Mädchen sind in den technischen Berufen noch immer stark untervertreten. Klischees und falsche Vorstellungen spielen in die Berufswahl mit rein. So gelten mathematisch-naturwissenschaftliche Fächer bei Mädchen oft als langweilig und allzu abstrakt. Dabei sind es gerade die technischen Berufe, die konkrete Lösungen für die Probleme unserer Gesellschaft entwickeln und mithelfen, den Klimawandel zu stoppen.
Mädchen sind in den technischen Berufen noch immer stark untervertreten. Klischees und falsche Vorstellungen spielen in die Berufswahl mit rein. So gelten mathematisch-naturwissenschaftliche Fächer bei Mädchen oft als langweilig und allzu abstrakt. Dabei sind es gerade die technischen Berufe, die konkrete Lösungen für die Probleme unserer Gesellschaft entwickeln und mithelfen, den Klimawandel zu stoppen.
Nach den Sommerferien beginnt für viele Schülerinnen und Schüler die heisse Phase der Lehrstellen-Suche. Für einige stellt sich auch die Frage: Lehre oder Gymi? Zwei Drittel der Jugendlichen in der Schweiz entscheiden sich für eine Berufslehre. Rund 240 Lehrberufe stehen zur Auswahl. Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) bildet Lernende in acht Berufen aus. Mit gegen 20'000 Lernenden ist die Branche eine der grössten Ausbildnerinnen der Schweiz.
Klischees beeinflussen die Berufswahl
Mädchen sind in den technischen Berufen leider immer noch stark untervertreten. Gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS) lag der Mädchenanteil 2019 gerade mal bei 11 Prozent, obwohl Mädchen in den sogenannten Mint-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) mindestens genauso gut abschneiden wie die Buben. Möglicherweise spielen falsche Vorstellungen und Klischees in die Berufswahl mit rein. Laut Erziehungswissenschaftlerin Caroline Bühler (Quelle: Der Bund, 20.5.2021) haben mathematisch-naturwissenschaftliche Fächer bei Mädchen oftmals den Ruf, langweilig, abstrakt und allzu zahlenlastig zu sein.
Soft Skills sind genauso gefragt
Dass dies auf die technischen Berufe nicht zutrifft, weiss Carmen. Sie ist Automatikerin und unterrichtet nebenberuflich den Grundlagekurs zur Automatisierungstechnik am Sfb, dem Bildungszentrum für Technologie und Management in Emmen. «Als Automatikerin hat man mit ganz verschiedenen Branchen zu tun. Die Unternehmen tragen ein Problem an dich heran – etwas, das nicht einwandfrei läuft oder optimiert werden soll – und du musst eine pragmatische Lösung dafür finden. Jede Firma hat ihre eigenen Technologien und Prozesse, die es zu berücksichtigen gilt. Dadurch ist meine Arbeit extrem vielseitig und spannend.» Nach dem Abschluss ihrer Lehre war Carmen mehrere Jahre als Projektleiterin tätig und betreute Grossprojekte im In- und Ausland. Dabei war sie nicht nur bei der Planung involviert, sondern begleitete Projekte bis zur Inbetriebnahme der Maschinen beim Kunden. Gute Kommunikationsskills und Multitasking waren genauso gefragt wie eine Affinität für technische Themen. Zum Interview.
Guter Mix zwischen theoretischer und praktischer Arbeit
Rebekah absolviert zurzeit im Ausbildungszentrum Winterthur azw eine Lehre als Konstrukteurin. Ihr gefällt, dass man neben der Arbeit am Computer auch einen Teil der Ausbildung in der Werkstatt verbringt. Ihr Blick auf die alltäglichen Dinge hat sich seit Lehrbeginn verändert: «Ich betrachte Geräte, Maschinen oder auch kleine Teile mit anderen Augen und frage mich, wie und ob man diese anders oder besser konstruieren könnte.» Auch Jan Meier, Lernender Konstrukteur bei Bühler und Goldmedaillen-Gewinner der SwissSkills 2020 schätzt an seiner Arbeit, dass sie sich zwischen Werkhalle und Büro-Platz abspielt: «Etwas am Computer konstruieren können, das man später in der Werkstatt anfassen kann und das Leute zu begeistern vermag, ist sehr erfüllend», so der 18-jährige.
Sinnstiftende Arbeit
MEM-Berufsleute erleichtern unseren Alltag, indem sie konkrete Lösungen für Probleme entwickeln. Sie helfen auch mit, den Klimawandel zu bekämpfen, indem sie den energie- und ressourceneffizienten Betrieb von Produktionsanlagen sicherstellen und im Bereich der Erneuerbaren Energien und nachhaltigen Mobilitätslösungen mitarbeiten. Einen technischen Beruf ausüben, ist also nicht nur extrem spannend und vielseitig, sondern auch sehr sinnstiftend. Das treibt auch Nathalie an. Sie hat an der ETH in Maschinenbau und Verfahrenstechnik doktoriert und leitet heute die Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei Climeworks, einem ETH-Spin-Off, das mit grossen Filteranlagen CO2 aus der Atmosphäre abscheidet. «Ich optimiere gerne und wenn das, was ich mache dann noch einen Nutzen für die Gesellschaft hat, ist das umso schöner.» Auch Elena motiviert der Gedanke, dass sie mit ihrer Arbeit der Menschheit etwas hinterlassen kann. Neben ihrem Studium engagiert sie sich bei Swissloop Tunneling und hilft mit, nachhaltige Mobilitätslösungen für die Zukunft zu entwickeln.
Jetzt informieren und Schnupper-Lehre aufgleisen
Möchtest du selbst Hand anlegen und an Lösungen für die Welt von morgen arbeiten? Dann ist ein technischer Beruf genau richtig. Informiere dich auf Tecindustry über Möglichkeiten und Lehrstellen und mach die ersten Schritte in deine Zukunft.
Nach den Sommerferien beginnt für viele Schülerinnen und Schüler die heisse Phase der Lehrstellen-Suche. Für einige stellt sich auch die Frage: Lehre oder Gymi? Zwei Drittel der Jugendlichen in der Schweiz entscheiden sich für eine Berufslehre. Rund 240 Lehrberufe stehen zur Auswahl. Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) bildet Lernende in acht Berufen aus. Mit gegen 20'000 Lernenden ist die Branche eine der grössten Ausbildnerinnen der Schweiz.
Klischees beeinflussen die Berufswahl
Mädchen sind in den technischen Berufen leider immer noch stark untervertreten. Gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS) lag der Mädchenanteil 2019 gerade mal bei 11 Prozent, obwohl Mädchen in den sogenannten Mint-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) mindestens genauso gut abschneiden wie die Buben. Möglicherweise spielen falsche Vorstellungen und Klischees in die Berufswahl mit rein. Laut Erziehungswissenschaftlerin Caroline Bühler (Quelle: Der Bund, 20.5.2021) haben mathematisch-naturwissenschaftliche Fächer bei Mädchen oftmals den Ruf, langweilig, abstrakt und allzu zahlenlastig zu sein.
Soft Skills sind genauso gefragt
Dass dies auf die technischen Berufe nicht zutrifft, weiss Carmen. Sie ist Automatikerin und unterrichtet nebenberuflich den Grundlagekurs zur Automatisierungstechnik am Sfb, dem Bildungszentrum für Technologie und Management in Emmen. «Als Automatikerin hat man mit ganz verschiedenen Branchen zu tun. Die Unternehmen tragen ein Problem an dich heran – etwas, das nicht einwandfrei läuft oder optimiert werden soll – und du musst eine pragmatische Lösung dafür finden. Jede Firma hat ihre eigenen Technologien und Prozesse, die es zu berücksichtigen gilt. Dadurch ist meine Arbeit extrem vielseitig und spannend.» Nach dem Abschluss ihrer Lehre war Carmen mehrere Jahre als Projektleiterin tätig und betreute Grossprojekte im In- und Ausland. Dabei war sie nicht nur bei der Planung involviert, sondern begleitete Projekte bis zur Inbetriebnahme der Maschinen beim Kunden. Gute Kommunikationsskills und Multitasking waren genauso gefragt wie eine Affinität für technische Themen. Zum Interview.
Guter Mix zwischen theoretischer und praktischer Arbeit
Rebekah absolviert zurzeit im Ausbildungszentrum Winterthur azw eine Lehre als Konstrukteurin. Ihr gefällt, dass man neben der Arbeit am Computer auch einen Teil der Ausbildung in der Werkstatt verbringt. Ihr Blick auf die alltäglichen Dinge hat sich seit Lehrbeginn verändert: «Ich betrachte Geräte, Maschinen oder auch kleine Teile mit anderen Augen und frage mich, wie und ob man diese anders oder besser konstruieren könnte.» Auch Jan Meier, Lernender Konstrukteur bei Bühler und Goldmedaillen-Gewinner der SwissSkills 2020 schätzt an seiner Arbeit, dass sie sich zwischen Werkhalle und Büro-Platz abspielt: «Etwas am Computer konstruieren können, das man später in der Werkstatt anfassen kann und das Leute zu begeistern vermag, ist sehr erfüllend», so der 18-jährige.
Sinnstiftende Arbeit
MEM-Berufsleute erleichtern unseren Alltag, indem sie konkrete Lösungen für Probleme entwickeln. Sie helfen auch mit, den Klimawandel zu bekämpfen, indem sie den energie- und ressourceneffizienten Betrieb von Produktionsanlagen sicherstellen und im Bereich der Erneuerbaren Energien und nachhaltigen Mobilitätslösungen mitarbeiten. Einen technischen Beruf ausüben, ist also nicht nur extrem spannend und vielseitig, sondern auch sehr sinnstiftend. Das treibt auch Nathalie an. Sie hat an der ETH in Maschinenbau und Verfahrenstechnik doktoriert und leitet heute die Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei Climeworks, einem ETH-Spin-Off, das mit grossen Filteranlagen CO2 aus der Atmosphäre abscheidet. «Ich optimiere gerne und wenn das, was ich mache dann noch einen Nutzen für die Gesellschaft hat, ist das umso schöner.» Auch Elena motiviert der Gedanke, dass sie mit ihrer Arbeit der Menschheit etwas hinterlassen kann. Neben ihrem Studium engagiert sie sich bei Swissloop Tunneling und hilft mit, nachhaltige Mobilitätslösungen für die Zukunft zu entwickeln.
Jetzt informieren und Schnupper-Lehre aufgleisen
Möchtest du selbst Hand anlegen und an Lösungen für die Welt von morgen arbeiten? Dann ist ein technischer Beruf genau richtig. Informiere dich auf Tecindustry über Möglichkeiten und Lehrstellen und mach die ersten Schritte in deine Zukunft.
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Erste Veröffentlichung:
5.8.2021
| Letztes Update:
3.8.2021
Lehre oder Gymi?
Ob man später einmal Karriere macht oder nicht, hängt nicht davon ab, ob man sich in der Jugend fürs Gymnasium oder eine Berufslehre entscheidet. Entscheidend sind der Wille und die Fähigkeit, sich beruflich und persönlich stets weiterzuentwickeln. Nach Lehrabschluss stehen jungen Berufsleuten zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten offen. Sie können zum Beispiel ein Studium an einer Höheren Fachschule (z.B. zur Technikerin HF Maschinenbau) absolvieren oder eine eidgenössische Fachprüfung ablegen. Lehrabgängerinnen mit Berufsmaturität können auch einen der zahlreichen Technik-Lehrgänge an einer Fachhochschule belegen. Und auch die Swissmem-Academy bietet praxisnahe Weiterbildungen mit einem Swissmem-Diplom an, z.B. zur Teamleiterin Produktion.
Ob man später einmal Karriere macht oder nicht, hängt nicht davon ab, ob man sich in der Jugend fürs Gymnasium oder eine Berufslehre entscheidet. Entscheidend sind der Wille und die Fähigkeit, sich beruflich und persönlich stets weiterzuentwickeln. Nach Lehrabschluss stehen jungen Berufsleuten zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten offen. Sie können zum Beispiel ein Studium an einer Höheren Fachschule (z.B. zur Technikerin HF Maschinenbau) absolvieren oder eine eidgenössische Fachprüfung ablegen. Lehrabgängerinnen mit Berufsmaturität können auch einen der zahlreichen Technik-Lehrgänge an einer Fachhochschule belegen. Und auch die Swissmem-Academy bietet praxisnahe Weiterbildungen mit einem Swissmem-Diplom an, z.B. zur Teamleiterin Produktion.