Visionär, Spitzenpolitiker und brillanter Redner: Der ehemalige deutsche Aussenminister Joschka Fischer gehört zu den schillernden Figuren der europäischen Politik.
Visionär, Spitzenpolitiker und brillanter Redner: Der ehemalige deutsche Aussenminister Joschka Fischer gehört zu den schillernden Figuren der europäischen Politik.
Als erster grüner Politiker schaffte er es 1998 in Deutschland bis an die Spitze des Politzirkus und bestimmte als Aussenminister und Vizekanzler die Weltpolitik während sieben Jahren massgeblich mit. Geschätzt wird der Visionär besonders wegen seines pragmatischen, realpolitischen Stils.
Das war nicht immer so. In seinen jungen Jahren ist der 1948 in Geranbronn Geborene vor allem Rebell. Er bricht sowohl das Gymnasium wie auch eine Fotografielehre ab. Er besucht Vorlesungen der Philosophen Theodor W. Adorno und Jürgen Habermas, bringt das Studium jedoch nicht zu Ende. Stattdessen engagiert er sich in der Studentenbewegung und tritt 1968 der militanten Gruppe «Revolutionärer Kampf» bei. Prompt landet er auch im Gefängnis.
Als der linksradikale Kampf 1977 im heissen «Deutschen Herbst» mit der Ermordung von Hanns Martin Schleyer und einer Flugzeugentführung durch die RAF gipfelt, setzt bei ihm jedoch ein Sinneswandel ein – Fischer nennt es «Erkenntnisprozess» und «Illusionsverlust»: Der Rebell wendet sich von der radikalen Politik ab und der Realpolitik zu. 1982 tritt er der grünen Partei bei und wird schon ein Jahr später als Mitglied der ersten grünen Bundesfraktion in den Deutschen Bundestag gewählt.
Der «Turnschuh-Minister»
Sein rebellisches Wesen flackert indessen noch einmal auf, als er 1985 als Hessischer Staatsminister für Umwelt und Energie vereidigt wird: Statt in Anzug und Krawatte, legt er den Eid in Jackett und Turnschuhen ab – was ihm den Ruf als «Turnschuh-Minister» einbringt.
Ein Hindernis auf dem Weg bis in die Weltpolitik ist dies nicht: 1998 wird Fischer vom Kanzler Gerhard Schröder ins rot-grüne Kabinett berufen, nimmt den Posten des Aussenministers sowie das Amt des Vizekanzlers ein und prägt die deutsche Aussenpolitik während sieben Jahren. Als 2005 der politische Wind dreht und Angela Merkel mit der CDU an die Macht kommt, zieht sich Fischer jedoch aus der aktiven Politik zurück.
Stattdessen engagiert er sich in beratender und ausbildender Funktion. Unter anderem wird er Gastprofessor an der Princeton University, gründet seine eigene Beraterfirma und wird Mitbegründer der Denkfabrik «European Council on Foreign Relations».
Nun kann der brillante Referent in Bern live erlebt werden: Joschka Fischer ist Keynote-Speaker am Wissenschaftsfestival «Salon Public», das am 16. Oktober im Kursaal Bern und am 23. Oktober am STCC Lausanne stattfindet. Im Rahmen des ersten Teils «Energiezukunft» (von 9 bis 12 Uhr) stellt der Vordenker seine Vision für die Energiezukunft vor. Als brillanter Rhetoriker vermag er es, auch komplexe Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen auf verständliche Weise zu beleuchten.
Als erster grüner Politiker schaffte er es 1998 in Deutschland bis an die Spitze des Politzirkus und bestimmte als Aussenminister und Vizekanzler die Weltpolitik während sieben Jahren massgeblich mit. Geschätzt wird der Visionär besonders wegen seines pragmatischen, realpolitischen Stils.
Das war nicht immer so. In seinen jungen Jahren ist der 1948 in Geranbronn Geborene vor allem Rebell. Er bricht sowohl das Gymnasium wie auch eine Fotografielehre ab. Er besucht Vorlesungen der Philosophen Theodor W. Adorno und Jürgen Habermas, bringt das Studium jedoch nicht zu Ende. Stattdessen engagiert er sich in der Studentenbewegung und tritt 1968 der militanten Gruppe «Revolutionärer Kampf» bei. Prompt landet er auch im Gefängnis.
Als der linksradikale Kampf 1977 im heissen «Deutschen Herbst» mit der Ermordung von Hanns Martin Schleyer und einer Flugzeugentführung durch die RAF gipfelt, setzt bei ihm jedoch ein Sinneswandel ein – Fischer nennt es «Erkenntnisprozess» und «Illusionsverlust»: Der Rebell wendet sich von der radikalen Politik ab und der Realpolitik zu. 1982 tritt er der grünen Partei bei und wird schon ein Jahr später als Mitglied der ersten grünen Bundesfraktion in den Deutschen Bundestag gewählt.
Der «Turnschuh-Minister»
Sein rebellisches Wesen flackert indessen noch einmal auf, als er 1985 als Hessischer Staatsminister für Umwelt und Energie vereidigt wird: Statt in Anzug und Krawatte, legt er den Eid in Jackett und Turnschuhen ab – was ihm den Ruf als «Turnschuh-Minister» einbringt.
Ein Hindernis auf dem Weg bis in die Weltpolitik ist dies nicht: 1998 wird Fischer vom Kanzler Gerhard Schröder ins rot-grüne Kabinett berufen, nimmt den Posten des Aussenministers sowie das Amt des Vizekanzlers ein und prägt die deutsche Aussenpolitik während sieben Jahren. Als 2005 der politische Wind dreht und Angela Merkel mit der CDU an die Macht kommt, zieht sich Fischer jedoch aus der aktiven Politik zurück.
Stattdessen engagiert er sich in beratender und ausbildender Funktion. Unter anderem wird er Gastprofessor an der Princeton University, gründet seine eigene Beraterfirma und wird Mitbegründer der Denkfabrik «European Council on Foreign Relations».
Nun kann der brillante Referent in Bern live erlebt werden: Joschka Fischer ist Keynote-Speaker am Wissenschaftsfestival «Salon Public», das am 16. Oktober im Kursaal Bern und am 23. Oktober am STCC Lausanne stattfindet. Im Rahmen des ersten Teils «Energiezukunft» (von 9 bis 12 Uhr) stellt der Vordenker seine Vision für die Energiezukunft vor. Als brillanter Rhetoriker vermag er es, auch komplexe Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen auf verständliche Weise zu beleuchten.