Mit abgelaufenem Essen lässt sich viel Geld sparen
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«Un tiers des aliments finissent à la poubelle»
«Un terzo degli alimenti finisce nella spazzatura»
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Das Start-up Secend bietet Lebensmittel günstig an, die sonst im Müll landen würden. Engpässe gab es noch nie, denn die Schweiz produziert Unmengen an Food-Waste. Im Interview beleuchtet Gründerin Angeline Suppiger ein riesiges Problemfeld.
Das Start-up Secend bietet Lebensmittel günstig an, die sonst im Müll landen würden. Engpässe gab es noch nie, denn die Schweiz produziert Unmengen an Food-Waste. Im Interview beleuchtet Gründerin Angeline Suppiger ein riesiges Problemfeld.
Secend propose des denrées qui, autrement, seraient jetées. Cette start-up n’a encore jamais eu de problème d’approvisionnement, car la Suisse produit d’énormes quantités de déchets alimentaires. Dans cette interview, sa fondatrice, Angeline Suppiger, met en lumière un véritable problème.
La start-up Secend vende alimenti che altrimenti sarebbero destinati a finire nella spazzatura. Carenza non ce n’è e la Svizzera continua quindi a generare una quantità immensa di spreco alimentare. Un’illuminante intervista con la fondatrice Angeline Suppiger su una questione decisamente problematica.
Was ist Secend?
Angeline Suppiger: Mit Secend retten wir Lebensmittel und Kosmetika vor dem Abfall. Wir kaufen noch gut haltbare Produkte von Grosshändlern und Produzenten und bieten sie auf unserem Onlineshop mit Rabatt an.
Warum kommen sie nicht in den normalen Handel?
Aus den verschiedensten Gründen: Überproduktion, Fehldrucke oder falsche Verpackungen, Saisonalität, kurzes oder teils überschrittenes Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Je nach Produkt brauchen sie mindestens vier bis zwölf Monate Laufzeit zum MHD. Wir wollen in unserem Shop das Retten von Lebensmitteln einfach machen.
Am 1. November 2021 berichtete 20 Minuten bereits einmal über euer Start-up. Seither ist viel passiert. Könnt ihr es kurz zusammenfassen?
Wir sind mittlerweile gut gewachsen und in ein fast zwanzigmal grösseres Lager gezogen. Zu Beginn haben wir alle Pakete selbst gepackt, mittlerweile arbeiten wir mit einer Logistikfirma zusammen, die täglich durchschnittlich 200 Päckli verschickt. Und wir haben über 25’000 zufriedene Kundinnen und Kunden, die regelmässig bei uns Lebensmittel retten.
Ich habe gelesen, dass euch ein Laden in Berlin inspiriert hat. Aber wie ging es dann weiter? Woher kam die Ware?
Genau, ein Rettermarkt in Berlin war der Anstoss für Secend. Nachdem Laurin Krausz und ich die Idee im Kopf hatten, haben wir uns an die Arbeit gemacht, Abklärungen getroffen und potenzielle Lieferanten angeschrieben. Wir gingen in die Läden, haben Produkte angeschaut und auf den Verpackungen nach den Produzenten gesucht und diese dann kontaktiert. Wir haben bestimmt über 400 Mails verschickt.
Und woher kommt die Ware heute, da ihr 70’000 Bestellungen pro Jahr bewältigen «müsst»?
Mittlerweile sind wir in der glücklichen Lage, dass viele Lieferanten direkt auf uns zukommen. Wir arbeiten mit vielen Grosshändlern und Produzenten, die uns regelmässig Listen mit ihrer MHD-Ware senden. Abnehmen können wir nun oft gleich einige Paletten oder die gesamte angebotene Menge. Wir beziehen die meisten unserer Produkte von Grosshändlern, die auch Detailhändler wie Migros und Coop beliefern. Damit der Detailhandel diese Produkte abnimmt, müssen sie meist noch eine Laufzeit von sechs Monaten bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum haben. Falls dies nicht gewährt werden kann, ist das Risiko zu gross und die Grosshändler bleiben auf den Produkten sitzen – und dies, obwohl sie das MHD noch längst nicht erreicht haben. Da kommt dann Secend ins Spiel.
Wie viele Lebensmittel, die eigentlich noch geniessbar wären, landen heute in der Schweiz im Müll?
In der Schweiz wird ein Drittel aller Lebensmittel weggeworfen. Was jährlich 330 kg pro Person bedeutet!
Viele Lebensmittel sind länger haltbar, als auf der Packung steht. Aber wie kann man das garantieren?
Wir halten uns an die Richtlinien von Foodwaste.ch und der ZHAW. Diese zeigen genau auf, welche Lebensmittel wie lange nach Ablauf des MHD noch ohne Bedenken konsumiert werden können. Das gibt uns und unseren Kundinnen und Kunden Sicherheit. Sollte es aber mal vorkommen, dass ein Produkt doch nicht mehr in einem guten Zustand ist, bezahlt unsere Kundschaft natürlich nicht dafür. Beschädigte oder ungeniessbare Lebensmittel werden direkt zurückerstattet.
Habt ihr da auch schon negative Erfahrungen gemacht?
Bis jetzt noch gar nie. Wir verkaufen jedoch sowieso die meisten unserer Produkte vor Ablauf des MHD, nur knapp zehn Prozent unseres Sortiments sind bereits «abgelaufen». Das MHD steht aber bei unserer Website neben jedem Produkt. Wem «abgelaufene» Lebensmittel doch zu heikel sind, kann diese auch gut aussortieren.
Man kann bei euch aktuell einen halben Liter Hafermilch von Beleaf kaufen. Der Preis ist um 63 Prozent reduziert, da das Produkt seit ein paar Tagen abgelaufen ist. Wie lang ist es tatsächlich haltbar?
Gemäss MHD+ ist der Richtwert für ungekühlte Getränke ca. 120 Tage. Da die Produkte bei uns in einem dunklen und kühlen Lager stehen, sind das optimale Bedingungen für eine längere Haltbarkeit. Sie können bei richtiger Lagerung bedenkenlos auch nach Ablauf des Datums konsumiert werden. Am besten verlässt man sich immer auf seine eigenen Sinne: Auge, Nase, Mund.
Was ist eine Retterbox?
Wir stellen jeden Monat eine neue Retterbox zusammen. In der Retterbox befinden sich viele verschiedene Produkte, die man ganz einfach mit ein paar Klicks retten kann. Wer also keine Lust hat, sich durch die ganze Website zu klicken, kann so superschnell eine gute Mischung von Produkten einkaufen. Die Boxen sind immer mindestens 50 Prozent günstiger als im Detailhandel. Es gibt auch eine vegane Retterbox und immer mal wieder eine Snackbox.
Bei euch gibt es keine Frische-Produkte wie Gemüse, Salat oder Fleisch. Wenn man jetzt noch einen Schritt weitergehen will in Sachen Food-Waste-Bekämpfung: Welche Angebote seht ihr als Ergänzung zu Secend?
Too Good To Go nutzen wir auch privat immer gern. Auch die Äss-Bar ist super für Pendelnde und Personen, denen es nichts ausmacht, wenn das Gipfeli von gestern ist. Grundsätzlich wollen wir auf das Thema Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen und damit Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zum Umdenken anregen. Dadurch wird nicht nur die Wertschätzung von Lebensmitteln gesteigert, sondern auch ein wichtiger Beitrag für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz geleistet.
Weitere Informationen zum Thema Food-Waste unter Foodwaste.ch.
Was ist Secend?
Angeline Suppiger: Mit Secend retten wir Lebensmittel und Kosmetika vor dem Abfall. Wir kaufen noch gut haltbare Produkte von Grosshändlern und Produzenten und bieten sie auf unserem Onlineshop mit Rabatt an.
Warum kommen sie nicht in den normalen Handel?
Aus den verschiedensten Gründen: Überproduktion, Fehldrucke oder falsche Verpackungen, Saisonalität, kurzes oder teils überschrittenes Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Je nach Produkt brauchen sie mindestens vier bis zwölf Monate Laufzeit zum MHD. Wir wollen in unserem Shop das Retten von Lebensmitteln einfach machen.
Am 1. November 2021 berichtete 20 Minuten bereits einmal über euer Start-up. Seither ist viel passiert. Könnt ihr es kurz zusammenfassen?
Wir sind mittlerweile gut gewachsen und in ein fast zwanzigmal grösseres Lager gezogen. Zu Beginn haben wir alle Pakete selbst gepackt, mittlerweile arbeiten wir mit einer Logistikfirma zusammen, die täglich durchschnittlich 200 Päckli verschickt. Und wir haben über 25’000 zufriedene Kundinnen und Kunden, die regelmässig bei uns Lebensmittel retten.
Ich habe gelesen, dass euch ein Laden in Berlin inspiriert hat. Aber wie ging es dann weiter? Woher kam die Ware?
Genau, ein Rettermarkt in Berlin war der Anstoss für Secend. Nachdem Laurin Krausz und ich die Idee im Kopf hatten, haben wir uns an die Arbeit gemacht, Abklärungen getroffen und potenzielle Lieferanten angeschrieben. Wir gingen in die Läden, haben Produkte angeschaut und auf den Verpackungen nach den Produzenten gesucht und diese dann kontaktiert. Wir haben bestimmt über 400 Mails verschickt.
Und woher kommt die Ware heute, da ihr 70’000 Bestellungen pro Jahr bewältigen «müsst»?
Mittlerweile sind wir in der glücklichen Lage, dass viele Lieferanten direkt auf uns zukommen. Wir arbeiten mit vielen Grosshändlern und Produzenten, die uns regelmässig Listen mit ihrer MHD-Ware senden. Abnehmen können wir nun oft gleich einige Paletten oder die gesamte angebotene Menge. Wir beziehen die meisten unserer Produkte von Grosshändlern, die auch Detailhändler wie Migros und Coop beliefern. Damit der Detailhandel diese Produkte abnimmt, müssen sie meist noch eine Laufzeit von sechs Monaten bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum haben. Falls dies nicht gewährt werden kann, ist das Risiko zu gross und die Grosshändler bleiben auf den Produkten sitzen – und dies, obwohl sie das MHD noch längst nicht erreicht haben. Da kommt dann Secend ins Spiel.
Wie viele Lebensmittel, die eigentlich noch geniessbar wären, landen heute in der Schweiz im Müll?
In der Schweiz wird ein Drittel aller Lebensmittel weggeworfen. Was jährlich 330 kg pro Person bedeutet!
Viele Lebensmittel sind länger haltbar, als auf der Packung steht. Aber wie kann man das garantieren?
Wir halten uns an die Richtlinien von Foodwaste.ch und der ZHAW. Diese zeigen genau auf, welche Lebensmittel wie lange nach Ablauf des MHD noch ohne Bedenken konsumiert werden können. Das gibt uns und unseren Kundinnen und Kunden Sicherheit. Sollte es aber mal vorkommen, dass ein Produkt doch nicht mehr in einem guten Zustand ist, bezahlt unsere Kundschaft natürlich nicht dafür. Beschädigte oder ungeniessbare Lebensmittel werden direkt zurückerstattet.
Habt ihr da auch schon negative Erfahrungen gemacht?
Bis jetzt noch gar nie. Wir verkaufen jedoch sowieso die meisten unserer Produkte vor Ablauf des MHD, nur knapp zehn Prozent unseres Sortiments sind bereits «abgelaufen». Das MHD steht aber bei unserer Website neben jedem Produkt. Wem «abgelaufene» Lebensmittel doch zu heikel sind, kann diese auch gut aussortieren.
Man kann bei euch aktuell einen halben Liter Hafermilch von Beleaf kaufen. Der Preis ist um 63 Prozent reduziert, da das Produkt seit ein paar Tagen abgelaufen ist. Wie lang ist es tatsächlich haltbar?
Gemäss MHD+ ist der Richtwert für ungekühlte Getränke ca. 120 Tage. Da die Produkte bei uns in einem dunklen und kühlen Lager stehen, sind das optimale Bedingungen für eine längere Haltbarkeit. Sie können bei richtiger Lagerung bedenkenlos auch nach Ablauf des Datums konsumiert werden. Am besten verlässt man sich immer auf seine eigenen Sinne: Auge, Nase, Mund.
Was ist eine Retterbox?
Wir stellen jeden Monat eine neue Retterbox zusammen. In der Retterbox befinden sich viele verschiedene Produkte, die man ganz einfach mit ein paar Klicks retten kann. Wer also keine Lust hat, sich durch die ganze Website zu klicken, kann so superschnell eine gute Mischung von Produkten einkaufen. Die Boxen sind immer mindestens 50 Prozent günstiger als im Detailhandel. Es gibt auch eine vegane Retterbox und immer mal wieder eine Snackbox.
Bei euch gibt es keine Frische-Produkte wie Gemüse, Salat oder Fleisch. Wenn man jetzt noch einen Schritt weitergehen will in Sachen Food-Waste-Bekämpfung: Welche Angebote seht ihr als Ergänzung zu Secend?
Too Good To Go nutzen wir auch privat immer gern. Auch die Äss-Bar ist super für Pendelnde und Personen, denen es nichts ausmacht, wenn das Gipfeli von gestern ist. Grundsätzlich wollen wir auf das Thema Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen und damit Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zum Umdenken anregen. Dadurch wird nicht nur die Wertschätzung von Lebensmitteln gesteigert, sondern auch ein wichtiger Beitrag für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz geleistet.
Weitere Informationen zum Thema Food-Waste unter Foodwaste.ch.
Qu’est-ce que Secend?
Avec Secend, nous sauvons les aliments et les cosmétiques de la poubelle. Nous achetons des produits qui se conservent encore parfaitement bien chez les grossistes et les producteurs, et les proposons à prix réduit sur notre boutique en ligne.
Pourquoi ne sont-ils pas vendus dans le commerce normal?
Pour diverses raisons: surproduction, erreurs d’impression ou mauvais emballages, saisonnalité, date limite de consommation (DLC) courte ou en partie dépassée. Selon les produits que nous récupérons, la DLC n’est atteinte que 4 à 12 mois plus tard. Dans notre boutique, nous voulons rendre aisée le sauvetage des aliments.
Le 1er novembre 2021, 20 minutes parlait déjà de votre start-up. Depuis, il s’est passé beaucoup de choses. Pouvez-vous nous faire un bref résumé?
Nous avons bien grandi et déménagé dans un entrepôt presque vingt fois plus grand. Au début, nous préparions nous-mêmes tous les paquets. Aujourd’hui, nous travaillons avec une entreprise de logistique qui envoie en moyenne 200 colis par jour. Et nous avons plus de 25'000 clients satisfaits qui viennent régulièrement «sauver» des aliments chez nous.
Il paraît que vous avez été inspirée par un magasin situé à Berlin. Comment cela s’est-il ensuite passé?
Exactement, c’est un marché de «sauveteurs» à Berlin qui a donné son impulsion à Secend. Une fois que Laurin Krausz et moi-même avons eu l’idée en tête, nous nous sommes mis au travail. Nous avons fait des recherches et contacté des fournisseurs potentiels. Nous sommes allées dans les magasins, avons regardé les produits et cherché les producteurs sur les emballages, puis nous les avons contactés. Nous avons dû envoyer plus de 400 mails.
Et d’où vient la marchandise livrée aujourd’hui, puisque vous devez honorer près de 70'000 commandes par an?
Nous avons désormais la chance d’avoir de nombreux fournisseurs qui s’adressent directement à nous. Nous travaillons avec beaucoup de grossistes et producteurs qui nous envoient régulièrement des listes de leurs marchandises où figurent les dates limites de consommation. Nous pouvons alors acheter quelques palettes ou la totalité de la quantité proposée. Nous acquérons la plupart de nos produits auprès de grossistes qui fournissent également des détaillants comme Migros et Coop. Pour que le commerce de détail accepte ces produits, il faut généralement qu’ils aient encore une durée de validité de six mois jusqu’à la date limite de consommation. Si cela ne peut pas être garanti, le risque est considéré comme trop grand et les grossistes ne peuvent pas leur vendre les produits – et cela bien que la DLC soit encore loin. C’est donc là qu’intervient Secend.
En Suisse, combien de denrées alimentaires encore consommables finissent aujourd’hui à la poubelle?
Un tiers de tous les aliments sont jetés, ce qui représente 330 kilos par personne et par an!
De nombreux aliments se conservent plus longtemps que ce qui est indiqué sur l’emballage. Mais comment en être certain?
Nous suivons les directives de foodwaste.ch et de l’Université des sciences appliquées de Zurich (ZHAW). Ces dernières indiquent précisément quels aliments peuvent encore être consommés sans crainte et pendant combien de temps après la date limite de consommation. C’est un gage de sécurité pour nous comme pour nos clients. Mais s’il devait arriver qu’un produit livré soit endommagé ou plus comestible, nos clients sont directement remboursés.
Avez-vous déjà eu des expériences négatives?
Jamais, jusqu’à présent. Mais nous vendons la plupart de nos produits avant la date limite de consommation. Seul un petit 10% de notre assortiment est déjà «périmé». Sur notre site Internet, la DLC est en outre indiquée à côté de chaque produit. Si vous trouvez qu’il est trop dangereux de consommer des aliments «périmés», vous pouvez ainsi parfaitement les éviter.
On peut actuellement acheter chez vous un demi-litre de lait d’avoine de Beleaf. Le prix est réduit de 63%, car le produit est «périmé» depuis quelques jours. Quelle est la durée de conservation réelle?
Selon la DLC+, la valeur indicative pour les boissons non réfrigérées est d’environ 120 jours. Comme, chez nous, les produits sont stockés dans un entrepôt sombre et frais, ce sont des conditions optimales pour une durée de conservation plus longue. S’ils sont entreposés correctement, ils peuvent être consommés sans crainte, même après la date limite. Le mieux est de toujours se fier à ses propres sens: la vue, l’odorat et le goût.
Qu’est-ce qu’une «boîte de sauvetage» (Retterbox, en allemand)?
Nous composons chaque mois une nouvelle «boîte de sauvetage». Celle-ci contient de nombreux produits différents que l’on peut facilement commander en quelques clics. Ceux qui n’ont pas envie de perdre du temps à parcourir notre site Internet peuvent ainsi acheter très rapidement un bel assortiment de produits. Les boîtes sont toujours au minimum 50% moins chères que dans le commerce de détail. Il y a aussi une «boîte de sauvetage» végétalienne et, de temps en temps, une boîte de snacks.
Chez vous, il n’y a pas de produits frais, comme des légumes, de la salade ou de la viande. Si l’on veut maintenant aller un peu plus loin dans la lutte contre le gaspillage alimentaire, quelles offres voyez-vous en complément de Secend?
Dans notre vie privée, nous utilisons toujours volontiers Too Good To Go. L’Äss-Bar est également idéal pour les pendulaires et les personnes qui n’ont pas de problème avec les croissants de la veille. Globalement, notre but est d’attirer l’attention sur le thème du gaspillage alimentaire et d’inciter la société, la politique et l’économie à changer de mentalité. Cela permet non seulement de donner plus de valeur aux aliments, mais aussi de contribuer de manière conséquente au développement durable et à la protection du climat.
Plus d’informations sur le thème du gaspillage alimentaire sur www.foodwaste.ch
Cos’è Secend?
Angeline Suppiger: Con Secend salviamo alimenti e cosmetici che verrebbero altrimenti gettati nell’immondizia. Acquistiamo prodotti in buono stato di conservazione da grandi distributori e produttori e li vediamo a prezzo scontato nel nostro shop online.
Perché questi prodotti non vengono venduti nei normali negozi?
Ci sono diversi motivi: sovraproduzione, errori di stampa o imballaggi errati, stagionalità, date di scadenza brevi o diciamo “superate”. A seconda del prodotto, per la vendita devono essere disponibili da 4 a 12 mesi prima della scadenza. Con il nostro shop vogliamo semplificare il salvataggio di questi alimenti.
Il 1° novembre 2021, la vostra start-up è stata presentata per la prima volta su 20 minuti. Ne è passato di tempo. Può farci un riassunto di quanto è successo nel frattempo?
Nel frattempo siamo cresciuti parecchio e ci siamo trasferiti in un magazzino quasi venti volte più grande. All’inizio ci occupavamo personalmente di imballare ogni pacchetto mentre ora collaboriamo con un’impresa logistica che spedisce ogni giorno in media 200 pacchetti. E abbiamo oltre 25 000 clienti soddisfatti che acquistano regolarmente alimenti da noi.
Ho letto che vi siete ispirati a un negozio di Berlino. Ma come vi siete organizzati poi? Da dove arrivavano i prodotti?
È vero, un negozio di alimenti invenduti a Berlino ha fatto da ispirazione per Secend. Una volta che Laurin Krausz e io abbiamo definito la nostra idea, ci siamo messe al lavoro, abbiamo definito i punti meno chiari e contattato potenziali fornitori. Andavamo nei negozi a controllare i prodotti e cercare i produttori sugli imballaggi per poi contattarli. Abbiamo inviato più di 400 e-mail.
E da dove provengono oggi i prodotti visto che vi trovate a dover «fronteggiare» più di 70 000 ordini all’anno?
Oggi siamo nella fortunata situazione in cui numerosi fornitori si rivolgono direttamente a noi. Lavoriamo con numerosi attori della grande distribuzione e produttori che regolarmente ci mandano delle liste con i loro prodotti in scadenza. Possiamo quindi ritirare alcuni pallet o l’intero lotto di prodotti offerti. Riceviamo la maggior parte dei nostri prodotti da grandi distributori che riforniscono anche i commercianti al dettaglio come Migros e Coop. Generalmente, i commercianti al dettaglio accettano i prodotti solo se alla scadenza mancano almeno 6 mesi. Se questo non può essere garantito, il rischio è troppo elevato e i grandi distributori non riescono a vendere la merce nonostante ci sia ancora un margine considerevole prima della data di scadenza. E qui entra in gioco Secend.
Quanti alimenti ancora commestibili finiscono oggi nella spazzatura in Svizzera?
In Svizzera circa un terzo degli alimenti viene gettato nell’immondizia. Parliamo di 330 chili pro capite ogni anno!
Molti alimenti possono essere consumati anche oltre la data indicata sull’imballaggio. Ma in che modo si può garantire che siano ancora commestibili?
Ci atteniamo alle linee guida di foodwaste.ch e della ZHAW che mostrano quali alimenti possono essere consumati senza problemi quanto tempo dopo la scadenza indicata. Questo dà un certo grado di sicurezza sia a noi che ai nostri clienti. Se capita talvolta che un prodotto non è più in condizione di essere consumato, i nostri clienti naturalmente non sono chiamati a pagarlo. Gli alimenti danneggiati o non commestibili vengono direttamente sostituiti.
Le sono già capitate esperienze negative?
Per ora no, mai. Al momento dell’acquisto da parte nostra, la data di scadenza della maggior parte dei nostri prodotti è ancora lontana. Solo poco più del 10 per cento del nostro assortimento si presenta come già «scaduto». Sul nostro sito web, la data di scadenza è indicata accanto ad ogni prodotto. Se un cliente non si fida dei prodotti «scaduti», questi possono quindi facilmente essere evitati.
Al momento sul vostro sito è possibile acquistare mezzo litro di latte d’avena di Beleaf. Il prezzo è scontato del 63 per cento visto che il prodotto è scaduto da un paio di giorni. Per quanto tempo è effettivamente conservabile?
Secondo le direttive menzionate, il valore indicativo per le bevande non refrigerate è di circa 120 giorni. Visto che conserviamo i prodotti in un magazzino buio e fresco, le condizioni sono ottimali per una conservazione più lunga. Immagazzinandoli nel modo giusto è possibile consumarli senza problemi anche dopo la data di scadenza. La cosa migliore è affidarsi ai propri sensi testando con occhi, naso e bocca.
Cosa contengono i vostri «box di salvataggio»?
Ogni mese componiamo dei nuovi «box di salvataggio» in cui vengono inseriti diversi prodotti che è possibile «salvare» dalla spazzatura con un paio di click. Chi non ha tempo o voglia di scorrere l’intero sito può acquistare velocemente un buon mix di prodotti. Il prezzo dei box è sempre inferiore almeno del 50 per cento rispetto a quello dei negozi. Offriamo anche un box di salvataggio vegano e un popolarissimo Snack Box.
Non vendete però prodotti freschi come verdure, insalata e carne. Se volessimo compiere qualche passo in più a favore della riduzione dello spreco alimentare, quali offerte possono integrare quella di Secend?
Privatamente, utilizziamo spesso Too Good To Go. Anche gli «Äss-Bar» sono fantastici per pendolari e persone che non si fanno problemi se la brioche che mangiano è di ieri. Fondamentalmente vogliamo rendere attenta la popolazione al tema dello spreco alimentare e creare una riflessione in merito nella società, nella politica e nell’economia. In questo modo non aumenterebbe solo il valore accordato agli alimenti ma potremmo prestare anche un contributo importante alla sostenibilità e alla protezione del clima.
Ulteriori informazioni sul tema spreco alimentare su foodwaste.ch.