Ein Teil des Mülls, der während einer Woche aus dem Mittelmeer gefischt wurde. Foto: Motionflow.online
Ein Teil des Mülls, der während einer Woche aus dem Mittelmeer gefischt wurde. Foto: Motionflow.online
Une partie des déchets repêchés pendant une semaine en Méditerranée. Photo: motionflow.online
Una parte dei rifiuti che viene ripescata durante la settimana dalle acque del Mediterraneo. Foto: motionflow.online
«Die Menge an Plastikmüll im Mittelmeer ist erschreckend»
«Die Menge an Plastikmüll im Mittelmeer ist erschreckend»
«La quantité de déchets plastiques en Méditerranée est effrayante»
«La quantità di rifiuti di plastica nel Mediterraneo è spaventosa»
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Der Zürcher Robert Wittmer organisiert mit einem kleinen Team Segeltörns vor Griechenland. Neben dem Segeln lernt man, wie verschmutzt das Mittelmeer ist – und tut aktiv etwas dagegen, wie er im Interview erklärt.
Der Zürcher Robert Wittmer organisiert mit einem kleinen Team Segeltörns vor Griechenland. Neben dem Segeln lernt man, wie verschmutzt das Mittelmeer ist – und tut aktiv etwas dagegen, wie er im Interview erklärt.
Le Zurichois Robert Wittmer organise avec une petite équipe des croisières en voilier au large de la Grèce. En plus de naviguer, on apprend à quel point la Méditerranée est polluée, et on agit activement pour y remédier.
Lo zurighese Robert Wittmer e il suo piccolo team organizzano vacanze in barca a vela in Grecia. Oltre a utilizzare le vele, i partecipanti imparano quanto sia inquinato il Mediterraneo e contribuiscono a ripulirlo
Robert Wittmer, wie geht es dem Mittelmeer?
Robert Wittmer: Das Mittelmeer ist eine der schönsten Segelregionen der Welt, aber wie viele andere Regionen leidet es auch unter der Umweltbelastung. Besonders in den letzten Jahren habe ich an verschiedenen Stränden rund um den Saronischen Golf und die Kykladen immer wieder Abfall gesammelt. Die Menge an Plastikmüll, die man dabei findet, ist leider erschreckend.
Sie organisieren seit 2019 Segeltörns vor der Küste Griechenlands, bei denen gleichzeitig Müll eingesammelt wird. Wie viel Müll haben Sie in den letzten Jahren gesammelt?
Für uns geht es nicht um die Menge in Kilogramm. Wichtiger ist die Art und Vielfalt des Mülls, den wir finden. Jede Reinigung ist anders: Manchmal sammeln wir unzählige Plastikteile, an anderen Tagen konzentrieren wir uns auf Zigarettenstummel, die wirklich überall herumliegen. Besonders wertvoll sind die Erkenntnisse, die wir dabei gewinnen. Durch das Sammeln können wir die gefundenen Daten in Datenbanken eintragen und so nachvollziehen, welche Arten von Abfall an bestimmten Orten häufiger vorkommen.
Wo lagern Sie den Abfall?
Derzeit arbeiten wir daran, den Prozess der Abfallverwertung so nachhaltig wie möglich zu gestalten, was sich oft als grössere Herausforderung herausstellt, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Ein Teil des gesammelten Abfalls bringen wir bereits zu einer lokalen Recyclingstelle in Athen. Einen weiteren Teil des Mülls entsorgen wir an zertifizierten Stellen, um sicherzustellen, dass er nicht auf illegalen Mülldeponien landet, von wo er wieder ins Meer geweht werden könnte oder verbrannt wird, was giftige Gase erzeugt.
Wie viel vom gesammelten Müll lässt sich tatsächlich recyceln?
Das hängt stark von der Art und dem Zustand des Abfalls ab. Plastik, insbesondere härtere Kunststoffe wie PET-Flaschen, lässt sich relativ gut recyceln, solange es nicht zu stark verunreinigt ist. Leider sind viele der Abfälle durch Sonne, Salz und Wasser stark abgebaut, was den Recyclingprozess erheblich erschwert.
Aus den gesammelten Plastikabfällen fertigt Sie die wasserdichten Rucksäcke der Marke Whalebelly. Wie funktioniert das genau?
Es ist eine grosse Herausforderung, Plastikabfall in Rucksäcke zu verwandeln. Das Plastik muss gründlich gereinigt werden, um Salz, Sand und organische Reste zu entfernen. Danach wird es zerkleinert, eingeschmolzen und zu Granulat verarbeitet, aus dem die Stoffe für die Rucksäcke hergestellt werden. Wir produzieren nur eine kleine Stückzahl pro Jahr. Mit dieser Entscheidung möchten wir dem wachsenden Konsum entgegenwirken. Wenn die Rucksäcke einmal ausverkauft sind, stellen wir keine weiteren her.
Planen Sie weitere Produkte herzustellen?
Im Moment konzentrieren wir uns auf unsere Rucksäcke und unsere Segelreisen. Zudem haben wir ein Schulbuch in der Pipeline. Die Einnahmen aus den Rucksäcken fliessen direkt in dieses Projekt.
Ein Schulbuch?
Ja, daran arbeiten wir zurzeit. Es ist nach Lehrplan 21 ausgerichtet und als interaktive Erlebnisreise konzipiert. Es dreht sich um eine Abenteuerreise ans Meer, verbunden mit einem Film, der die Schülerinnen und Schüler vor viele offene Fragen stellt. Diese Fragen beantworten sie sowohl individuell als auch gemeinsam.
Also geht es Ihnen mit den Aktionen eher um Bildung als um grossflächige Reinigungsaktionen?
Ja, es ist eine symbolische Handlung, die zeigt, dass jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann. Damit wollen wir verdeutlichen, dass auch kleine Schritte wichtig sind und einen Unterschied machen können. Unser langfristiges Ziel ist es, dass aus unseren Aktionen eine grössere Bewegung entsteht, die auch andere inspiriert, sich für den Schutz der Meere zu engagieren.
Wann findet der nächste Segeltörn statt?
Im Juni 2025. Ende Oktober schalten wir die neuen Termine für die Segelwochen auf.
Weitere Informationen unter Segelexpedition.ch.
Robert Wittmer, wie geht es dem Mittelmeer?
Robert Wittmer: Das Mittelmeer ist eine der schönsten Segelregionen der Welt, aber wie viele andere Regionen leidet es auch unter der Umweltbelastung. Besonders in den letzten Jahren habe ich an verschiedenen Stränden rund um den Saronischen Golf und die Kykladen immer wieder Abfall gesammelt. Die Menge an Plastikmüll, die man dabei findet, ist leider erschreckend.
Sie organisieren seit 2019 Segeltörns vor der Küste Griechenlands, bei denen gleichzeitig Müll eingesammelt wird. Wie viel Müll haben Sie in den letzten Jahren gesammelt?
Für uns geht es nicht um die Menge in Kilogramm. Wichtiger ist die Art und Vielfalt des Mülls, den wir finden. Jede Reinigung ist anders: Manchmal sammeln wir unzählige Plastikteile, an anderen Tagen konzentrieren wir uns auf Zigarettenstummel, die wirklich überall herumliegen. Besonders wertvoll sind die Erkenntnisse, die wir dabei gewinnen. Durch das Sammeln können wir die gefundenen Daten in Datenbanken eintragen und so nachvollziehen, welche Arten von Abfall an bestimmten Orten häufiger vorkommen.
Wo lagern Sie den Abfall?
Derzeit arbeiten wir daran, den Prozess der Abfallverwertung so nachhaltig wie möglich zu gestalten, was sich oft als grössere Herausforderung herausstellt, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Ein Teil des gesammelten Abfalls bringen wir bereits zu einer lokalen Recyclingstelle in Athen. Einen weiteren Teil des Mülls entsorgen wir an zertifizierten Stellen, um sicherzustellen, dass er nicht auf illegalen Mülldeponien landet, von wo er wieder ins Meer geweht werden könnte oder verbrannt wird, was giftige Gase erzeugt.
Wie viel vom gesammelten Müll lässt sich tatsächlich recyceln?
Das hängt stark von der Art und dem Zustand des Abfalls ab. Plastik, insbesondere härtere Kunststoffe wie PET-Flaschen, lässt sich relativ gut recyceln, solange es nicht zu stark verunreinigt ist. Leider sind viele der Abfälle durch Sonne, Salz und Wasser stark abgebaut, was den Recyclingprozess erheblich erschwert.
Aus den gesammelten Plastikabfällen fertigt Sie die wasserdichten Rucksäcke der Marke Whalebelly. Wie funktioniert das genau?
Es ist eine grosse Herausforderung, Plastikabfall in Rucksäcke zu verwandeln. Das Plastik muss gründlich gereinigt werden, um Salz, Sand und organische Reste zu entfernen. Danach wird es zerkleinert, eingeschmolzen und zu Granulat verarbeitet, aus dem die Stoffe für die Rucksäcke hergestellt werden. Wir produzieren nur eine kleine Stückzahl pro Jahr. Mit dieser Entscheidung möchten wir dem wachsenden Konsum entgegenwirken. Wenn die Rucksäcke einmal ausverkauft sind, stellen wir keine weiteren her.
Planen Sie weitere Produkte herzustellen?
Im Moment konzentrieren wir uns auf unsere Rucksäcke und unsere Segelreisen. Zudem haben wir ein Schulbuch in der Pipeline. Die Einnahmen aus den Rucksäcken fliessen direkt in dieses Projekt.
Ein Schulbuch?
Ja, daran arbeiten wir zurzeit. Es ist nach Lehrplan 21 ausgerichtet und als interaktive Erlebnisreise konzipiert. Es dreht sich um eine Abenteuerreise ans Meer, verbunden mit einem Film, der die Schülerinnen und Schüler vor viele offene Fragen stellt. Diese Fragen beantworten sie sowohl individuell als auch gemeinsam.
Also geht es Ihnen mit den Aktionen eher um Bildung als um grossflächige Reinigungsaktionen?
Ja, es ist eine symbolische Handlung, die zeigt, dass jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann. Damit wollen wir verdeutlichen, dass auch kleine Schritte wichtig sind und einen Unterschied machen können. Unser langfristiges Ziel ist es, dass aus unseren Aktionen eine grössere Bewegung entsteht, die auch andere inspiriert, sich für den Schutz der Meere zu engagieren.
Wann findet der nächste Segeltörn statt?
Im Juni 2025. Ende Oktober schalten wir die neuen Termine für die Segelwochen auf.
Weitere Informationen unter Segelexpedition.ch.
Robert Wittmer, comment se porte la Méditerranée?
C’est l’une des plus belles régions navigables au monde, mais, comme beaucoup d’autres, elle souffre de la pollution. Ces dernières années, en particulier, je n’ai cessé de ramasser des déchets sur différentes plages du golfe Saronique et des Cyclades. La quantité de déchets plastiques que l’on y trouve est malheureusement effrayante.
Depuis 2019, vous organisez des croisières au large des côtes grecques, au cours desquelles les déchets sont simultanément ramassés. De quelles quantités parle-t-on?
Pour nous, ce n’est pas la quantité en kilos qui compte, mais le type et la variété de déchets. Chaque nettoyage est différent. Parfois, nous ramassons d’innombrables morceaux de plastique, d’autres jours, nous nous concentrons sur les mégots de cigarettes qui traînent vraiment partout. Les connaissances que nous en tirons sont particulièrement précieuses. Ces collectes nous permettent en effet d’enregistrer les déchets trouvés dans des bases de données et de mieux comprendre quels types de détritus sont plus fréquents à tel ou tel endroit.
Où stockez-vous ces déchets?
Actuellement, nous essayons de rendre le processus de recyclage des déchets aussi durable que possible, ce qui représente souvent un défi plus important que prévu. Nous apportons une partie des déchets collectés à un centre de recyclage local, à Athènes. Une autre partie est éliminée sur des sites certifiés, afin d’être certain qu’ils ne finissent pas dans des décharges illégales, d’où ils pourraient être à nouveau emportés par le vent ou brûlés, ce qui produirait des gaz toxiques.
Quelle est la part des déchets collectés qui peut être réellement recyclée?
Cela dépend fortement du type et de l’état des déchets. Les plastiques durs, en particulier, comme les bouteilles en PET, se recyclent relativement bien tant qu’ils ne sont pas trop abîmés. Malheureusement, de nombreux déchets sont fortement dégradés par le soleil, le sel et l’eau, ce qui complique considérablement le processus de recyclage.
Avec les déchets plastiques collectés sont fabriqués des sacs à dos étanches de la marque Whalebelly. Comment cela fonctionne-t-il exactement?
C’est un grand défi de transformer les déchets plastiques en sacs à dos. Le plastique doit être nettoyé en profondeur, afin d’éliminer le sel, le sable et les résidus organiques. Il est ensuite broyé, fondu et transformé en granulés à partir desquels sont fabriqués les tissus des sacs à dos. Nous ne produisons qu’un petit nombre de sacs chaque année et, une fois qu’ils sont épuisés, nous n’en fabriquons pas d’autres. Il s’agit là d’une volonté de notre part de lutter contre la consommation croissante.
Prévoyez-vous de fabriquer d’autres produits?
Pour l’instant, nous nous concentrons sur nos sacs à dos et nos voyages en voilier. Nous avons également un livre scolaire dans le pipeline. Les recettes dégagées par les sacs à dos sont directement allouées à ce projet.
Un livre scolaire?
Oui, nous y travaillons en ce moment. Il est conforme au programme scolaire 21 et conçu comme un voyage interactif. Il s’agit d’une aventure au bord de la mer, associée à un film qui pose aux élèves de nombreuses questions ouvertes. Ils y répondent à la fois individuellement et collectivement.
Il s’agit donc là d’actions éducatives plus que d’actions de nettoyage à grande échelle?
Oui, c’est une action symbolique qui montre que chacun peut apporter sa contribution. Nous voulons ainsi faire comprendre que même les petits gestes sont importants et peuvent faire la différence. Notre objectif à long terme est que nos actions donnent naissance à un mouvement plus large, qui inspire d’autres personnes à s’engager pour la protection des océans.
Quand aura lieu votre prochaine sortie en mer?
En juin 2025. Fin octobre, nous mettrons en ligne les nouvelles dates des semaines de voile.
Plus d’informations sur www.segelexpedition.ch
Robert Wittmer, com’è messo il Mediterraneo?
Robert Wittmer: Il Mediterraneo è una delle regioni più belle del mondo da esplorare in barca a vela ma, come molte altre zone, risente pesantemente dei cambiamenti climatici. Negli ultimi anni in particolare mi sono trovato a raccogliere grandi quantità di rifiuti lungo numerose spiagge del Golfo Saronico e delle Cicladi. La quantità di rifiuti di plastica che si trova in quelle zone è spaventosa.
Dal 2019 organizzate tour in barca a vela lungo le coste della Grecia durante i quali vi occupate anche di raccogliere rifiuti. Quanti ne avete raccolti negli ultimi anni?
Per noi non si tratta di misurare le quantità in chili. È più importante classificare il tipo e la varietà di rifiuti che troviamo. Ogni sessione di pulizia è diversa: talvolta raccogliamo enormi quantità di pezzi di plastica mentre altri giorni ci concentriamo sui mozziconi di sigaretta che si trovano ormai davvero dappertutto. La cosa davvero importante sono le esperienze che viviamo. Grazie alla raccolta possiamo contribuire con dati concreti alle banche dati e capire quali tipi di rifiuti si trovano più spesso in determinati luoghi.
Dove immagazzinate i rifiuti raccolti?
Attualmente stiamo lavorano per rendere il processo di rivalorizzazione dei rifiuti il più sostenibile possibile e spesso è una sfida molto più difficile da affrontare di quanto si possa pensare a prima vista. Una parte dei rifiuti raccolti vengono portati in un centro di riciclaggio locale ad Atene. Un’altra parte viene smaltita in impianti certificati per garantire che non finisca in discariche illegali da cui potrebbe poi tornare in mare o essere incenerita generando gas nocivi.
Quanta della plastica raccolta viene effettivamente riciclata?
La quantità dipende fortemente dal tipo e dalle condizioni in cui si trova la plastica. La plastica, in particolare quella dura come le bottiglie di PET, è piuttosto facile da riciclare fintanto che non è troppo sporca. Purtroppo a causa del sole, del sale e dell’acqua, molti dei rifiuti che raccogliamo stanno cominciando a frammentarsi e questo complica notevolmente il processo di riciclaggio.
Con la plastica raccolta producete zaini impermeabili della marca Whalebelly. Come funziona questo processo?
Trasformare i rifiuti di plastica in zaini è una grossa sfida. La plastica deve essere pulita accuratamente per eliminare sale, sabbia e resti organici. Poi viene macinata, fusa e trasformata in granulato da cui viene quindi prodotto il materiale per gli zaini. Produciamo solo pochi pezzi ogni anno. Con questa decisione vogliamo lanciare un segnale contro il consumo incontrollato. Una volta venduti tutti gli zaini, non ne produciamo altri.
State pianificando di creare altri prodotti?
Al momento ci concentriamo sui nostri zaini e sui nostri tour in barca a vela. Inoltre, abbiamo in rampa di lancio un libro per le scuole. Gli utili ricavati dalla vendita degli zaini fluiscono direttamente in questo progetto.
Un libro per le scuole?
Sì, attualmente ci stiamo lavorando. È redatto secondo il piano di studi 21 implementato nella Svizzera tedesca e concepito come un viaggio di scoperta interattivo. Parla di un avventuroso viaggio per mare ed è legato a un video in cui vengono presentate numerose domande aperte. Per rispondere, gli studenti lavorano sia individualmente che in gruppo.
La vostra linea d’azione punta quindi sulla formazione piuttosto che sulle azioni di pulizia su larga scala?
Sì, la pulizia è un gesto simbolico che mostra che ognuno di noi può dare un contributo. Ci permette di mostrare che anche i piccoli passi sono importanti e possono fare la differenza. Il nostro obiettivo a lungo termine è che le nostre azioni possano dare lo slancio a un movimento più grande che ispiri anche altri a impegnarsi per la protezione dei mari.
Quando partirà il prossimo tour in barca a vela?
In giugno 2025. A fine ottobre pubblicheremo le nuove date per le settimane in barca a vela.
Ulteriori informazioni su segelexpedition.ch.