Das hochkarätige Panel am Salon Public in Lausanne. Foto: Maciej Czepiel

Salon Public - Smart Living und intelligentes Bauen

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Ein fulminanter Redner ist er, einer dem man einfach gerne zuhört. Der deutsche Philosoph Richard David Prechtsteht hin und redet dann auf die abgemachte Minute genau frei zu einem Thema. Dieses Thema schien nicht so recht zu einem Forum über die Energiezukunft zu passen. Redete er doch die ganze Zeit, darüber wie der Mensch in Zukunft arbeitet. Oder arbeiten sollte. Oder könnte. Auf jeden Fall werde es weniger sein. Den meisten dämmerte der Zusammenhang zum nachhaltigen Leben nach und nach. Für alle anderen schloss er den Bogen zum Schluss der Rede: Wenn die Menschen nicht mehr einen grossen Teil ihres Lebens arbeiten müssen, sondern einer sinnstiftenden Beschäftigung nachgehen können, dann wird ihr Konsum automatisch weniger verschwenderisch ausfallen, da sie nicht mehr so stark irgendetwas mit grossen Autos, Luxusferien oder anderen Statussymbolen kompensieren müssen.

Eine weitere interessante Aussage war, dass es manchmal Verbote gibt, die schlussendlich von der Gesellschaft gutgeheissen werden. Als das Rauchverbot in Gastro-Lokalen eingeführt wurde, haben sich sehr viele Menschen darüber aufgeregt. Heutzutage könnte sich niemand mehr vorstellen, dass überall geraucht wird. Menschen erlangen ihre Freiheit auch durch Verbote. Precht ist der Ansicht, dass sie sich dadurch entfalten und geschützt werden. Ob so etwas auch im Bereich der Nachhaltigkeit funktionieren würde?

Richard David Precht am Salon Public in Lausanne. Foto: Maciej Czepiel

Alfredo Brillembourg arbeitet bestimmt sehr viel, aber eben sehr sinnstiftend. Der Social Impact Architect gerät richtig in Fahrt, wenn er von seinem Nachbarschaftsprojekt in einem Township Kapstadts redet. Was die Zuschauer nicht wussten: Seine Präsentation umfasste über 230 Folien, die er bestimmt alle gerne gezeigt hätte. Dort wo eine Vielzahl sehr armer Menschen auf engstem Raum lebt, will er den Bewohner*innen einerseits ein würdevolles Daheim und andererseits eine regelmässige Einnahmequelle durch die Produktion von Solarstrom ermöglichen. Doch das nützt alles nichts, wenn man nicht die Menschen vor Ort miteinbezieht in die Gestaltung der Nachbarschaft. Nur wenn es in der Community selbst überzeugte Testimonials gibt, wird so ein Projekt zum Erfolg.

Alfredo Brillembourg bei seinem energiegeladenen Vortrag. Foto: Maciej Czepiel

Die zwei Keynote-Speaker denken «outside the box» und das hat sich auf dem Panel weitergezogen. Prof. Dirk Hebel etwa betonte, dass Intelligentes Wohnen nicht nur daraus bestehe Energie intelligent einzusetzen, sondern eben auch daraus, dass die Wohnungen und Gebäude recyclebar gemacht werden müssen. Und überschüssige Energie gespeichert und anderweit genutzt werden kann, etwa für Elektrofahrzeuge, indem direkt am Haus eine Ladestation eingerichtet wird. Assistenzprofessorin Dolaana Khovalyg von der EPFL erzählte vom Projekt des Smart Living Labs, wo sie involviert ist und das ein energieeffizientes Gebäude plant. Dabei werden schon all die Prozesse der Planung hinterfragt. Was kann auf neue Weise geplant werden, so dass intelligenter gebaut wird? 2024 soll das Gebäude stehen, man darf gespannt sein, womit es überrascht. Das Smart Living Lab schreibt dazu: «Das Gebäude soll über den gesamten Lebenszyklus zum Pionierwerk für effiziente Ressourcennutzung werden und die Energieziele 2050 der Schweizerischen Eidgenossenschaft mit 30 Jahren Vorsprung erfüllen.». Emmanuel Rossi von Siemens EPS Switzerland plädierte dafür, dass die komplexen Sachverhalte und scheinbaren Widersprüche runtergebrochen werden, auf sofort umsetzbare und nachvollziehbare Lösungen.

Auf dem Panel war zudem, wie auch am Morgen, Daniel Büchel, Vize-Direktor des Bundesamts für Energie. Er sagte, es sei nicht nur wichtig, die Leute zu informieren und zum Nachdenken anzuregen, sondern sie zu begeistern! Viele Innovationen für eine nachhaltige Zukunft tun genau das.

Ein fulminanter Redner ist er, einer dem man einfach gerne zuhört. Der deutsche Philosoph Richard David Prechtsteht hin und redet dann auf die abgemachte Minute genau frei zu einem Thema. Dieses Thema schien nicht so recht zu einem Forum über die Energiezukunft zu passen. Redete er doch die ganze Zeit, darüber wie der Mensch in Zukunft arbeitet. Oder arbeiten sollte. Oder könnte. Auf jeden Fall werde es weniger sein. Den meisten dämmerte der Zusammenhang zum nachhaltigen Leben nach und nach. Für alle anderen schloss er den Bogen zum Schluss der Rede: Wenn die Menschen nicht mehr einen grossen Teil ihres Lebens arbeiten müssen, sondern einer sinnstiftenden Beschäftigung nachgehen können, dann wird ihr Konsum automatisch weniger verschwenderisch ausfallen, da sie nicht mehr so stark irgendetwas mit grossen Autos, Luxusferien oder anderen Statussymbolen kompensieren müssen.

Eine weitere interessante Aussage war, dass es manchmal Verbote gibt, die schlussendlich von der Gesellschaft gutgeheissen werden. Als das Rauchverbot in Gastro-Lokalen eingeführt wurde, haben sich sehr viele Menschen darüber aufgeregt. Heutzutage könnte sich niemand mehr vorstellen, dass überall geraucht wird. Menschen erlangen ihre Freiheit auch durch Verbote. Precht ist der Ansicht, dass sie sich dadurch entfalten und geschützt werden. Ob so etwas auch im Bereich der Nachhaltigkeit funktionieren würde?

Richard David Precht am Salon Public in Lausanne. Foto: Maciej Czepiel

Alfredo Brillembourg arbeitet bestimmt sehr viel, aber eben sehr sinnstiftend. Der Social Impact Architect gerät richtig in Fahrt, wenn er von seinem Nachbarschaftsprojekt in einem Township Kapstadts redet. Was die Zuschauer nicht wussten: Seine Präsentation umfasste über 230 Folien, die er bestimmt alle gerne gezeigt hätte. Dort wo eine Vielzahl sehr armer Menschen auf engstem Raum lebt, will er den Bewohner*innen einerseits ein würdevolles Daheim und andererseits eine regelmässige Einnahmequelle durch die Produktion von Solarstrom ermöglichen. Doch das nützt alles nichts, wenn man nicht die Menschen vor Ort miteinbezieht in die Gestaltung der Nachbarschaft. Nur wenn es in der Community selbst überzeugte Testimonials gibt, wird so ein Projekt zum Erfolg.

Alfredo Brillembourg bei seinem energiegeladenen Vortrag. Foto: Maciej Czepiel

Die zwei Keynote-Speaker denken «outside the box» und das hat sich auf dem Panel weitergezogen. Prof. Dirk Hebel etwa betonte, dass Intelligentes Wohnen nicht nur daraus bestehe Energie intelligent einzusetzen, sondern eben auch daraus, dass die Wohnungen und Gebäude recyclebar gemacht werden müssen. Und überschüssige Energie gespeichert und anderweit genutzt werden kann, etwa für Elektrofahrzeuge, indem direkt am Haus eine Ladestation eingerichtet wird. Assistenzprofessorin Dolaana Khovalyg von der EPFL erzählte vom Projekt des Smart Living Labs, wo sie involviert ist und das ein energieeffizientes Gebäude plant. Dabei werden schon all die Prozesse der Planung hinterfragt. Was kann auf neue Weise geplant werden, so dass intelligenter gebaut wird? 2024 soll das Gebäude stehen, man darf gespannt sein, womit es überrascht. Das Smart Living Lab schreibt dazu: «Das Gebäude soll über den gesamten Lebenszyklus zum Pionierwerk für effiziente Ressourcennutzung werden und die Energieziele 2050 der Schweizerischen Eidgenossenschaft mit 30 Jahren Vorsprung erfüllen.». Emmanuel Rossi von Siemens EPS Switzerland plädierte dafür, dass die komplexen Sachverhalte und scheinbaren Widersprüche runtergebrochen werden, auf sofort umsetzbare und nachvollziehbare Lösungen.

Auf dem Panel war zudem, wie auch am Morgen, Daniel Büchel, Vize-Direktor des Bundesamts für Energie. Er sagte, es sei nicht nur wichtig, die Leute zu informieren und zum Nachdenken anzuregen, sondern sie zu begeistern! Viele Innovationen für eine nachhaltige Zukunft tun genau das.

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Erste Veröffentlichung: 
2.11.2021
  |  Letztes Update: 
12.11.2021
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