Eine Studie von Greenpeace zeigt: Kurzstreckenflüge führen zu einer zehn Mal höheren CO2-Belastung als der Zug. Rechnet man alle Treibhausgas-Emissionen hinzu, ist der Schaden bis zu 80 Mal so hoch.
Eine Studie von Greenpeace zeigt: Kurzstreckenflüge führen zu einer zehn Mal höheren CO2-Belastung als der Zug. Rechnet man alle Treibhausgas-Emissionen hinzu, ist der Schaden bis zu 80 Mal so hoch.
Seien wir ehrlich: Wer wartet nicht sehnlichst darauf, dass die Covid-Pandemie Geschichte ist und wir unbesorgt wieder in Flugzeuge steigen können, um die Welt zu erkunden? Schnell mal in den Flieger hüpfen, um vor der Basilica San Marco in Venezia einen Bellini zu schlürfen? Ma sicuro! Oder für ein Adele-Konzert kurz nach London jetten? Why not?
Die Kurztrips, wie sie vor Covid selbstverständlich waren, kommen jedoch zu einem hohen Preis, der zunehmend aufs Gewissen drückt: der CO2-Fussabdruck. Die Studie «Auf die Schienen, fertig, los», die von Greenpeace in Auftrag gegeben wurde, kommt zum Schluss, dass ein Viertel der CO2-Emissionen, die durch innereuropäische Flüge verursacht werden, bei Reisen unter 1500 km entsteht.
Langstreckenflüge würden zwar insgesamt höhere Emissionen zur Folge haben. Wegen der energieintensiven Startphase fallen Kurzstreckenflüge pro Fluggast und Kilometer jedoch stärker ins Gewicht. Untersucht wurden 150 der am meisten genutzten Flüge innerhalb der EU und 250 der am häufigsten geflogenen Strecken, bei denen auch Norwegen, die Schweiz und Grossbritannien dazugezählt wurden.
Ein Zehntel tiefere CO2-Emissionen
Das Resultat ist bedenklich. Besonders Flüge innerhalb desselben Landes fallen ins Gewicht. Berechnet wurden aber auch beliebte Strecken wie beispielsweise Paris–Amsterdam. Für die 430 Kilometer Luftlinie hinterlässt jeder Passagier 119 Kilogramm CO2. Von Zürich nach Paris beträgt die Distanz 480 Kilometer Luftlinie, die CO2-Last dürfte somit leicht höher liegen.
Die Umweltorganisation wollte aber auch wissen, wie hoch im Vergleich dazu die Belastung mit dem Zug wäre und in welchen Fällen sich die Bahn als Ersatz eignet. Als Kriterium wurde eine maximal sechsstündige Reise auf den Schienen genommen.
Die Strecke Paris–Amsterdam, für die der Zug drei Stunden und 23 Minuten braucht, hätte eine CO2-Belastung von 11,5 Kilogramm zur Folge – weniger als ein Zehntel im Vergleich zum Fliegen. Würden alle CO2-Emissionen «von der Quelle bis zum Tank» zusammengerechnet, emittierten Züge fünf Mal weniger Kohlendioxid als ein Flugzeug. Berücksichtige man zudem die weiteren Treibhausgase wie Stickoxide und Russpartikel, steigt die Umweltbelastung durchs Fliegen bis ins 80-fache.
Mehrheit wäre für ein Flugverbot
Die Studie kommt zum Schluss, dass sich mit der Verlagerung der 250 wichtigsten europäischen Kurzstreckenflüge auf die Schiene jährlich 23,4 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen liessen. Die Luftfahrtindustrie müsse dringend in die Pflicht genommen werden, um einen Klimakollaps zu verhindern.
Dass mehr als 60 Prozent der Menschen in Europa ein Verbot von Kurzstreckenflügen begrüssen, unterstützt die Forderung. Doch es hapert mit dem Umstieg: Statt das Angebot auszubauen, seien wegen Covid sogar Bahnverbindungen eingestellt worden. Auch wurden Direktverbindungen eingestellt.
Um die Reisenden für den Umstieg auf die Schienen zu motivieren, braucht es hingegen mehr und bessere Tages- und Nachtverbindungen. Und eine bessere Preispolitik: Zugtickets müssten verbilligt, die Kosten fürs Fliegen dagegen um ein Vielfaches erhöht werden. So stünde dem Bellini auf dem San-Marco-Platz nicht mehr das schlechte Gewissen im Weg.
Seien wir ehrlich: Wer wartet nicht sehnlichst darauf, dass die Covid-Pandemie Geschichte ist und wir unbesorgt wieder in Flugzeuge steigen können, um die Welt zu erkunden? Schnell mal in den Flieger hüpfen, um vor der Basilica San Marco in Venezia einen Bellini zu schlürfen? Ma sicuro! Oder für ein Adele-Konzert kurz nach London jetten? Why not?
Die Kurztrips, wie sie vor Covid selbstverständlich waren, kommen jedoch zu einem hohen Preis, der zunehmend aufs Gewissen drückt: der CO2-Fussabdruck. Die Studie «Auf die Schienen, fertig, los», die von Greenpeace in Auftrag gegeben wurde, kommt zum Schluss, dass ein Viertel der CO2-Emissionen, die durch innereuropäische Flüge verursacht werden, bei Reisen unter 1500 km entsteht.
Langstreckenflüge würden zwar insgesamt höhere Emissionen zur Folge haben. Wegen der energieintensiven Startphase fallen Kurzstreckenflüge pro Fluggast und Kilometer jedoch stärker ins Gewicht. Untersucht wurden 150 der am meisten genutzten Flüge innerhalb der EU und 250 der am häufigsten geflogenen Strecken, bei denen auch Norwegen, die Schweiz und Grossbritannien dazugezählt wurden.
Ein Zehntel tiefere CO2-Emissionen
Das Resultat ist bedenklich. Besonders Flüge innerhalb desselben Landes fallen ins Gewicht. Berechnet wurden aber auch beliebte Strecken wie beispielsweise Paris–Amsterdam. Für die 430 Kilometer Luftlinie hinterlässt jeder Passagier 119 Kilogramm CO2. Von Zürich nach Paris beträgt die Distanz 480 Kilometer Luftlinie, die CO2-Last dürfte somit leicht höher liegen.
Die Umweltorganisation wollte aber auch wissen, wie hoch im Vergleich dazu die Belastung mit dem Zug wäre und in welchen Fällen sich die Bahn als Ersatz eignet. Als Kriterium wurde eine maximal sechsstündige Reise auf den Schienen genommen.
Die Strecke Paris–Amsterdam, für die der Zug drei Stunden und 23 Minuten braucht, hätte eine CO2-Belastung von 11,5 Kilogramm zur Folge – weniger als ein Zehntel im Vergleich zum Fliegen. Würden alle CO2-Emissionen «von der Quelle bis zum Tank» zusammengerechnet, emittierten Züge fünf Mal weniger Kohlendioxid als ein Flugzeug. Berücksichtige man zudem die weiteren Treibhausgase wie Stickoxide und Russpartikel, steigt die Umweltbelastung durchs Fliegen bis ins 80-fache.
Mehrheit wäre für ein Flugverbot
Die Studie kommt zum Schluss, dass sich mit der Verlagerung der 250 wichtigsten europäischen Kurzstreckenflüge auf die Schiene jährlich 23,4 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen liessen. Die Luftfahrtindustrie müsse dringend in die Pflicht genommen werden, um einen Klimakollaps zu verhindern.
Dass mehr als 60 Prozent der Menschen in Europa ein Verbot von Kurzstreckenflügen begrüssen, unterstützt die Forderung. Doch es hapert mit dem Umstieg: Statt das Angebot auszubauen, seien wegen Covid sogar Bahnverbindungen eingestellt worden. Auch wurden Direktverbindungen eingestellt.
Um die Reisenden für den Umstieg auf die Schienen zu motivieren, braucht es hingegen mehr und bessere Tages- und Nachtverbindungen. Und eine bessere Preispolitik: Zugtickets müssten verbilligt, die Kosten fürs Fliegen dagegen um ein Vielfaches erhöht werden. So stünde dem Bellini auf dem San-Marco-Platz nicht mehr das schlechte Gewissen im Weg.