Sie leiden zudem immer früher. Meteoschweiz hat festgestellt, dass der Pollenflug des Hasels vermehrt bereits im Januar statt im Februar einsetzt. In milden Wintern kann der Hasel sogar schon im Dezember blühen.
Kurz: Der Frühling kommt immer früher. Dies bestätigt nun eine Studie der Cambridge University. Demnach beginnen Pflanzen mittlerweile durchschnittlich einen Monat früher als im letzten Jahrhundert zu blühen. Der Grund ist der Klimawandel.
Daten seit 1736
Die britische Studie basiert auf einem einzigartigen Datensatz: Seit dem 18. Jahrhundert halten britische Naturforscher, Gärtner und Organisationen wie die Royal Meteorological Society saisonale Veränderungen der Flora fest. Im Jahr 2000 trugen das Center of Ecology & Hydrology und der Woodland Trust diese Daten im «Nature’s Calendar» zusammen. Der Naturkalender enthält rund 3,5 Millionen Einträge, die ersten Notizen stammen aus dem Jahr 1736. Jährlich kommen neue hinzu.
Diesen Schatz haben ein Forscherteam der Cambridge University unter der Leitung von Professor Ulf Büntgen nun gehoben: Sie untersuchten den Blühbeginn von über 400 Bäumen, Sträuchern, Kräutern und Kletterpflanzen. Sie verglichen 400'000 Einträge zwischen 1753 und 2019 und untersuchten den Temperaturanstieg im gleichen Zeitraum.
Die Natur gerät ausser Balance
Das Resultat: Pflanzen blühen inzwischen einen Monat früher als noch vor hundert Jahren. Unter Berücksichtigung der Temperaturwerte konnten die Forscher auch zeigen, dass ein direkter Zusammenhang mit der globalen Erwärmung besteht.
Der frühere Frühlingsbeginn stellt ein grosses Problem dar: Je früher eine Pflanze blüht, umso grösser ist nämlich die Gefahr, dass ein später Frost sie beschädigt – was in der Landwirtschaft zu Ausfällen führen kann.
Als besonders besorgniserregend bezeichnet Büntgen den «ecological mismatch» – die ökologische Fehlanpassung. Im Lauf des Jahres verhalten sich die Pflanzen, Insekten, Vögel und anderen Wildtiere synchron zueinander. «Wenn eine Pflanze blüht, zieht sie bestimmte Insekten an, die wiederum spezifische Vögel anziehen und so weiter», sagt er.
Blüht eine Pflanze aber zu früh, finden Spezies, die migrieren (wie Zugvögel) oder einen Winterschlaf abhalten, unter Umständen ihre Lebensgrundlage nicht mehr vor. Können sie sich nicht schnell genug anpassen, droht das System zu kollabieren. Tierarten könnten aussterben und andere nach sich ziehen. Man wolle die Veränderungen nun noch genauer untersuchen.
So sehr einige von uns also auf baldige warme Tage hoffen: Für die fein ausbalancierte Natur stellen die zu frühen Frühlinge ein Anpassungsproblem dar. Auch manche Allergiker dürften sich längere Winter wünschen.
Sie leiden zudem immer früher. Meteoschweiz hat festgestellt, dass der Pollenflug des Hasels vermehrt bereits im Januar statt im Februar einsetzt. In milden Wintern kann der Hasel sogar schon im Dezember blühen.
Kurz: Der Frühling kommt immer früher. Dies bestätigt nun eine Studie der Cambridge University. Demnach beginnen Pflanzen mittlerweile durchschnittlich einen Monat früher als im letzten Jahrhundert zu blühen. Der Grund ist der Klimawandel.
Daten seit 1736
Die britische Studie basiert auf einem einzigartigen Datensatz: Seit dem 18. Jahrhundert halten britische Naturforscher, Gärtner und Organisationen wie die Royal Meteorological Society saisonale Veränderungen der Flora fest. Im Jahr 2000 trugen das Center of Ecology & Hydrology und der Woodland Trust diese Daten im «Nature’s Calendar» zusammen. Der Naturkalender enthält rund 3,5 Millionen Einträge, die ersten Notizen stammen aus dem Jahr 1736. Jährlich kommen neue hinzu.
Diesen Schatz haben ein Forscherteam der Cambridge University unter der Leitung von Professor Ulf Büntgen nun gehoben: Sie untersuchten den Blühbeginn von über 400 Bäumen, Sträuchern, Kräutern und Kletterpflanzen. Sie verglichen 400'000 Einträge zwischen 1753 und 2019 und untersuchten den Temperaturanstieg im gleichen Zeitraum.
Die Natur gerät ausser Balance
Das Resultat: Pflanzen blühen inzwischen einen Monat früher als noch vor hundert Jahren. Unter Berücksichtigung der Temperaturwerte konnten die Forscher auch zeigen, dass ein direkter Zusammenhang mit der globalen Erwärmung besteht.
Der frühere Frühlingsbeginn stellt ein grosses Problem dar: Je früher eine Pflanze blüht, umso grösser ist nämlich die Gefahr, dass ein später Frost sie beschädigt – was in der Landwirtschaft zu Ausfällen führen kann.
Als besonders besorgniserregend bezeichnet Büntgen den «ecological mismatch» – die ökologische Fehlanpassung. Im Lauf des Jahres verhalten sich die Pflanzen, Insekten, Vögel und anderen Wildtiere synchron zueinander. «Wenn eine Pflanze blüht, zieht sie bestimmte Insekten an, die wiederum spezifische Vögel anziehen und so weiter», sagt er.
Blüht eine Pflanze aber zu früh, finden Spezies, die migrieren (wie Zugvögel) oder einen Winterschlaf abhalten, unter Umständen ihre Lebensgrundlage nicht mehr vor. Können sie sich nicht schnell genug anpassen, droht das System zu kollabieren. Tierarten könnten aussterben und andere nach sich ziehen. Man wolle die Veränderungen nun noch genauer untersuchen.
So sehr einige von uns also auf baldige warme Tage hoffen: Für die fein ausbalancierte Natur stellen die zu frühen Frühlinge ein Anpassungsproblem dar. Auch manche Allergiker dürften sich längere Winter wünschen.