de nos propres évidences. C’est pourquoi nous devons apprendre «l’art d’avoir tort».
Comment y parvenir?
Il faut répondre à l’évidence par une nouvelle éducation. Cela présuppose une ouverture à des idées différentes et meilleures. Ce n’est que si nous parvenons à nous libérer de notre propre évidence qu’une société de l’intelligence pourra voir le jour. C’est la condition sine qua non pour que le progrès technique profite aux hommes.
La technologie peut-elle nous sortir de l’ornière?
La technologie peut nous sauver, mais seulement si nous pouvons mieux décrire les problèmes et les comprendre dans leur contexte global. Notre objectif n’est pas de résoudre les problèmes dans leur absolu, mais d’en rechercher en permanence de «meilleurs».
Où percevez-vous les meilleures opportunités et les plus grands bénéfices?
Les routes et notre mobilité seront plus efficaces et plus sûres. Les bénéficiaires seront les grands constructeurs automobiles qui disposent déjà de budgets importants pour la recherche et le développement. Les meilleurs produits seront très probablement conçus par ceux qui osent aujourd’hui investir et établir une nouvelle culture de la performance. Mais, ce qui est triste, c’est que les régions prospères profitent plus nettement de ce progrès. Le fossé entre les riches et les pauvres se creuse.
Outre les solutions techniques, quels sont les efforts sociétaux nécessaires?
Le rythme s’accélère, et nous avons besoin de héros d’action: ce n’est pas la réalisation d’objectifs absolus qui est héroïque, mais l’action elle-même, le passage à l’acte. L’ouverture à l’apprentissage et la volonté de vérité sont les fondements de la prolongation de la vie humaine organisée, avec ou sans technologie.
Noi siamo il futuro: la mobilità elettrica comincia a prendere davvero piede. Sarà dominante anche in futuro?
Anders Indset: quando si parla di automobili come soluzioni per la mobilità, i produttori puntano anche sulle celle di combustibile o parlano di un’era delle auto a idrogeno. Oltre alle forze di mercato e all’accesso alle risorse, un ruolo importante è svolto anche dalla velocità di sviluppo delle nuove tecnologie come, ad esempio, la prestazione delle batterie, la costruzione di strade con ricarica ad induzione o l’efficienza energetica dell’idrogeno. Tanto più aumenta la disponibilità ad investire in tecnologie e ricerca, tanto più saranno disponibili alternative nella fase attuale della svolta energetica.
Dove identifica i problemi per l’elettrificazione e la digitalizzazione?
I problemi maggiori sono la mancata comprensione della svolta e la scarsità di investimenti per le infrastrutture e la tecnologia negli ultimi decenni. A un certo meta-livello, si tratta dell’ultima malattia narcisistica dell’umanità causata dall’enorme ferita al nostro orgoglio.
Cosa intende per «malattia narcisistica»?
Si tratta della falsa credenza che possiamo sviluppare una ipertecnologica post-umana che potrà fare tutto meglio di quanto non lo faremmo noi. La sfida per la società sta nel fatto che la tecnologia sta diventando troppo avanzata ma noi non lo riconosciamo e, nel nostro inconsapevole aspirare a una «trasformazione digitale», non lo capiamo. Lo spostamento dell’autorità verso gli algoritmi è una nuova sfida per l’umanità. Questa interessa anche la guida autonoma.
La guida autonoma significa anche una perdita della libertà.
La mia personale forma di libertà significa non perdere tempo in colonna e in generale non possedere un’auto. Al giorno d’oggi, guidare è per molti un automatismo e il centro dell’attenzione è sempre più l’apparecchio che abbiamo tra le mani più che la strada. Non sono sicuro che «auto» oggi sia ancora sinonimo di libertà.
Quali sono le sfide maggiori per la guida autonoma?
Con la tecnologia disponibile, la guida autonoma sta diventando sempre più sicura. Poiché però sono in gioco vite umane, per gli algoritmi vige un regime di tolleranza zero verso gli errori. Occorre creare un quadro legale internazionale che deve essere adattato costantemente. In fin dei conti si tratta di una sfida filosofica con un’ottimizzazione verso il problema «migliore».
Digitalizzazione, la connessione tra i veicoli, la guida autonoma: come possiamo immaginare il traffico del futuro?
In uno scenario ideale, i veicoli del futuro saranno tutti identici. Esistono già concetti di forme perfettamente adatti. Porterebbe il grande vantaggio di poter scambiare dati in tempo reale attraverso un sistema centrale. La mobilità sarebbe quindi confinata all’interno di queste «scatole per gli spostamenti». Con gli attori di mercato attuali, questo scenario è davvero inverosimile. La svolta da motore e volante diventerà quindi un’ottimizzazione graduale che impiegherà decenni a realizzarsi.
I fulminei progressi della tecnologia potrebbero spaccare la società?
La tecnologia in sé non è un problema. Lo slancio per una sempre maggiore ottimizzazione porta però a una centralizzazione dell’economia e della tecnologia di cui solo alcune parti della popolazione approfittano in maniera sproporzionata. Il problema è per prima cosa una mancanza di comprensione di base economica, ecologica e soprattutto tecnologica per creare al momento giusto le necessarie condizioni quadro. Dobbiamo comprendere la svolta e sviluppare uno sguardo olistico sullo sviluppo della società di domani.
Come si modificherà l’autocomprensione degli esseri umani mediante questo sviluppo?
Si tratta di ottimizzazione e conoscenza assoluta. Nella nostra vita abbiamo adattato un sistema di pensiero binario in cui tutto viene concepito solo come 0 o 1, la mia opinione contro la tua opinione. Abbiamo perfezionato l’«arte di avere ragione». Siamo quindi sempre più intrappolati nella nostra personale autocomprensione. Dobbiamo quindi imparare l’«arte di avere torto».
Come possiamo riuscirci?
L’autocomprensione deve essere affrontata con una missione educativa o, per dirla in modo diverso, con una nuova comprensione. Questo crea un’apertura per nuove e migliori idee. Solo quando riusciremo a liberarci della nostra autocomprensione potremo creare una società della mente. È una condizione essenziale per progressi della tecnica di cui tutti possano approfittare.
La tecnologia può salvarci da questo pasticcio?
La tecnologia può salvarci. Ma solo quando riusciremo a concepire meglio il problema e a comprenderlo nella sua interezza. Il nostro obiettivo non è risolvere i problemi nella loro assolutezza ma mirare sempre a problemi migliori.
Dove vede le maggiori opportunità e i maggiori guadagni?
Le strade e la nostra mobilità diventano sempre piè efficienti e sicure. I maggiori beneficiari sono i produttori di automobili che dispongono di ottime basi per la ricerca e lo sviluppo. I migliori prodotti verranno verosimilmente realizzati da coloro che oggi hanno la necessaria fiducia per effettuare investimenti e per stabilire una nuova cultura delle prestazioni. È triste però vedere come oggigiorno sono le regioni più sviluppate del mondo ad approfittare maggiormente di questi sviluppi tecnologici. Il divario tra ricchi e poveri aumenta costantemente.
Quali sforzi sociali sono necessari oltre alle soluzioni tecnologiche?
La velocità aumenta, abbiamo bisogno di gente d’azione: non è importante solo il raggiungimento di obiettivi assoluti ma l’agire in sé. La disponibilità all’apertura e la voglia di scoprire la verità sono le basi per la continuazione della vita organizzata in società, con o senza tecnologia.