5 Tipps für nachhaltigere Reisen

5 Tipps für nachhaltigere Reisen

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Flugreisen gehören zu den grössten Klimakillern. Doch auch in fernen Ländern kannst du die Umweltbilanz deiner Reise beeinflussen.

In den Sommerferien zieht es viele Schweizer in die Ferne. Dies kann verheerende Folgen für die Umwelt haben. Nachfolgend finden Sie fünf Tipps, wie Sie Ihre Reise nachhaltiger gestalten können. Einige Punkte setzen etwas Offenheit gegenüber dem zu bereisenden Land voraus.

1. Transportmittel

Lange Flugreisen und Autofahrten belasten die Energiebilanz massiv. Alleine der internationale Flugverkehr macht mit 66,8 Petajoule gut acht Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in der Schweiz aus. Der Strassenverkehr macht ganzjährig bereits rund ein Drittel des Energieverbrauchs hierzulande aus. Dabei werden aber nur in der Schweiz zurückgelegte Strecken berücksichtigt. Die Reise in die Sommerferien per Auto verbraucht zusätzlich Energie und sorgt für CO2-Ausstösse.

Viele Reiseziele in der Nähe sind auch bequem mit dem Zug oder Reisebus erreichbar, was deutlich besser ist für die Umwelt als ein Flug oder eine Autofahrt. Kann nicht auf das Flugzeug verzichtet werden, bieten zahlreiche Reiseveranstalter ihren Kunden heutzutage an, die CO2-Emissionen zu kompensieren. Ebenso bei Busreisen. Dabei wird Geld an Klimaschutzorganisationen gespendet, die Treibhausgase an einem anderen Ort auf der Welt reduziert oder verhindert.

Am Reiseziel angekommen, gibt es oft mehrere Möglichkeiten zur Fortbewegung. Anstatt sich ein Auto zu mieten, Taxi zu fahren oder kurze Strecken gar mit dem Flugzeug zurückzulegen, kann man in den meisten Ländern auch in Inlandbussen, per Anhalter oder mit dem Zug reisen. Dabei bietet sich eine Gelegenheit, mit den Einheimischen ins Gespräch zu kommen und die Lebensweise der lokalen Bevölkerung besser zu verstehen. Die meisten Reisenden dürften mindestens eine gute Story auf Lager haben, was ihnen im öffentlichen Verkehr in einem anderen Land passiert ist.

2. Unterkünfte

Müssen Sie in Indien, Guatemala oder Ägypten in einem Sterne-Hotel, das einer internationalen Kette angehört, übernachten? Ist es notwendig, dass Ihr Schlafzimmer jede Nacht auf 18 Grad heruntergekühlt wird? Brauchen Sie in einem Land mit Wasserknappheit wirklich eine Badewanne? Wollen Sie mit Ihren All-inclusive-Ferien Food-Waste und die ungerechte Verteilung von Tourismusgeldern im Zielland fördern?

Auch die Wahl der Unterkunft beeinflusst die Energiebilanz von Reisen enorm. Von Einheimischen geführte Hotels oder Hostels, deren Ausstattung den lokalen Standards entsprechen und die über keine Klimaanlagen verfügen, sind meist nicht nur besser für die Umwelt und die Wirtschaft des Ferienlandes, sondern auch für das Reisebudget. Wer in den Ferien nicht auf den gewohnten Komfort verzichten möchte, kann auf sogenannte Öko-Hotels zurückgreifen. Informieren Sie sich vor Reiseantritt über das Angebot an Unterkünften mit Umwelt- und Nachhaltigkeitszertifikaten.

3. Ernährung

Zur Nachhaltigkeitsbewertung von Lebensmitteln gehören unter anderem Biodiversität und die Erhaltung der Bodenqualität in der landwirtschaftlichen Produktion, soziale Aspekte und die Energiebilanz. Letztere wird an dieser Stelle kurz beleuchtet. Die graue Energie von Lebensmitteln ist die Energiemenge, die auf dem Lebensweg der Produkte benötigt wird. Sie steckt zum Beispiel im Wärme- und Strombedarf bei der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln, im verbrauchten Treibstoff für den Transport, in der Produkteverpackung sowie Strom- und Wärmebedarf bei Lagerung, Verkauf und Zubereitung.

Im Fall von Fleisch beinhaltet dies die Aufzucht der Tiere beziehungsweise die Produktion der Futtermittel, der Treibstoffverbrauch beim LKW-Transport, der Stromverbrauch für den Schlachthof und die Kühlung der Wurst bei der Lagerung, die Plastikproduktion für die Verpackung, der Strombedarf für das Licht und die Kühlung beim Verkauf im Handel, die Herstellung der Holzkohle für den Grill und die Entsorgung der Verpackung. Am meisten Energie wird dabei typischerweise beim Anbau des Futters für die Tiere eingesetzt. Es werden fast zwei Tonnen Milch und Heu benötigt, um ein Kalb mit rund 200 Kilogramm Lebendgewicht aufzuziehen. Vegetarische Gerichte weisen daher in den meisten Fällen eine bessere Energiebilanz auf als Fleischerzeugnisse. Früchte und Gemüse sind dann besonders umweltfreundlich, wenn sie Saison haben und in der Region angebaut wurden.

Essen Sie, was auch auf dem Speiseplan der Einheimischen steht und in der Umgebung produziert wurde. Verzichten Sie ausserdem regelmässig auf Fleisch, Eier und Milch, da in pflanzlichen Lebensmitteln meist deutlich weniger graue Energie steckt als in tierischen Produkten. Ein nicht zu vernachlässigender Punkt ist, das Essen wertzuschätzen und nur einzukaufen oder zu bestellen, was bald konsumiert wird. Nehmen Sie allfällige Reste mit. So gehen keine wertvollen Nahrungsmittel verloren.

4. Abfallreduktion

Zugemüllte Flüsse, unzählige leere Getränkedosen am Strand und ausgediente Plastiktüten im Meer: In vielen Ländern funktioniert die Abfallentsorgung nur mässig und Recycling ist einem Grossteil der Bevölkerung nach wie vor ein Fremdwort. Daher ist es in Schwellen- und Entwicklungsländern umso wichtiger, so wenig Abfall wie möglich zu produzieren. Das beginnt beim Einkaufen. Vor allem im asiatischen Raum oder in Lateinamerika erhält man an der Kiosk- oder Supermarktkasse vielfach ungefragt mehrere Plastikbeutel – auch wenn nur ein halber Liter Eistee und ein Schokoriegel gekauft wurden. Lehnen Sie dankend ab und verstauen Sie die gekaufte Ware im Rucksack oder der Tasche.

Bei Take-away-Ständen oder auf Märkten wäre es ideal, Essen oder Getränke in mitgebrachte und wiederverwertbare Gefässe füllen zu lassen. Wer dies auf einer Reise nicht dabeihat, sollte schon bei der Bestellung anmerken, dass nicht jede Sauce in ein einzelnes Plastiksäckchen abgefüllt werden muss, sondern gleich auf das Gericht gegeben werden kann. Ein Plastikbesteck-Set pro Person reicht ausserdem vollkommen aus und auch bei den Servietten sollte nur so viele mitgenommen werden wie nötig.

5. Stecker raus!

Wer in die Ferien fährt, sollte auch seinen Geräten zu Hause eine Auszeit gönnen und konsequent alles ausschalten, was nicht laufen muss: Fernseher, DVD-Spieler, Stereoanlage, Telefon, Mikrowelle, Kaffeemaschine, PC, Modem oder Router und so weiter. Am besten ziehen Sie gleich überall den Stecker. Das spart Strom und die Brandgefahr wird reduziert. Prüfen Sie ausserdem, ob Herd, Backofen und Warmhalteschublade ausgeschaltet und alle Wasserhahnen geschlossen sind. Bei längeren Ferien, die vier oder mehr Wochen dauern, sollten Kühl- und Gefrierschrank abgetaut sowie ausgesteckt werden.

Laut Dr. Energy Jules Pikali ist der grösste Stromverbraucher im Haushalt der Boiler. Bis zur Hälfte des Stromverbrauchs geht auf das Konto Wassererwärmung und auch der Elektroboiler hat einen Standby-Verbrauch: Im Boiler befindet sich warmes Wasser, das sich – auch in den Ferien, wenn kein Wasser entnommen wird – langsam abkühlt. Wird nachts über die Steuerung der Elektroboiler eingeschaltet, wird der Boiler wieder aufgeheizt. Wer den Boiler ganz ausschaltet, spart so Strom. Am einfachsten kann der Boiler am Sicherungskasten ausgeschaltet werden.

In den Sommerferien zieht es viele Schweizer in die Ferne. Dies kann verheerende Folgen für die Umwelt haben. Nachfolgend finden Sie fünf Tipps, wie Sie Ihre Reise nachhaltiger gestalten können. Einige Punkte setzen etwas Offenheit gegenüber dem zu bereisenden Land voraus.

1. Transportmittel

Lange Flugreisen und Autofahrten belasten die Energiebilanz massiv. Alleine der internationale Flugverkehr macht mit 66,8 Petajoule gut acht Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in der Schweiz aus. Der Strassenverkehr macht ganzjährig bereits rund ein Drittel des Energieverbrauchs hierzulande aus. Dabei werden aber nur in der Schweiz zurückgelegte Strecken berücksichtigt. Die Reise in die Sommerferien per Auto verbraucht zusätzlich Energie und sorgt für CO2-Ausstösse.

Viele Reiseziele in der Nähe sind auch bequem mit dem Zug oder Reisebus erreichbar, was deutlich besser ist für die Umwelt als ein Flug oder eine Autofahrt. Kann nicht auf das Flugzeug verzichtet werden, bieten zahlreiche Reiseveranstalter ihren Kunden heutzutage an, die CO2-Emissionen zu kompensieren. Ebenso bei Busreisen. Dabei wird Geld an Klimaschutzorganisationen gespendet, die Treibhausgase an einem anderen Ort auf der Welt reduziert oder verhindert.

Am Reiseziel angekommen, gibt es oft mehrere Möglichkeiten zur Fortbewegung. Anstatt sich ein Auto zu mieten, Taxi zu fahren oder kurze Strecken gar mit dem Flugzeug zurückzulegen, kann man in den meisten Ländern auch in Inlandbussen, per Anhalter oder mit dem Zug reisen. Dabei bietet sich eine Gelegenheit, mit den Einheimischen ins Gespräch zu kommen und die Lebensweise der lokalen Bevölkerung besser zu verstehen. Die meisten Reisenden dürften mindestens eine gute Story auf Lager haben, was ihnen im öffentlichen Verkehr in einem anderen Land passiert ist.

2. Unterkünfte

Müssen Sie in Indien, Guatemala oder Ägypten in einem Sterne-Hotel, das einer internationalen Kette angehört, übernachten? Ist es notwendig, dass Ihr Schlafzimmer jede Nacht auf 18 Grad heruntergekühlt wird? Brauchen Sie in einem Land mit Wasserknappheit wirklich eine Badewanne? Wollen Sie mit Ihren All-inclusive-Ferien Food-Waste und die ungerechte Verteilung von Tourismusgeldern im Zielland fördern?

Auch die Wahl der Unterkunft beeinflusst die Energiebilanz von Reisen enorm. Von Einheimischen geführte Hotels oder Hostels, deren Ausstattung den lokalen Standards entsprechen und die über keine Klimaanlagen verfügen, sind meist nicht nur besser für die Umwelt und die Wirtschaft des Ferienlandes, sondern auch für das Reisebudget. Wer in den Ferien nicht auf den gewohnten Komfort verzichten möchte, kann auf sogenannte Öko-Hotels zurückgreifen. Informieren Sie sich vor Reiseantritt über das Angebot an Unterkünften mit Umwelt- und Nachhaltigkeitszertifikaten.

3. Ernährung

Zur Nachhaltigkeitsbewertung von Lebensmitteln gehören unter anderem Biodiversität und die Erhaltung der Bodenqualität in der landwirtschaftlichen Produktion, soziale Aspekte und die Energiebilanz. Letztere wird an dieser Stelle kurz beleuchtet. Die graue Energie von Lebensmitteln ist die Energiemenge, die auf dem Lebensweg der Produkte benötigt wird. Sie steckt zum Beispiel im Wärme- und Strombedarf bei der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln, im verbrauchten Treibstoff für den Transport, in der Produkteverpackung sowie Strom- und Wärmebedarf bei Lagerung, Verkauf und Zubereitung.

Im Fall von Fleisch beinhaltet dies die Aufzucht der Tiere beziehungsweise die Produktion der Futtermittel, der Treibstoffverbrauch beim LKW-Transport, der Stromverbrauch für den Schlachthof und die Kühlung der Wurst bei der Lagerung, die Plastikproduktion für die Verpackung, der Strombedarf für das Licht und die Kühlung beim Verkauf im Handel, die Herstellung der Holzkohle für den Grill und die Entsorgung der Verpackung. Am meisten Energie wird dabei typischerweise beim Anbau des Futters für die Tiere eingesetzt. Es werden fast zwei Tonnen Milch und Heu benötigt, um ein Kalb mit rund 200 Kilogramm Lebendgewicht aufzuziehen. Vegetarische Gerichte weisen daher in den meisten Fällen eine bessere Energiebilanz auf als Fleischerzeugnisse. Früchte und Gemüse sind dann besonders umweltfreundlich, wenn sie Saison haben und in der Region angebaut wurden.

Essen Sie, was auch auf dem Speiseplan der Einheimischen steht und in der Umgebung produziert wurde. Verzichten Sie ausserdem regelmässig auf Fleisch, Eier und Milch, da in pflanzlichen Lebensmitteln meist deutlich weniger graue Energie steckt als in tierischen Produkten. Ein nicht zu vernachlässigender Punkt ist, das Essen wertzuschätzen und nur einzukaufen oder zu bestellen, was bald konsumiert wird. Nehmen Sie allfällige Reste mit. So gehen keine wertvollen Nahrungsmittel verloren.

4. Abfallreduktion

Zugemüllte Flüsse, unzählige leere Getränkedosen am Strand und ausgediente Plastiktüten im Meer: In vielen Ländern funktioniert die Abfallentsorgung nur mässig und Recycling ist einem Grossteil der Bevölkerung nach wie vor ein Fremdwort. Daher ist es in Schwellen- und Entwicklungsländern umso wichtiger, so wenig Abfall wie möglich zu produzieren. Das beginnt beim Einkaufen. Vor allem im asiatischen Raum oder in Lateinamerika erhält man an der Kiosk- oder Supermarktkasse vielfach ungefragt mehrere Plastikbeutel – auch wenn nur ein halber Liter Eistee und ein Schokoriegel gekauft wurden. Lehnen Sie dankend ab und verstauen Sie die gekaufte Ware im Rucksack oder der Tasche.

Bei Take-away-Ständen oder auf Märkten wäre es ideal, Essen oder Getränke in mitgebrachte und wiederverwertbare Gefässe füllen zu lassen. Wer dies auf einer Reise nicht dabeihat, sollte schon bei der Bestellung anmerken, dass nicht jede Sauce in ein einzelnes Plastiksäckchen abgefüllt werden muss, sondern gleich auf das Gericht gegeben werden kann. Ein Plastikbesteck-Set pro Person reicht ausserdem vollkommen aus und auch bei den Servietten sollte nur so viele mitgenommen werden wie nötig.

5. Stecker raus!

Wer in die Ferien fährt, sollte auch seinen Geräten zu Hause eine Auszeit gönnen und konsequent alles ausschalten, was nicht laufen muss: Fernseher, DVD-Spieler, Stereoanlage, Telefon, Mikrowelle, Kaffeemaschine, PC, Modem oder Router und so weiter. Am besten ziehen Sie gleich überall den Stecker. Das spart Strom und die Brandgefahr wird reduziert. Prüfen Sie ausserdem, ob Herd, Backofen und Warmhalteschublade ausgeschaltet und alle Wasserhahnen geschlossen sind. Bei längeren Ferien, die vier oder mehr Wochen dauern, sollten Kühl- und Gefrierschrank abgetaut sowie ausgesteckt werden.

Laut Dr. Energy Jules Pikali ist der grösste Stromverbraucher im Haushalt der Boiler. Bis zur Hälfte des Stromverbrauchs geht auf das Konto Wassererwärmung und auch der Elektroboiler hat einen Standby-Verbrauch: Im Boiler befindet sich warmes Wasser, das sich – auch in den Ferien, wenn kein Wasser entnommen wird – langsam abkühlt. Wird nachts über die Steuerung der Elektroboiler eingeschaltet, wird der Boiler wieder aufgeheizt. Wer den Boiler ganz ausschaltet, spart so Strom. Am einfachsten kann der Boiler am Sicherungskasten ausgeschaltet werden.

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Erste Veröffentlichung: 
1.3.2021
  |  Letztes Update: 
24.4.2024
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