Eine neue Studie zeigt: Die Schweiz könnte alleine mit erneuerbaren Energien fast unabhängig von ausländischen Stromanbietern werden und damit maximale CO2-Neutralität erreichen.
Eine neue Studie zeigt: Die Schweiz könnte alleine mit erneuerbaren Energien fast unabhängig von ausländischen Stromanbietern werden und damit maximale CO2-Neutralität erreichen.
Als der Bundesrat die Verhandlungen zum Rahmenabkommen abbrach, richteten die Medien das Scheinwerferlicht umgehend aufs Thema Stromversorgung. «Wie lassen sich allfällige Engpässe besonders in den Wintermonaten vermeiden?», lautet die Frage. Ohne Atomkraftwerke besteht in der Schweiz ein Defizit von 29 Terawattstunden Strom – was 46 Prozent des Gesamtbedarfs der Schweiz in einem Jahr entspricht. Der Rest wird bereits von Wasserkraft und aus anderen Quellen gedeckt.
Just als der Bundesrat dem Rahmenabkommen aber den Stecker zog, haben Forschende der ETH Lausanne (EPFL) und des Schweizer Lawinenforschungsinstitut (SLF) eine Studie veröffentlicht, die eine mögliche Lösung aufzeigt. Drei Viertel des fehlenden Energiebedarfs liessen sich nämlich mit Windkraft und ein Viertel mit Solarenergie abdecken – sofern die Anlagen an den richtigen Orten stünden.
Windkraft aus dem Jura
Dies resultiert aus einer Berechnungsmethode, die von den Forschenden Jérôme Dujardin, Annelen Kahl und Michael Lehning entwickelt wurde. Die Methode zeigt auf, welche erneuerbaren Energien sich an welchen Standorten am besten eignen. Berücksichtigt werden dabei die Topografie, das Mikroklima sowie die Speicherung von Wasserenergie. In die Berechnung fliessen zudem Wetter- und Satellitendaten ein. Die Schweiz diente den Forschenden als erstes Fallbeispiel.
Sie fanden heraus, dass sich zum Beispiel der Jura als bedeutendste Region für Windkraftanlagen eignet. 40 Prozent der Windkraftanlagen müssten demnach in unbewohnten Gebieten des Juras stehen. Die restlichen Anlagen würden sich über die Voralpen und Alpen verteilen. Berücksichtigt wird dabei, dass der Abstand zwischen Windkraftanlagen und Wohnhäusern mindestens 500 Meter beträgt.
Städte kaum geeignet für Solarstrom
Auch die Solaranlagen sollten laut der Studie vorwiegend in den Alpen stehen. Im Winter scheint die Sonne hier öfter und der reflektierende Schnee verstärkt die Sonneneinstrahlung zusätzlich. Aufgrund der Bewölkung in den Wintermonaten eigneten sich Städte hingegen kaum. Die Fluktuation bei der Stromproduktion würde mit Pumpspeichern und Speicherseen abgefedert.
Michael Lehning, Professor und Leiter des an der Studie beteiligten Labors für Kryosphärenforschung, ist sich bewusst, dass es sich um Idealannahmen handelt. «Die Studie zeigt eine extreme Variante, die sich so kaum umsetzen lässt», sagt er. Windkraftwerke hätten in der Schweiz zum Beispiel einen schweren Stand. Es liege an der Politik, einen gangbaren Mittelweg zu finden.
«Wir wollen aber zeigen, dass eine stabile Versorgung bei vollständiger CO2-Neutralität möglich wäre», sagt er. Dass die Studie genau zum Zeitpunkt veröffentlicht wurde, als der Bundesrat das Rahmenabkommen ausknipste, sei jedoch Zufall.
Als der Bundesrat die Verhandlungen zum Rahmenabkommen abbrach, richteten die Medien das Scheinwerferlicht umgehend aufs Thema Stromversorgung. «Wie lassen sich allfällige Engpässe besonders in den Wintermonaten vermeiden?», lautet die Frage. Ohne Atomkraftwerke besteht in der Schweiz ein Defizit von 29 Terawattstunden Strom – was 46 Prozent des Gesamtbedarfs der Schweiz in einem Jahr entspricht. Der Rest wird bereits von Wasserkraft und aus anderen Quellen gedeckt.
Just als der Bundesrat dem Rahmenabkommen aber den Stecker zog, haben Forschende der ETH Lausanne (EPFL) und des Schweizer Lawinenforschungsinstitut (SLF) eine Studie veröffentlicht, die eine mögliche Lösung aufzeigt. Drei Viertel des fehlenden Energiebedarfs liessen sich nämlich mit Windkraft und ein Viertel mit Solarenergie abdecken – sofern die Anlagen an den richtigen Orten stünden.
Windkraft aus dem Jura
Dies resultiert aus einer Berechnungsmethode, die von den Forschenden Jérôme Dujardin, Annelen Kahl und Michael Lehning entwickelt wurde. Die Methode zeigt auf, welche erneuerbaren Energien sich an welchen Standorten am besten eignen. Berücksichtigt werden dabei die Topografie, das Mikroklima sowie die Speicherung von Wasserenergie. In die Berechnung fliessen zudem Wetter- und Satellitendaten ein. Die Schweiz diente den Forschenden als erstes Fallbeispiel.
Sie fanden heraus, dass sich zum Beispiel der Jura als bedeutendste Region für Windkraftanlagen eignet. 40 Prozent der Windkraftanlagen müssten demnach in unbewohnten Gebieten des Juras stehen. Die restlichen Anlagen würden sich über die Voralpen und Alpen verteilen. Berücksichtigt wird dabei, dass der Abstand zwischen Windkraftanlagen und Wohnhäusern mindestens 500 Meter beträgt.
Städte kaum geeignet für Solarstrom
Auch die Solaranlagen sollten laut der Studie vorwiegend in den Alpen stehen. Im Winter scheint die Sonne hier öfter und der reflektierende Schnee verstärkt die Sonneneinstrahlung zusätzlich. Aufgrund der Bewölkung in den Wintermonaten eigneten sich Städte hingegen kaum. Die Fluktuation bei der Stromproduktion würde mit Pumpspeichern und Speicherseen abgefedert.
Michael Lehning, Professor und Leiter des an der Studie beteiligten Labors für Kryosphärenforschung, ist sich bewusst, dass es sich um Idealannahmen handelt. «Die Studie zeigt eine extreme Variante, die sich so kaum umsetzen lässt», sagt er. Windkraftwerke hätten in der Schweiz zum Beispiel einen schweren Stand. Es liege an der Politik, einen gangbaren Mittelweg zu finden.
«Wir wollen aber zeigen, dass eine stabile Versorgung bei vollständiger CO2-Neutralität möglich wäre», sagt er. Dass die Studie genau zum Zeitpunkt veröffentlicht wurde, als der Bundesrat das Rahmenabkommen ausknipste, sei jedoch Zufall.