Mit Abfallsäcken und Handschuhen bewehrt, gehen Ploggerinnen von «Züri rännt» auf Abfalljagd. Foto: Züri rännt

Wenn diese Laufgruppe durch ist, sind die Strassen sauber

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Beim Plogging gehen Sportbegeisterte mit Abfallsäcken bewehrt joggend auf Littering-Jagd und füllen mehrere Abfallsäcke. In Zürich trifft sich jeden Monat die bisher einzige ploggende Laufgruppe der Schweiz. Auch Sportmuffel sind dabei.

Ich habe gezählt: 15 Zigarettenstummel. 18 Papier- und Plastikschnipsel. Eine Plastiktüte, eine Maske, ein Handschuh. Dies alles lag im Rinnstein und in den Grasbordüren entlang den 600 Metern Strasse bis zum Wald, wo ich Joggen gehe – in einem Zürcher Quartier, das als sauber gilt.

Ich habe gezählt: 15 Zigarettenstummel. 18 Papier- und Plastikschnipsel. Eine Plastiktüte, eine Maske, ein Handschuh. Dies alles lag im Rinnstein und in den Grasbordüren entlang den 600 Metern Strasse bis zum Wald, wo ich Joggen gehe – in einem Zürcher Quartier, das als sauber gilt.

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Nicht, dass ich normalerweise Littering inventarisiere. Im Gegenteil: Weggeworfene Zigarettenstummel fielen mir bisher kaum auf. Bis ich mit Robert Peterhans von «Züri rännt» sprach. Der Zürcher brachte 2018 Plogging in die Schweiz: Plogging – zusammengesetzt aus dem schwedischen Wort «plocka» (auflesen) und «jogging» – bedeutet, während des Rennsports Abfall einzusammeln.

Der Hype verflog, das Ploggen blieb

«Ich hatte im Fernsehen eine «10vor10»-Sendung über die skandinavische Erfindung gesehen», sagt er. Als Ploggen auch in der Läuferszene in den sozialen Medien die Runde machte, ging er davon aus, dass die Sportart bald hierzulande ankommen würde. Doch nichts geschah. Weil seitdem auch einige «Züri rännt»-Teilnehmende das Littering bemerkt hatten, entschied sich Peterhans, 2018 selbst den ersten Plogging-Event in die Hand zu nehmen.

Neben begeisterten Plogging-Anfängerinnen und -Anfängern waren auch die Medien schnell zur Stelle, als sie Wind davon bekamen: Fernsehen, Radio, Zeitungen – sie alle berichteten über das Ploggen von «Züri rännt» und sahen darin den nächsten Hype. Sogar eine Versicherung sprang als Sponsor auf. «Bis es klar war, dass kein Hype daraus wurde», sagt Peterhans lakonisch.

Dafür wurde Plogging zu einer festen Institution bei «Züri rännt». Einmal im Monat machen sich zwischen fünf und zwanzig Joggerinnen und Jogger mit Abfallsäcken und Handschuhen bewehrt auf den Weg, um Littering einzusammeln. «Man muss nicht wirklich sportlich sein, um mitzumachen.» Gestartet würde immer wieder in einem anderen Quartier, auch ein Stadtrat habe schon mitgemacht. Es komme immer wieder zu spannenden Begegnungen und es werde viel gelacht, sagt Peterhans.

Brachte Plogging in die Schweiz: Robert Peterhans. Foto: Züri rännt


Vor allem Zigarettenstummel

«Wir mussten auch schon Läufe abbrechen, weil die Säcke zu voll wurden», sagt Peterhans. Zürich sei zwar auf den ersten Blick sehr sauber. Auf den zweiten jedoch sehe man Littering überall – vor allem Zigarettenstummel. «Es sind Millionen, die herumliegen und gefährlich für die Natur sind», sagt er. Während der Corona-Zeiten hätten sie auch viele Masken eingesammelt. Enorm verschmutzt sei die Innenstadt am Samstagmorgen jeweils nach den Partys mit leeren Flaschen, Dosen und Take-Away-Verpackungen.

Peterhans ist sich bewusst, dass Plogging allein nichts ändert. «Es braucht nachhaltige Lösungen, zum Beispiel die Möglichkeit zum Plastikrecycling», sagt er. Er habe deswegen schon Kontakt mit der Stadtverwaltung gehabt. «Beim Lösen von Littering ist sie nicht gerade innovativ», sagt er diplomatisch.

Als Kommunikationsprofi weiss Peterhans aber auch, wie man die Medien und damit die Öffentlichkeit auf das Thema aufmerksam macht. Wie auch mich: Seit dem Gespräch schaue ich doch hin und wieder auf den Boden und halte nach Littering Ausschau. Bisweilen sammle ich es auch auf.

Nicht, dass ich normalerweise Littering inventarisiere. Im Gegenteil: Weggeworfene Zigarettenstummel fielen mir bisher kaum auf. Bis ich mit Robert Peterhans von «Züri rännt» sprach. Der Zürcher brachte 2018 Plogging in die Schweiz: Plogging – zusammengesetzt aus dem schwedischen Wort «plocka» (auflesen) und «jogging» – bedeutet, während des Rennsports Abfall einzusammeln.

Der Hype verflog, das Ploggen blieb

«Ich hatte im Fernsehen eine «10vor10»-Sendung über die skandinavische Erfindung gesehen», sagt er. Als Ploggen auch in der Läuferszene in den sozialen Medien die Runde machte, ging er davon aus, dass die Sportart bald hierzulande ankommen würde. Doch nichts geschah. Weil seitdem auch einige «Züri rännt»-Teilnehmende das Littering bemerkt hatten, entschied sich Peterhans, 2018 selbst den ersten Plogging-Event in die Hand zu nehmen.

Neben begeisterten Plogging-Anfängerinnen und -Anfängern waren auch die Medien schnell zur Stelle, als sie Wind davon bekamen: Fernsehen, Radio, Zeitungen – sie alle berichteten über das Ploggen von «Züri rännt» und sahen darin den nächsten Hype. Sogar eine Versicherung sprang als Sponsor auf. «Bis es klar war, dass kein Hype daraus wurde», sagt Peterhans lakonisch.

Dafür wurde Plogging zu einer festen Institution bei «Züri rännt». Einmal im Monat machen sich zwischen fünf und zwanzig Joggerinnen und Jogger mit Abfallsäcken und Handschuhen bewehrt auf den Weg, um Littering einzusammeln. «Man muss nicht wirklich sportlich sein, um mitzumachen.» Gestartet würde immer wieder in einem anderen Quartier, auch ein Stadtrat habe schon mitgemacht. Es komme immer wieder zu spannenden Begegnungen und es werde viel gelacht, sagt Peterhans.

Brachte Plogging in die Schweiz: Robert Peterhans. Foto: Züri rännt


Vor allem Zigarettenstummel

«Wir mussten auch schon Läufe abbrechen, weil die Säcke zu voll wurden», sagt Peterhans. Zürich sei zwar auf den ersten Blick sehr sauber. Auf den zweiten jedoch sehe man Littering überall – vor allem Zigarettenstummel. «Es sind Millionen, die herumliegen und gefährlich für die Natur sind», sagt er. Während der Corona-Zeiten hätten sie auch viele Masken eingesammelt. Enorm verschmutzt sei die Innenstadt am Samstagmorgen jeweils nach den Partys mit leeren Flaschen, Dosen und Take-Away-Verpackungen.

Peterhans ist sich bewusst, dass Plogging allein nichts ändert. «Es braucht nachhaltige Lösungen, zum Beispiel die Möglichkeit zum Plastikrecycling», sagt er. Er habe deswegen schon Kontakt mit der Stadtverwaltung gehabt. «Beim Lösen von Littering ist sie nicht gerade innovativ», sagt er diplomatisch.

Als Kommunikationsprofi weiss Peterhans aber auch, wie man die Medien und damit die Öffentlichkeit auf das Thema aufmerksam macht. Wie auch mich: Seit dem Gespräch schaue ich doch hin und wieder auf den Boden und halte nach Littering Ausschau. Bisweilen sammle ich es auch auf.

Erste Veröffentlichung: 
14.4.2022
  |  Letztes Update: 
19.4.2022
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