Fahrend CO₂ reduzieren: Ein Start-up hat mithilfe von Forschenden eine Methode entwickelt, um der Luft mit Hilfe von Güterzugwaggons Kohlendioxid zu entziehen und es zu speichern.
Fahrend CO₂ reduzieren: Ein Start-up hat mithilfe von Forschenden eine Methode entwickelt, um der Luft mit Hilfe von Güterzugwaggons Kohlendioxid zu entziehen und es zu speichern.
Manche Technologien zur Bekämpfung des Klimawandels muten so futuristisch an, dass man unweigerlich an Science-Fiction-Filme denkt. Erinnert sei an das bereits vorgestellte Projekt «Solar Foods», das mit Hilfe von aus der Luft gefiltertem CO₂ Nahrungsmittel herstellt.
Aus den USA kommt nun eine weitere visionäre Idee, wie sich CO₂ der Atmosphäre entziehen liesse. Das Projekt nennt sich CO₂ Rail, eingefangen wird das Kohlendioxid von fahrenden Güterzügen – respektive speziell dafür gebauten und in die Zugformation integrierten Waggons.
Strom vom Dach und vom Bremsen
Die Wagen sind mit je einem Ein- und einem Auslass ausgestattet, durch die der Fahrtwind strömt. Im Inneren des Wagens wird der Kohlenstoff durch chemische Prozesse von der durchströmenden Luft abgesondert und in Tanks gelagert, um anschliessend für die Produktion von Methanol oder synthetischen Treibstoffen genutzt oder im Boden gespeichert zu werden.
Damit liesse sich ein Problem der CO₂-Filterung vermeiden: Die sogenannte DAC-Technologie (Direct Air Capturing), wie sie auch das Schweizer Unternehmen Climeworks anwendet, benötigt nämlich Strom, um die Luft anzusaugen. Beim fahrenden Güterzug strömt die Luft hingegen automatisch in die Anlage.
Für den chemischen Prozess und die Speicherung wird ebenfalls Strom benötigt. Diesen erzeugen einerseits auf Wagen angebrachte Solarmodule. Andererseits wird die Bremsenergie der Züge durch Rekuperation in Strom verwandelt. «Jedes Bremsmanöver enthält die Energie, um 20 Haushalte einen ganzen Tag lang mit Strom zu versorgen», sagt Erich Bachmann, CEO des Startups CO₂-Rail mit Sitz in Texas.
3000 Tonnen CO₂ pro Jahr
Mittels Güterzügen CO₂ aus der Luft zu filtern habe weitere Vorteile, sagt Geoffry Ozin, Professor an der Universität von Toronto. DAC-Anlagen würden Land beanspruchen, sowohl von den Einrichtungen selbst, wie auch von den Kraftwerken zur Energieerzeugung. Die Lösung auf Schienen baue hingegen auf existierende Strukturen, was zusätzlich die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhe.
CO₂-Rail stehen eine ganze Reihe von Forscherinnen und Experten zur Seite: neben der Universität von Toronto unter anderem auch vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), der Princeton Universität oder der Universität Sheffield in England.
In der Wissenschaftspublikation «Joule» wurden kürzlich erste Resultate veröffentlicht: So soll jeder Wagen pro Jahr bis zu 3000 Tonnen CO₂ aus der Luft filtern. Bis 2030 rechnen die Forscher mit einer CO₂-Reduktion von 0,45 Gigatonnen pro Jahr, bis 2050 sollen es jährlich 2,9 Gigatonnen sein. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 betrug der weltweite CO₂-Fussabdruck 36,7 Gigatonnen.
Manche Technologien zur Bekämpfung des Klimawandels muten so futuristisch an, dass man unweigerlich an Science-Fiction-Filme denkt. Erinnert sei an das bereits vorgestellte Projekt «Solar Foods», das mit Hilfe von aus der Luft gefiltertem CO₂ Nahrungsmittel herstellt.
Aus den USA kommt nun eine weitere visionäre Idee, wie sich CO₂ der Atmosphäre entziehen liesse. Das Projekt nennt sich CO₂ Rail, eingefangen wird das Kohlendioxid von fahrenden Güterzügen – respektive speziell dafür gebauten und in die Zugformation integrierten Waggons.
Strom vom Dach und vom Bremsen
Die Wagen sind mit je einem Ein- und einem Auslass ausgestattet, durch die der Fahrtwind strömt. Im Inneren des Wagens wird der Kohlenstoff durch chemische Prozesse von der durchströmenden Luft abgesondert und in Tanks gelagert, um anschliessend für die Produktion von Methanol oder synthetischen Treibstoffen genutzt oder im Boden gespeichert zu werden.
Damit liesse sich ein Problem der CO₂-Filterung vermeiden: Die sogenannte DAC-Technologie (Direct Air Capturing), wie sie auch das Schweizer Unternehmen Climeworks anwendet, benötigt nämlich Strom, um die Luft anzusaugen. Beim fahrenden Güterzug strömt die Luft hingegen automatisch in die Anlage.
Für den chemischen Prozess und die Speicherung wird ebenfalls Strom benötigt. Diesen erzeugen einerseits auf Wagen angebrachte Solarmodule. Andererseits wird die Bremsenergie der Züge durch Rekuperation in Strom verwandelt. «Jedes Bremsmanöver enthält die Energie, um 20 Haushalte einen ganzen Tag lang mit Strom zu versorgen», sagt Erich Bachmann, CEO des Startups CO₂-Rail mit Sitz in Texas.
3000 Tonnen CO₂ pro Jahr
Mittels Güterzügen CO₂ aus der Luft zu filtern habe weitere Vorteile, sagt Geoffry Ozin, Professor an der Universität von Toronto. DAC-Anlagen würden Land beanspruchen, sowohl von den Einrichtungen selbst, wie auch von den Kraftwerken zur Energieerzeugung. Die Lösung auf Schienen baue hingegen auf existierende Strukturen, was zusätzlich die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhe.
CO₂-Rail stehen eine ganze Reihe von Forscherinnen und Experten zur Seite: neben der Universität von Toronto unter anderem auch vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), der Princeton Universität oder der Universität Sheffield in England.
In der Wissenschaftspublikation «Joule» wurden kürzlich erste Resultate veröffentlicht: So soll jeder Wagen pro Jahr bis zu 3000 Tonnen CO₂ aus der Luft filtern. Bis 2030 rechnen die Forscher mit einer CO₂-Reduktion von 0,45 Gigatonnen pro Jahr, bis 2050 sollen es jährlich 2,9 Gigatonnen sein. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 betrug der weltweite CO₂-Fussabdruck 36,7 Gigatonnen.